Die Deutsche Mongolei Agentur aus Ulaanbaatar präsentiert:

Neues aus der Mongolei
vom 31. Dezember 2001 - 6. Januar 2002

von Dr. Renate Bormann, Ulaanbaatar


Auch das ist die Mongolei

Acht Neujahrsbabies
In den Entbindungskliniken 1 und 2 von Ulaanbaatar erblickten in der Neujahrsnacht fünf Mädchen und drei Jungen das Licht der Welt.

Bagabandi feierte mit Kindern Ulaanbaatars das „Fest der Neujahrstanne"
Am 31.12. fand im Kinderpalast von Ulaanbaatar das mittlerweile zur Tradition gewordene „Fest der Neujahrstanne" statt.
„Väterchen Frost" (uvliin uvgun) führte gemeinsam mit „Schneeflöckchen" (tsasan okhin) durch das Programm aus Liedern und Tänzen, das die Kinder, Mitglieder verschiedener Volkskunstgruppen, wochenlang eingeübt hatten.
Präsident Bagabandi, seine Gattin Oyunbileg, Parlamentsvorsitzender Tumur-Ochir und Ministerpräsident Enkhbayar zeigten sich beeindruckt von den Darbietungen der jungen Künstler.
Ähnlich wie bei den Jahresabschlussfeiern der Erwachsenen wurden auch die besten Schüler in den verschiedenen Fächern mit Preisen ausgezeichnet.
In seinen Begrüßungsworten versprach der Präsident, sich dafür einzusetzen, den mongolischen Kindern ein Leben in Frieden und Wohlstand zu ermöglichen. Zum Schluss der Veranstaltung erhielten alle Kinder aus der Hand von Väterchen Frost ein Geschenk.


Solange das Eis nicht taut...

126 Deutsche in der Mongolei ansässig
Auf der letzten Sitzung des Parlaments im alten Jahr informierte der Minister für Justiz und Innere Angelegenheiten, Ts. Nyamdorj, unter anderem darüber, dass in der Mongolei 13.651 Ausländer aus 75 Ländern langfristig ihren Wohnsitz genommen hätten. Davon sind

22.715 mongolische Bürger kasachischer Nationalität seien aus der mongolischen Staatsbürgerschaft entlassen worden. Sie haben inzwischen die Staatsbürgerschaft der Kasachischen Republik erworben.
Weiter führte der Minister aus:
In den ersten elf Monaten des vergangenen Jahres wurden landesweit 21.611 Verbrechen verübt, das sind 68 weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.
Die Zahl der Grenzverletzungen verringerte sich um 19,5 Prozent, grenzüberschreitende Viehdiebstähle um 4,1 Prozent, Viehdiebstähle innerhalb der Mongolei um 17,7 Prozent, organisierte Verbrechen um 33 Prozent, Mord- und Totschlag um 12 Prozent.
Demgegenüber stiegen die Straftaten im Dienst (Verwaltung und Militär) um 38 bzw. um 14 Prozent.
Die Aufklärungsquote betrug insgesamt 90 Prozent, bei Einbrüchen und Diebstählen lag sie bei 83,5 Prozent.
Von 171 Alkohol produzierenden Betrieben in der Mongolei wurden 12 wegen gravierender Verstöße gegen die mongolischen Gesetze geschlossen.
Landesweit werden jeden Tag 392 Menschen in Ausnüchterungshaft genommen.

Anschlag auf Fahrer des stellvertretenden Generalstaatsanwaltes
Am letzten Arbeitstag des vergangenen Jahres, gegen 19.00 Uhr, überfielen vier Männer den Fahrer des stellvertretenden Generalstaatsanwalts, Ts. Jamyansengee, schlugen ihn nieder und verletzten ihn durch Messerstiche. Weder Geld, noch Handy, noch Pelzmütze des Opfers interessierte die Täter. Mit den Worten: „Das ist eine erste Warnung!" flüchteten sie.
Polizei und Staatsanwaltschaft vermuten einen Zusammenhang mit den Festnahmen im „Tsentrpoint (Center Point)-Fall".
Am 28.12. verlängerte die Staatsanwaltschaft die Untersuchungshaft für die Beschuldigten.

06. Januar - Nachwahl im Bulgan-Aimag
Am 06.01. finden im 11. Wahlkreis (Bulgan-Aimag) Nachwahlen für den freigewordenen Sitz des ehemaligen Parlamentsvorsitzenden L. Enebish statt.
Vier Kandidaten stellen sich zur Wahl: E. Bat-Uul von der Demokratischen Partei, B. Jargalsaikhan, Generaldirektor des Kaschmirunternehmens „Buyan", B. Uvgunkhuu, Mitglied der MRVP und B. Uuganbayar von der „Mutterland-Mongolischen Demokratischen Sozialistischen Partei".
Der plötzliche Tod von L. Enebish im September des vergangenen Jahres, er war im Alter von 54 Jahren einem Herzinfarkt erlegen, hat die Nachwahl notwendig gemacht.

