Die Deutsche Mongolei Agentur aus Ulaanbaatar präsentiert:
von Dr. Renate Bormann, Ulaanbaatar
H. Siedler, Botsch. Vorwerk, Min. Ulaan, Bolor, L. Enkhtaivan
Elf Millionen für die technische, zehn für die
finanzielle Zusammenarbeit
Am 12. September unterzeichneten Helmut
Siedler, Abteilungsleiter „Ostasien" im Bundesministerium für
wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung sowie Luvsandagva Enkhtaivan,
stellvertretender Minister für Finanzen und Wirtschaft, ein Regierungsprotokoll
über die mongolisch-deutsche Entwicklungszusammenarbeit 2002 bis 2003.
Darin wurden der Mongolei 21 Millionen Euro zugesagt: Elf Millionen technische
und zehn Millionen finanzielle Unterstützung.
16,3 Millionen werden als Zuschüsse gewährt, 4,7 Millionen als Darlehen zu
Vorzugsbedingungen: Beginn der Rückzahlung nach zehn Jahren, 0,75 Prozent
Zinsen pro Jahr, 40 Jahre Laufzeit.
Nach den Erfahrungen der vergangenen zehn Jahre und den Ergebnissen der
gemeinsamen Evaluation im März 2001 wird sich die mongolisch-deutsche
Entwicklungszusammenarbeit zukünftig auf zwei Bereiche konzentrieren: „Wirtschaftsreform
und Förderung der Marktwirtschaft" sowie „Umweltschutz und Nutzung
natürlicher Ressourcen".
3. Investorentreffen in Ulaanbaatar
Vom 17. bis 19. September findet in
Ulaanbaatar das dritte Investorentreffen statt.
Bisher haben 263 Vertreter aus 33 Ländern, darunter 22 aus Deutschland, ihre
Teilnahme zugesagt.
Organisiert wird die Veranstaltung von der mongolischen Regierung gemeinsam mit
der Weltbank.
Seitens der Organisatoren wurden 176 Projekte vorgeschlagen, die für
potenzielle Investoren interessant sein könnten. In der Hauptsache handelt es
sich um Projekte in den Bereichen Infrastruktur, Bergbau und Erdölförderung,
Landwirtschaft und Nahrungsgüterproduktion, Informations- und
Kommunikationstechnologie sowie Tourismus.
Der stellvertretende Minister für Handel und Industrie, O. Erdene sowie der
Chef des Amtes für ausländische Investitionen und Außenhandel (FIFTA), B.
Ganzorig, wiesen unisono auf die außerordentlich günstigen Investitionsgesetze
der Mongolei hin.
Seit 1990 haben 2 200 ausländische Unternehmen aus 72 Ländern 734 Millionen
US-Dollar in der Mongolei investiert. Der größte Auslandsinvestor ist die
Volksrepublik China mit 236 Millionen, gefolgt von Korea mit 58 Millionen und
Japan mit 50 Millionen Dollar.
28 Prozent der Auslandsinvestitionen entfallen auf den Bergbau, 17 Prozent auf
die Leichtindustrie und zehn Prozent auf die Viehwirtschaft.
Der Außenminister beorderte alle 23 Botschafter der Mongolei im Ausland, die
fünf Generalkonsuln sowie die zwei Ständigen Vertreter nach Ulaanbaatar. Im
Anschluss an das Investorentreffen werden sie gemeinsam mit anderen
Repräsentanten des Staates an einem Seminar teilnehmen.
Ernte 2002
Der Minister für Nahrungsgüter und
Landwirtschaft, D. Nasanjargal, informierte über erwartete Ernteverluste durch
die langanhaltende Trockenperiode in weiten Teilen des Landes. Von den 248 000
Hektar Weizenanbaufläche hofft man 149 000 Tonnen, von den 9 600 Hektar, auf
denen Kartoffeln angebaut wurden, 65 500 Tonnen und von den 6 600 Hektar
Gemüseanbaufläche 48 400 Tonnen zu ernten.
