Rückblick auf das 10. Deutsch-Mongolische Volksfest
v.l.n.r.: Tsolmon Bolor (Botschaftsrat), Karl Mette (ehemaliger Landwirt), Dr.
Udo Haase (Bürgermeister von Scöenefeld), Martin Wille (ehemaliger Landrat von
Dahme-Spreewald), Willi Belger (Hotelier), Michael Smolinski (Ortsvorsteher von
Waßmannsdorf) und Hans-Georg Springer (Ortsvorsteher von Großziethen)
von Brit Beneke
Fotos:
briti bay fotodesign
Es war ein kleines Wunder, was am Himmel über der Gemeinde Schönefeld am 21.7.2012 passierte. Nein, es starteten noch keine Flugzeuge von der Baustelle des neuen Flughafens. Aber aus den Wolken viel kein Regen, und später lugte sogar die Sonne hervor. Und das nach Tagen und Wochen, in denen es nahezu ununterbrochen geregnet hatte. Es war ein gutes Zeichen für das Gelingen des Deutsch-Mongolischen Volksfestes in Waßmannsdorf, das an jenem Tag zum zehnten Mal gefeiert wurde.
tanzende, mongolische Frauen
Zum Feiern gehören Essen und Trinken. Bei diesem Fest durfte das mongolische Nationalgericht Buuz (gedämpfte gefüllte Teigtaschen) nicht fehlen. Gleich an mehreren Ständen wurde es angeboten. Mongolische Köchinnen arbeiteten im Akkord, um den Appetit auf frisch zubereitete Buuz bedienen zu können.
mongolische Frauen bereiten Buuz (Teigtaschen) vor
Die Besucher des Volksfestes konnten an etlichen Ständen mongolisches Kunsthandwerk, Mode aus Kaschmirwolle oder Filzwerk erwerben.
Stand mit Filzschuhen von Naranzezeg
Pferde zum Reiten standen bereit. Ralph Eberhardt zeigte das Schießen mit Pfeil und Bogen, das unter seiner Anleitung auch gleich ausprobiert werden konnte.
Die Waßmannsdorfer feiern regelmäßig gemeinsam mit Mongolen, die zum großen Teil in Berlin leben. Traditionell wird eine Delegation aus dem Partnerbezirk Bayangol, einem Stadtteil der mongolischen Hauptstadt Ulaanbaatar, eingeladen. Dieses Jahr war die Bürgermeisterin von Bayangol, Frau Amgalan, mit acht weiteren Politikern zugegen. Frau Amgalan rühmte das Fest als ein Beispiel der immer besser werdenden Beziehung zwischen der Mongolei und der Bundesrepublik Deutschland.
Amgalan, Bürgermeisterin des Stadtbezirks Bayangol von Ulaanbaatar, verleiht
Karl Mette (ehemaliger Landwirt) die Ehrenbuergerschaft von Bayangol
Im Gepäck hatte sie Orden für Ehrenbürger von Bayangol. Diese verlieh sie an fünf Herren aus der Gemeinde Schönefeld, die sich bei der Ausgestaltung der deutsch-mongolischen Städtepartnerschaft lange Jahre engagiert hatten. Zu ihnen gehörte der Ortsvorsteher von Waßmannsdorf, Michael Smolinski, der gemeinsam mit Dr. Udo Haase, Bürgermeister von Schönefeld, zu diesem Fest geladen hatte.
Obertonsängerin Boldbataar Zolzaya
Solch ein Fest ist ohne Musik undenkbar. Das mongolische Volksmusik-Ensembles „Khukh Mongol“ gab ein Konzert. Höhepunkt war dabei die Darbietung der Obertonsängerin Boldbataar Zolzaya. Weltweit gibt es nur sehr wenige Frauen, die diese Gesangstechnik des Khömi (Oberton) beherrschen. Die Volksfestbesucher kamen in den Genuss des seltenen Gesangs.
Tsolmon Bolor, Botschaftsrat, (Mitte) eröffnet den Wettkampf im mongolischen
Ringen
Spannung kam beim beliebten Ringkampf auf. Die deutschen Männer, die sich unter die mongolischen Ringer mischten, hatten keine Chance auf den Sieg. Die drei ersten Plätze wurden in harten und geschickten Kämpfen von Mongolen errungen: Tsog (1. Platz), Enkhbayar (2. Platz), Altankhuyag (3. Platz). Dr. Udo Haase überreichte den Dreien Preisgelder, die sie glücklich und verschwitzt entgegen nahmen.
Sieger beim mongolischen Ringwettkampf: (v.l.n.r.) Enkhbayar (2. Platz), Tsog
(1. Platz), Altankhuyag (3. Platz)
Glücklich war auch der Bürgermeister selber. Das gute Wetter über Waßmannsdorf war nur ein Teil dessen, was zu dieser gelungenen Veranstaltung beitrug. Sie ließ ihn für diesen Tag die Sorgen um den verzögerten Bau des Flughafens und über die fehlende Anbindung an die S-Bahn trotz Bahnhofs vergessen. Zum nächsten Volksfest wird es eine direkte S-Bahnverbindung geben. Dann werden sicherlich wieder viele Gäste in dieses Dorf nahe Berlin reisen.
beim Bogenschiessen mit Ralph Eberhardt