DER SPIEGEL

X. Mongolisch-Deutsches Forum

von Brit Beneke
Fotos: briti bay fotodesign

 
S.E. Herr Baldorj Davaadorj, der Botschafter der Mongolei

Am 28. März 2012 fand in der Berliner Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) das X. Mongolisch-Deutsche Forum zum Thema „Die Mongolei im Umbruch – Ein Land im Spannungsfeld des globalen Ressourcenwettbewerbs“ statt. Das Forum war im Umfeld des Staatsbesuchs des Präsidenten der Mongolei Tsakhia Elbegdorj angesiedelt. Dessen Grußwort verlas zu Beginn S.E. Herr Baldorj Davaadorj, der Botschafter der Mongolei.

 
Johannes D. Rey, Leiter des Auslandsbüros der Konrad-Adenauer-Stiftung in der Mongolei

Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand das Rohstoffvorkommen in der Mongolei. Im Oktober letztens Jahres unterzeichnete Bundeskanzlerin Angela Merkel bei ihrem Besuch in der Mongolei ein Regierungsabkommen über die Zusammenarbeit in den Bereichen Bergbau, Industrie und Technologie zwischen beiden Ländern. Das X. Mongolisch-Deutsche Forum sollte eine Plattform bieten, um die geplante Zusammenarbeit zu diskutieren.

 
Punsalmaagiin Ochirbat, Staatspräsident a.D. und Präsident des Mongolisch-Deutschen Forums, in der Diskussion

Der frühere mongolische Präsident Punsalmaagiin Ochirbat hob die besondere Bedeutung des Abkommens für die Mongolei hervor. Um beim Export der Rohstoffe nicht von China als Abnehmer abhängig zu sein, sollen „Drittnachbarn“ wie Deutschland beliefert werden. Die „Drittnachbarn“-Politik setzt auf strategische Partnerschaften mit Nicht-Anrainerstaaten.

P. Ochirbat wies auf das Transportproblem hin, weil die Mongolei nicht am Meer liege und somit auch über keinen Hafenzugang verfüge. Da es bei den Vorhaben jedoch zum großen Teil um Seltene Erden gehe, könnten diese auch in kleinen Mengen auf dem Luftweg transportiert werden, waren sich die Teilnehmenden einig.

Ebenfalls Übereinstimmung gab es bei der Forderung, nicht nur Abnehmer unverarbeiteter Rohstoffe zu sein, sondern einen deutschen Beitrag beim Technologietransfer und in der Nachhaltigkeit zu leisten. Fachkräfteausbildung sei dabei nur ein Punkt.

 
Dr. Ch. Khashchuluun, Chef des Komitees fuer nationale Entwicklung und Innovation der Regierung der Mongolei, präsentiert Infrastrukturprojekte

Um Rohstoffe im eigenen Land verarbeiten zu können, steht die Mongolei vor der Aufgabe, die Infrastruktur dafür zu entwickeln. Der Chef des Komitees für Nationale Entwicklung und Innovation der mongolischen Regierung, Dr. Ch. Khashchuluun, stellte zukünftige Projekte vor: 2000 km Eisenbahnstrecken, einen neuen internationalen Flughafen, Energiekraftwerke, Straßen- und Autobahnbau. Bis 2020 sollen 20 Prozent des Energiebedarfs aus erneuerbarer Energien in Form von Sonne und Wind erzeugt werden.


v.l.n.r.: L. Udval, Botschafter a.D., Elisabeth Jeggle, stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Gruppe im Europäischen Parlament, und Oberst Ralph Thiele, Vorsitzender der Politisch-Militärischen Gesellschaft e.V.

Luvsanjamtsyn Udval, Botschafter a.D. und Generalsekretär des Mongolisch-Deutschen Foums, bekräftigte in seiner Rede die „Drittnachbarn“-Politik, die wirtschaftliche Stabilität durch Selbständigkeit garantiere.

 
Gombojav Zandanshatar, Aussenminister der Mongolei

Als besonderer Gast trat der mongolische Außenminister, Gombojav Zandanshatar, auf. „Die Mongolei steht am Anfang einer rasanten Entwicklung.“, damit wies er auf die Chancen und Gefahren hin, die den zukünftigen Weg dieses Landes und seiner Bevölkerung begleiten. Er würdigte in seiner Ansprache zudem die Arbeit des Mongolisch-Deutschen Forums.


P. Ochirbat überreicht ein Gastgeschenk an Dr. Wolfgang Maier, Stellvertretender Leiter Hauptabteilung Europäische und Internationale Zusammenarbeit der KAS; im Hintergrund: L. Udval, Botschafter a. D.

Zum Abschluss der Veranstaltung überreichte P. Ochirbat ein Gastgeschenk in Form eines Lederwandbehangs dem Stellvertretenden Leiter der KAS-Hauptabteilung für Europäische und Internationale Zusammenarbeit, Dr. Wolfgang Maier."


   

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