Wahlsieg für S. Batbold
Bei Nachwahlen im 26. Wahlbezirk (sechs
Sums im Tuv-Aimag) erhielt der Kandidat der Mongolischen Revolutionären
Volkspartei (MRVP), S. Batbold, 51,44 Prozent der abgegebenen Stimmen.
Für Do. Ganbold, den Kandidaten eines Wahlbündnisses zwischen Demokratischer
und Bürgermut-Republikanischer Partei, stimmten 30,93, für J. Gombojav (Neue
Sozialistische Partei) 16,5 und für den unabhängigen Z. Erdenebileg 1,05
Prozent.
Von 9 865 Wahlberechtigten gaben 7 031 ihre Stimme ab.
Laut Verfassung müssen mindestens 50 Prozent der Stimmberechtigten zur Wahl
gehen, eine Wahlpflicht besteht nicht.
Seit den ersten freien Wahlen 1992 ist die Wahlbeteiligung, nicht nur in den
Kommunen, stetig zurückgegangen:
1992 95,6 Prozent
1996 92,2 Prozent
2000 82,4 Prozent.
Die Nachwahlen waren wegen des Todes vom Parlamentsabgeordneten der MRVP, Zenee. nötig geworden.
Ehrung für Opfer des Stalinismus
Der 10. September wurde zum elften Mal als
„Tag des Erinnerns" an die Opfer politischer Verfolgungen in den 20er und
30er Jahren begangen.
Präsident N. Bagabandi, der Vorsitzende des Großen Staatskhurals, S.
Tumur-Ochir, Ministerpräsident N. Enkbayar legten am Denkmal für die Opfer
Blumenkränze nieder.
Bis heute bekamen 16 101 Menschen 13,5 Milliarden Tugrug an Entschädigung
ausgezahlt.
Seit 1990 wurden 28 382 Menschen offiziell rehabilitiert
Mauer des Wohltäters im Khentii-Aimag
Offener Brief mongolischer Wissenschaftler
Im Zusammenhang mit falschen Behauptungen
und Beschuldigungen über die Arbeit der mongolisch-amerikanischen
wissenschaftlichen Expedition „Chinggis Khaan", wandten sich namhafte
mongolische Wissenschaftler an die Öffentlichkeit.
Seit 2001 arbeiten die Wissenschaftler im Gebiet „Uglugchiin Kherem"
(Mauer der Wohltätigkeit, des Wohltäters) im Khentii-Aimag auf der Grundlage
von Regierungsabkommen.
Bereits im März dieses Jahres dementierte Akademiepräsident Chadraa die als
Sensation aufgemachte Meldung, Expeditionsteilnehmer hätten das Grab Chinggis
Khaans entdeckt.
Uglugchiin Kherem sei zwar mit der Geschichte des mongolischen Weltreiches eng
verbunden, in keiner Quelle fände das Gebiet jedoch als Begräbnisplatz der
Großkhane Erwähnung.
In einem Brief an Präsident Bagabandi behauptete der Bürger D. Byambasuren
gerade das und erhob gleichzeitig schwere Vorwürfe gegen die Verwaltungen des
Khentii-Aimags und des Batshireet-Sums sowie gegen den Ministerpräsidenten,
dessen Mutter bei Uglugchiin Kherem angeblich ein Touristencamp betriebe und
dafür das Equipment der Expedition nutze.
In der Zeitung „Deedsiin Amdral" (Das Leben der Prominenz) wurden die
Behauptungen wiederholt.
Am 26. August empfing der Minister für Bildung, Kultur und Wissenschaft, A.
Tsanjid, Akademiemitglied und Expeditionsleiter der mongolischen Seite, Sh. Bira
sowie den wissenschaftlichen Sekretär der Akademie der Wissenschaften, D.
Regdel, zu einem Gespräch über die Vorwürfe. Bira widersprach in allen
Punkten. Die Arbeit der Expedition verlaufe erfolgreich, Ziel sei es,
Forschungslücken in der Geschichte des Mongolischen Staates und Weltreiches zu
schließen.
Die Mutter des Ministerpräsidenten unterhielte kein Camp im Gebiet bei
Uglugchiin Kherem.
