Jetzt hat die Wirtschaft das Wort -
12. Juni und 21.September sind die markanten Tage in Berlin -
Und vom 10.bis 17. September –ist In Ulaanbaatar die „Partnership Fair"

Von Hugo Kröpelin

2001 wird es vermutlich keinen Präsidentenbesuch geben. Im vorigen Jahr war Bagabandi in Deutschland, in diesem Sommer sind Präsidentenwahlen. Doch das erste Jahr nach der Jahrtausendewende verspricht ein überaus aktives zu werden für die bilateralen Beziehungen. Die CTM in Stuttgart, die ITB in Berlin, Minister Nyamdorj in Deutschland, nach bisherigen Plänen auf dessen Einladung der Gegenbesuch, die Gründung des Fördervereins für die mongolische Oper – das ist schon eine ganze Menge.

Aber nun hat die Wirtschaft das Wort, und nicht nur ein Wort !: Zunächst haben das Bundesministerium, das auch für Technologie zuständig ist, und die BAO BERLIN International für den 12. Juni zusammen mit der mongolischen IHK zu einem Mongoleitag eingeladen. Während des noch andauernden Transformationsprozesses ist immer Informationsbedarf, welche wirtschaftspolitischen und rechtlichen Rahmenbedingungen und vor allem welche Finanzierungsmöglichkeiten in der Mongolei vorhanden sind.

Das Ministerium, die BAO, die Botschaft und die Praktiker der bilateralen Wirtschaftskontakte werden viele Fragen zu beantworten haben, wenn Dr. Lutz Werner um 10 Uhr im Eichensaal des Ministeriums in der Invalidenstraße 48 die Glocke geläutet hat. Denn wer Geld in der Mongolei investiert, möchte wissen, welche Erfahrungen sind in den letzten Jahren gesammelt worden, welche Chancen und Risiken bestehen und wo deutsche Unternehmer zuschlagen können, wenn die letzten großen mongolischen Staatskonzerne privatisiert werden.

Für einen großen Teil der eingeladenen rund 400 Teilnehmer kann sich dieser Tag auch deshalb auszahlen, weil potentielle mongolische Partner zur Stelle sein werden (siehe aktualisierte Homepage www.baoberlin.de) .Für die Vertreter aus der Gilde der KMU haben sich Referenten angekündigt, die über die aktuellen Förderprogramme informieren. Viel versprechen kann man sich auch von dem Statement von Dr. Klaus Bormann, an dessen Tür in Ulaanbaatar kaum ein deutscher Geschäftsmann vorbeigeht, der schon manchen deutsch-mongolischen Deal in die Wege geleitet hat und die versteckten Stolpersteine alle kennt.

Einige Entscheidungen sind am 18. Mai im Arbeitsausschuss für den mongolischen Beitrag zu den Asien-Pazifik-Wochen (17.-30.September) gefallen. „Deutschland – für die Mongolei Partner Nr. 1 in Europa" könnte etwa das Motto der Hauptveranstaltung am 24. September in einem repräsentativen Saal des Roten Rathauses unter dem Berliner Fernsehturm lauten. Hier geht es wiederum um praktische Aspekte der Geschäftstätigkeit für deutsche Unternehmen, um Markteinstieg und Ausbau der Geschäfte, die Gründung von Joint ventures, die einen deutschen Unternehmer nicht immer zufriedenstellende Situation bei der Zollabfertigung. Alles „eine Nummer größer" als im Juni, denn vorgeschlagen und bei der botschaft notiert ist die Teilnahme des Ministers für Industrie und Handel und evtl. eines stellvertretenden Minister für Landwirtschaft und Ernährung sowie der Chefs von Staatsbank, Zoll und der FIFTA, über die alle Auslandsinvestitionen laufen. Natürlich ist wieder eine Kooperationsbörse, für deren Gäste die mongolische IHK sorgen wird.

Was die mongolische Präsenz auf dem Markt der asiatisch-pazifischen Kulturen betrifft, steht die Beratung noch aus. Fest steht aber: Auf diesem Markt, der im wesentlichen von China geprägt werden wird, erhält die Mongolei 10 mal 10 Meter für eine Jurte. Hier können Händler mongolische Souvenirs und Bücher, CD und Musikkassetten oder auch Erzeugnisse der Handwerker verkauft werden, denen die Marktwirtschaft das Tor zur Privatinitiative öffnete. Was sich in diesem Bereich seit der sanften Revolution von 1989/90 getan hat, frappiert den Reisenden, der mit einigem Abstand mal wieder ins „Ulsiin Ikh Delguur", das größte Kaufhaus der Hauptstadt, reinschaut.

Kulturell muss das nicht alles sein – über mehr wird Anfang Juni noch mal im Arbeitsausschuss zu reden sein. Wünschenswert wäre natürlich, dass die bestverdienenden Obertonsänger und Pferdegeigenspieler in Deutschland bei den Asien-Pazifik-Wochen einen oder zwei Auftritte sponsern und damit selbst einen Beitrag zur Darstellung ihres Heimatlandes leisten. Das käme den deutschen Veranstaltern wie auch der Staatskasse der Mongolei sicher billiger als Kulturprofis aus der Mongolei einzufliegen. Auch die Gemäldeausstellung von Sanchir und Dawaakhuu muss nicht die einzige bleiben. Bildende Künstler aus der Mongolei arbeiten sogar in Deutschland und stellen hier aus wie z.B. Tsegmid Tsatsral in Magdeburg. Wer mitteilen möchte, was er bieten kann, und wissen möchte, welche Möglichkeiten ihm geboten werden, der wendet sich am besten an Wilhelm Linden (Tel.2299601/Fax 2299611 oder e-mail awk-linden.berlin@snafu.de) oder Lothar Zöllner (Tel/Fax 657 20 26 oder l.zoellner@12move.de).

Viele in der Mongolei engagierte und an der Mongolei interessierte Unternehmer werden ohnehin die Sommerzeit nutzen, um sich vor Ort umzuschauen und Neues zu entdecken. Vielleicht schieben Sie ihre Reise auch in den September. Denn vom 10.bis 17. findet dort die „Partnership Fair" statt. Bleibt abzuwarten, welche Berliner sich auf dieser Messe einen Stand mit Erzeugnissen sichern, die für den zwar begrenzten, aber eben offenen mongolischen Markt interessant sind.

Quelle: mit freundlicher Genehmigung von Hugo Kröpelin, News Stories Photos aus Berlin und Brandenburg
(Juni 2001)


   

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Last Update: 03. Januar 2022