Die Deutsche Mongolei Agentur aus Ulaanbaatar präsentiert:
von Dr. Renate Bormann Ulaanbaatar
L. Udval in seinem Büro
Deutsch-Mongolisches Forum in Berlin
Unter dem Motto: „Chinggis-Khaans Erben auf
dem Weg in das 21. Jahrhundert" treffen sich am 10. März Mitglieder und
Interessenten des Deutsch-Mongolischen Forums in Berlin, um über kommunale
Selbstverwaltung und ländliche Entwicklung, die Bedeutung von Rechtssicherheit
und Rechtsstaatlichkeit sowie den Ausbau der sozialen Marktwirtschaft zu
diskutieren.
Die Idee, ein Forum zu gründen, das die Öffentlichkeit in die
deutsch-mongolischen Beziehungen einbezieht, sozusagen eine Volksdiplomatie
schafft, wurde während der Mongoleireise des damaligen Bundespräsidenten, Roman
Herzog, im Jahre 1998 geboren.
Vorsitzender des Forums ist Punsalmaagiin Ochirbat, seine Stellvertreter sind
Badamdorjiin Batkhishig und Luvsanvandangiin Bold.
Luvsanjamtsyn Udval, ehemals mongolischer Botschafter in Deutschland, heute
Leiter der Abteilung Europa, arabische Länder und Afrika im Außenministerium,
betont den überparteilichen Charakter des Forums. Vertreter verschiedener
Weltanschauungen, Unternehmer, Politiker, Ärzte, Lehrer, Wissenschaftler und
Studenten engagieren sich, die politischen, wirtschaftlichen und kulturellen
Kontakte mit Deutschland zu pflegen und möglichst auszubauen.
Gegründet 1999, fand die erste Konferenz des Forums im September 2001 in
Ulaanbaatar statt. Allerdings, räumt Udval ein, konnte der Anspruch, möglichst
weit in die Gesellschaft hinein zu wirken, nicht erfüllt werden. Die
Zusammenarbeit zwischen den Institutionen, die sich die Festigung der
Freundschaft und Kontaktpflege mit Deutschland auf die Fahnen geschrieben
hatten, ließ zu wünschen übrig. Lediglich zwischen dem „Mongolisch-Deutschen
Business Council" und dem „Deutsch-Mongolischen-Forum" gab es regelmäßige
Kontakte. „Doch das soll sich ändern und die ersten Schritte auf diesem Wege
sind getan", so Udval weiter. Nicht nur in Vorbereitung auf die zweite Konferenz
des Forums in Berlin, sondern auch angesichts der 30. Wiederkehr der Aufnahme
diplomatischer Beziehungen zwischen Deutschland und der Mongolei im Januar 2004,
stellten alle Organisationen, angefangen von der „Mongolisch-Deutsche Brücke"
bis hin zur „Goethe-Schule" und dem „Freundeskreis der deutschen Sprache", ihre
Pläne vor, dieses Jubiläum zu feiern und zu würdigen. Am Rande sei vermerkt,
dass die untergegangene DDR und die damalige Mongolische Volksrepublik bereits
1950 diplomatische Beziehungen aufgenommen hatten. R.B.
Mitte Februar trafen sich Schüler und Lehrer von Schulen mit Deutschunterricht
im internationalen Kinderzentrum in Nairamdal. Im Kulturpalast von Ulaanbaatar
wurde ein Lesesaal mit deutschsprachiger Literatur eingerichtet, dabei konnten
die Initiatoren auf die Unterstützung des Goethe-Instituts in Peking
zurückgreifen.
Ein wenig bedauert L. Udval die Vernachlässigung der kulturellen Aktivitäten
seit Mitte der 90-er Jahre: Keine Kulturtage, kein Kinofestival... Da sei die
Unterstützung des Opern- und Balletttheaters Ulaanbaatar durch den gleichnamigen
Förderverein ein wohltuender Lichtblick.
Die Veranstaltung in Berlin wollen die mongolischen Delegierten nutzen, ihren
Vorstellungen Gewicht zu verleihen. Für diese Möglichkeit der Kommunikation und
des Erfahrungsaustausches sind sie dankbar. Auch Botschafter D. Terbishdagva
hätte bereits jetzt durch seine Art, das direkte Gespräch mit seinen Landsleuten
in Deutschland sowie seinen Gastgebern zu suchen, „frischen Wind" in die
deutsch-mongolischen Beziehungen gepustet. Die positiven Zeichen mehrten sich.