54 Straftaten in der Neujahrsnacht
Von den 54 Straftaten in der Nacht zwischen den Jahren entfielen 85,2 Prozent auf die Hauptstadt. Insgesamt sind das 30 Prozent weniger als im vergangenen Jahr.
3.187 Personen mussten insgesamt 4,5 Millionen Tugrik Strafe zahlen, 510 Personen wurden vorübergehend festgenommen und 211 Betrunkene fanden nur mit Hilfe der Polizei den Weg nach Hause.


So kann es bleiben

Ergebnisse der Viehzählung 2001
Zwischen dem 15. und 28.12. des vergangenen Jahres konnte die jährliche Viehzählung abgeschlossen werden.
Danach beträgt der Gesamtviehbestand 25.904.700 Tiere.
Auf die fünf Tierarten bezogen heißt das:

Die Zählung stieß auf objektive und subjektive Schwierigkeiten. Bedingt durch die Wetterverhältnisse – Trockenheit im Sommer, starke Schneefälle im Winter, waren manche Tierhalter mit ihren Herden auf abgelegene Weideplätze gezogen oder ließen ihre Tiere in anderen Aimags oder Sums weiden. Konnten Ziegen, Schafe und Rinder, die in Siedlungsnähe grasen, noch in Augenschein genommen werden, war das bei Pferden und Kamelen, die oft längere Zeit weit entfernt vom Ail weiden, nicht so einfach zu bewerkstelligen.
In einigen Aimags mussten Pässe und Straßen gesperrt werden, die Ergebnisse der Viehzählung erreichten so nur verspätet ihr Ziel.
Einige Viehzüchter plädierten zudem für eine Zählung nur alle drei Jahre und waren nicht immer sehr kooperativ.
Laut Zählung ging der Viehbestand im letzten Jahr um 4,3 Millionen Tiere zurück. Die Zahl der Kamele sank um 38.600, die der Pferde um 486.600, die der Rinder um 1.037.800, die der Schafe um 2.013.100, die der Ziegen um 746.600 Stück.
Nur in den Aimags Mittelgobi und Orkhon stiegen die Viehzahlen an.
Für den Rückgang der Viehzahlen gibt es mehrere Gründe, der wichtigste liegt in den Katastrophenwintern der letzten beiden Jahre. Die Zahl der aufgezogenen Jungtiere ging entsprechend zurück: 1999 waren es noch 10,4 Millionen, 2001 noch 7,7 Millionen.
Hinzu kommt, dass die Mongolen jährlich sechs bis sieben Millionen Tiere für den eigenen Verzehr schlachten.

Zusätze zum Strafgesetz und zum Investitionsgesetz bestätigt
Auf seiner Sitzung am 03. Januar bestätigte das Parlament Zusätze und Änderungen zum Strafgesetzbuch und zum Investitionsgesetz.
Terrorismus und organisierte Kriminalität wurden als neue Straftatbestände aufgenommen. Das Strafmaß wurde auf mindestens zehn Jahre festgelegt, bei Fällen mit Todesfolge kann die Strafe bis zu 25 Jahre Haft betragen.
Tötet ein Angegriffener den Angreifer nachweislich in Notwehr, kann er nicht mehr bestraft werden.
Das Grundkapital eines Joint Venture soll nicht unter 80.000 US-Dollar liegen. Die Eigenbeteiligung des ausländischen Investors muss mindestens 25 Prozent des Gesamtkapitals des Unternehmens betragen.

Feuerwehr rettete 105 Menschen das Leben
In einem Interview mit der Tageszeitung „Zuuny Medee" gab der stellvertretende Chef der Feuerwehr von Ulaanbaatar, D. Batbaatar, Auskunft über die harte Arbeit, Erfolge und Misserfolge der mongolischen Feuerwehrleute.
Im Jahre 2001 ist die Feuerwehr landesweit 1.931 Mal ausgerückt, um Feuer zu löschen. In Bränden sind 43 Menschen umgekommen, 105 Menschenleben konnten gerettet werden.
500 Feuerwehrleute sind allein in Ulaanbaatar tätig.
"Ab März bekommen wir neue technische Ausrüstungen zur besseren Feuerbekämpfung im Wert von 7,2 Millionen US-Dollar", freut sich Batbaatar.
Wenn man bedenkt, dass eine Jurte in drei bis fünf Minuten völlig ausgebrannt ist, kann man diese Genugtuung nachempfinden.


MongoleiOnline

MongoleiOnline
Kurfuerstenstr. 54, 53115 Bonn, Germany
Copyright © 1997-2024 Frank Voßen
Last Update: 04. Januar 2024