Am 04. August veröffentlichten Professor Bira, Professor D. Bazargur, Professor
Ts. Ishdorj sowie Dr. L. Orgil, den oben erwähnten Offenen Brief, in dem sie
alle Vorwürfe zurückwiesen.
Korruptionsvorwürfe werden geprüft
Die Korruptionsvorwürfe gegen einen hohen
Beamten der Energiebehörde im Infrastrukturministerium im Zusammenhang mit der
Ausschreibung für ein Kraftwerksprojekt werden geprüft. Das bestätigte ein
Sprecher des Ministeriums für Auswärtige Angelegenheiten.
Leitende Angestellte der japanischen Unternehmensgruppe „Mizui" stehen in
Japan wegen Bestechung bereits vor Gericht.
S. Oyun und L. Gundalai, Abgeordnete der Opposition im Großen Staatskhural,
hatten den Fall ins Rollen gebracht und sich gleichzeitig an die japanische
Botschaft und internationale Organisationen in der Mongolei gewandt.
Im Zusammenhang mit der Umsetzung des Korruptionsgesetzes forderten sie
überdies, eine Arbeitsgruppe zu bilden, die auch andere Energieprojekte in der
Mongolei überprüfen sollte.
Infrastrukturminister G. Jigjid betonte, das Problem werde entsprechend der
Gesetzeslage gelöst werden. Sollten Schmiergelder angenommen worden sein,
werden die Schuldigen zur Verantwortung gezogen.
Mongolische und deutsche Offiziere arbeiten
zusammen
Bundeswehroberst V. Bischof und
Oberstleutnant J. Schröder leiteten in der Mongolei ein Seminar zu Organisation
und Aufgaben der Rückwärtigen Dienste.
Auf die Frage, welches die Hauptschwierigkeiten für die Arbeit der
Rückwärtigen Dienste in der Bundesrepublik seien, antwortete Bischof, das sei
die Finanzierung.
Mongolische Armeeoffiziere werden Im Rahmen der internationalen
Friedenssicherung Lehrgänge in Deutschland besuchen.
Haft für Journalistin auf sechs Monate reduziert
Die vom Gericht im Stadtbezirk Sukhbaatar
ausgesprochene und bestätigte einjährige Haftstrafe für B. Khandolgor,
Chefredakteurin von „Ug" (Wort), wurde vom Hauptstadtgericht auf sechs
Monate reduziert.
Batdolgor musste sich wegen Verleumdung verantworten.
Wissenschaftliche Konferenz
Am 09. September begann in Ulaanbaatar eine
internationale wissenschaftliche Konferenz „Zentralasien und die
Mongolei". Die Konferenz ist dem 40. Jahrestag der Gründung des
Geographischen Instituts an der Akademie der Wissenschaften der Mongolei
gewidmet.
Zu den Teilnehmern gehören 60 Wissenschaftler aus sieben Ländern, darunter aus
Russland, China, Südkorea, Deutschland und Italien.
Japanischer Motorradfahrer vermisst
Der 32-jährige Yo. Makoto, Teilnehmer an
einer mongolisch-japanischen Motorradrallye durch die Mongolei, wird seit dem
17. August vermisst. Nachdem 450 km der Strecke absolviert waren, stürzte er
vom Motorrad, bedeutete aber den Nachfolgenden, keine Verletzungen erlitten zu
haben und das Rennen fortsetzen zu wollen. Seitdem fehlt von dem jungen Japaner
jede Spur. Vater und Bruder des Vermissten sowie eine japanische Suchmannschaft
sind mittlerweile in der Mongolei eingetroffen. Bisher waren die großangelegten
Suchaktionen von Polizei und Zivilverteidigung des Landes sowie der Aimags
Bayankhongor und Uvurkhangai, auch mit Hubschraubern, vergeblich.
Makoto gilt als erfahrener Sportler, der an mehreren Motorradrennen in Japan
teilgenommen hat. In der Mongolei war er zum ersten Mal.
Bronzemedaille für mongolischen Ringer
Bei den 36. Weltmeisterschaften im
Freistilringen in Teheran, gewann O. Purevbaatar in der Klasse bis 60 kg eine
Bronzemedaille.
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Last Update: 04. Januar 2024