Auf der Gästeliste der Konferenz in der Akademie der Adenauer-Stiftung e.V. in
Berlin stehen die Namen des ehemaligen mongolischen Staatspräsidenten P.
Ochirbat, von D. Idevkhten, Generalsekretär der MRVP und von Vizeminister für
Justiz und innere Angelegenheiten, Ts. Munkh-Orgil. Die Opposition im Großen
Staatskhural ist vertreten durch L. Gundalai, Abgeordneter der Demokratischen
Partei (DP). Außerdem gehört zu den Teilnehmern das Mitglied des Nationalrates
der DP, R. Gonchigdorj.
Die deutsche Seite ist vertreten u.a. durch den Generalsekretär der
Konrad-Adenauer-Stiftung e.V., Wilhelm Staudacher, den Parlamentarischen
Geschäftsführer der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag, Eckart von Klaeden
sowie den Landesbeauftragten der Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. in der Mongolei,
Peter Gluchowski.
Am Dienstag wird die mongolische Delegation auf Einladung der
Hanns-Seidel-Stiftung nach München weiter reisen.
Einheitliche Adressenkennzeichnung in Ulaanbaatar
Ab Juni 2003 werden in Ulaanbaatar
schrittweise 214 Straßen und Plätze, 3 200 öffentliche Gebäude, 1 570 Wohnhäuser
mit ca. 4 000 Eingängen, 3 000 Straßen und 60 000 „Hofeingänge" in den
Jurtenvierteln mit einheitlichen Adressenschildern in Mongolisch mit
kyrillischen Buchstaben gekennzeichnet.
Mehr Wohnviertel als bisher sollen beleuchtet und damit sicherer werden.
L. Baatartsogt, Mitarbeiter in der Stadtverwaltung, beziffert die Kosten für das
Vorhaben auf 300 Millionen Tugrug.
Ab 15. Oktober treten Änderungen in der
Straßenverkehrsordnung in Kraft
Der offizielle Taxiverkehr in der
mongolischen Hauptstadt wird von den roten, gelben und blauen Fahrzeugen aus
koreanischer oder japanischer Produktion dominiert.
56,4 Prozent davon sind Autos der Marke „Exel", die in der Mongolei unter dem
Namen „Kysov" laufen. Seit 1993 wird der Wagen in Korea nicht mehr produziert
und nach der mongolischen Taxiverordnung dürfen die Autos ab 2004 nicht mehr
eingesetzt werden.
Überprüfungen ergaben Mängel bei der Verkehrssicherheit auch der anderen
Fahrzeuge.
Das gilt als eine der Ursache für die zunehmenden Taxiunfälle. Eine andere
Ursache sehen die Kontrolleure in der hohen Arbeitsbelastung der Fahrer. Sie
müssen bis zu 20 000 Tugrug pro Tag bei ihren Auftraggebern abliefern.
Ab 15. Oktober 2003 ist der Taxibetrieb mit Fahrzeugen, die das Lenkrad auf der
rechten (falschen) Seite haben, verboten.
Palmen in der kältesten Hauptstadt der Welt
143 private Kliniken in der Mongolei
Neben den 600 staatlich finanzierten
Krankenhäusern/Kliniken/Krankenstationen existieren in der Mongolei 143 private
Krankenhäuser. 120 von ihnen reichten ihre Unterlagen zur Begutachtung und
Zertifizierung ein. 12 der Einrichtungen erhielten Lizenzen für drei oder fünf
Jahre. Dazu gehören das „Mamba Datsan" (fünf Jahre) sowie die Augen- und
Hals-Nasen-Ohrenklinik „Bolor Melmii" (drei Jahre).
Protestdemonstration in Bayan-Ulgii
Die „Udriin Sonin" (Tageszeitung) meldete
am 04.03., dass in Ulgii, der Hauptstadt des Bayan-Ulgii-Aimags, 4 000
Demonstranten gegen die Aimagführung protestierten.
Ihre Forderungen: „Erhaltet die Pressefreiheit!" „Stoppt die Diskriminierung
anderer Weltanschauungen"! "Stoppt die Drangsalierungen an den Grenzen!"
Gleichzeitig wurde bekannt, dass M. Khukhuu aus dem Bukhmurun-Sum im Uvs-Aimag
in der Untersuchungshaft im Polizeigefängnis von Ulgii gestorben war und der
Zustand eines anderen Häftlings, der vier Nägel verschluckt hatte, bedrohlich
wäre.
