Ausstellungseröffnung im Gallery-Studio Otgo
von Brit Beneke
Fotos:
briti bay fotodesign
Otgo
Der mongolische Künstler Otgonbayar Ershuu
(Otgo) zeigt sich in Berlin wieder der Öffentlichkeit. Am Abend des 1. November
2014 öffnete er im Rahmen seiner Vernissage zur Ausstellung „Amitan“ sein Studio
in Berlin Wilmersdorf den Neugierigen und Kunstinteressierten. Von 2010 bis 2012
machte sich der umtriebige Künstler einen Namen mit einer Reihe von
Veranstaltungen und Ausstellungen, die er in seiner damaligen Galerie „Zurag“ in
Berlin Kreuzberg organisierte. Dann wurde es plötzlich still für Außensehende. Otgo ging nach Ulaanbataar, um dort im Foyer eines Hotelneubaus ein großes
Wandgemälde im Miniaturstil zu schaffen.
Mittlerweile ist er längst zurück in Berlin. Vor einem Jahr bezog er sein
Atelier in der Nassauischen Straße 44 im Bezirk Wilmersdorf. Ausstellungen
fanden seitdem aber vorwiegend in anderen deutschen Städten statt.
Otgo im Gespräch mit Gästen
Am Eröffnungsabend der Ausstellung konnten
sich die Besucher und Besucherinnen davon überzeugen, wie fleißig der Künstler
in der Zwischenzeit gewesen war. Viele großformatige neue Werke hingen an den
Wänden in dem relativ kleinen Raum und zeugten von enormer Produktivität. Die
neueren Acrylgemälde weisen einen veränderten Stil der Malweise auf. Die Farben
haben sich gewandelt, teilweise setzt Otgo neonartige Farben in Pink und Türkis
ein. Senkrecht verlaufende Farbspuren lagern über dem Figurativen. Wiesen die
Werke Otgos zuvor vor allem Pferde und Akte auf, tummeln sich nun auch Pinguine,
Giraffen oder Rehe auf der Leinwand.
Vermutlich wählte Otgonbayar Ershuu deshalb auch den Namen der Ausstellung „Amitan“,
was mit Tier oder Geschöpf übersetzt werden kann.
Otgo im Gespräch mit Gästen
Das Arbeiten an einem Werk geht mit einem Versinken in den Produktionsprozess einher. Otgo sitzt Tag für Tag in seinem Atelier und vertieft sich in das Malen. Damit einher geht eine gewisse „Vereinsamung“, wie es der Künstler formuliert. Glücklicherweise befindet sich sein Studio in einem ehemaligen Ladengeschäft im Erdgeschoss mit großem Schaufenster. Passanten können ihn durch die große Scheibe bei seiner Arbeit beobachten. „Manche trauen sich auch herein und stellen Fragen“, erklärt Otgo. Das empfände er als Bereicherung. Die Gespräche befreiten ihn aus der Vereinzelung. Auch, dass vorbeikommende Kinder auf dem Weg zur Schule jeden Morgen ihm zuwinkten, bereitet dem Maler Freude.
Ausschnitt aus einem Gemälde von Otgo
Bis zum 1. Januar ist die Ausstellung immer donnerstags von 14.00 bis 19.00 Uhr und sonntags von 14.00 bis 17.00 Uhr oder nach Vereinbarung zu sehen.
Blick auf den Atelierraum