Kein Mitglied der Provinzverwaltung stand den Demonstranten Rede und Antwort.
Im Regierungspalast von Ulaanbaatar wusste niemand über die Vorgänge Bescheid.
Verwunderlich, wo doch ansonsten die Meldungen über jeden Schneesturm und jedes
verendete Rind schnell die Hauptstadt erreichten, wunderte sich die „Udriin
Sonin".
Ausschreibung für Nussernte
Das Ministerium für Natur und Umwelt hat
die Ernte der v.a. in China begehrten Früchte der sibirischen Zirbelkiefer (oft
fälschlich als Zeder bezeichnet) ausgeschrieben.
Damit soll dem unkontrollierten Abernten der Früchte, in dessen Verlauf
wiederholt Großbrände ausgebrochen und zahlreiche Bäume geschädigt, wenn nicht
gar vernichtet worden sind, Einhalt geboten werden.
An der Ausschreibung beteiligten sich 21 Firmen, von denen sieben von vornherein
ausgeschlossen werden mussten: Sie hatten gefälschte Unterlagen vorgelegt.
14 haben eine Ernteerlaubnis erhalten. Die ersten positiven Ergebnisse liegen
vor: Die Sums Mungunmort und Erdene im Zentralaimag konnten im vergangenen Jahr
60 Millionen bzw. 40 Millionen Tugrug an „Nusserntesteuern" einnehmen. Der
Natur- und Umweltschutz ist besser gewährleistet, die Zahl der „herrenlosen"
Brände konnte reduziert werden.
In den letzten Jahren wurden jährlich zwischen 2 400 und 4 000 Tonnen der
Zirbelnüsse exportiert, das entspricht zehn Prozent der gesamten Nussvorräte.
Zufahrt zum Bergbaubetrieb Erdenet
100 „Beste Unternehmen"
Regierung und nationale Industrie- und
Handelskammer kürten gemeinsam die Unternehmen und Wirtschaftseinheiten, die im
Jahr 2001 den wertvollsten Beitrag für die Entwicklung der Mongolei geleistet
haben.
An der Spitze steht das Bergbauunternehmen „Erdenet", gefolgt von der
Eisenbahnverwaltung und der Erdölimportfirma „NIC". Den vierten Platz erreichte
der Getränkehersteller „APU".
Mongolischer Staat zahlt Anwaltskosten
Im Fall der Klage der japanischen „Marubeni-Gruppe"
gegen den mongolischen Staat wegen der Nichtrückzahlung eines Millionenkredits
für die mongolische „Buyan-Holding", hat der mongolische Staat die Anwaltskosten
der Japaner und die eigenen übernommen. Diesen Beschluss verkündete der
Wirtschafts- und Finanzminister, Ch. Ulaan, auf der Regierungssitzung am 05.03.
Insgesamt geht es um eine Summe von 81 800 Pfund Sterling.
„Marubeni" hatte die Mongolei wegen des Buyankredits („Buyan" hatte sich
zahlungsunfähig erklärt) vor den Internationalen Gerichtshof in London verklagt.
Das Gericht hielt die Klage für rechtmäßig und verurteilte im Juli 2002 die
Mongolei zur Zahlung der Anwaltskosten.
Auch für den Kredit muss der Staat gerade stehen.
Parlamtsvorsitzender Tumur-Ochir erklärte, übertriebene Sorgen seien nicht
angebracht. Betrieb und Ausrüstung seien vorhanden und produktionsfähig.
Mongolisch mit lateinischen Buchstaben?
Auf ihrer Sitzung am 05. März diskutierten
die Regierungsmitglieder die Frage, ob es im Computerzeitalter nicht angebracht
wäre, das lateinische Alphabet einzuführen.
Ein entsprechender Vorschlag und Maßnahmekatalog soll dem Großen Staatskhural
vorgelegt werden.
R. Gonchigdorj zum Präsidenten von „Altan Gadas"
gewählt
Exparlamentschef und Exvorsitzender der
Sozialdemokratischen Partei, Mitglied im Nationalrat der Demokratischen Partei,
R. Gonchigdorj, wurde zum Präsidenten der Forschungsvereinigung „Altan Gadas"
(Polarstern) gewählt. Die neue Vereinigung setzt sich zum Ziel, die
internationale Zusammenarbeit mongolischer Wissenschaftler zu fördern sowie die
Kräfte für die nationale Entwicklung zu bündeln.
Wer trug wofür die Verantwortung?
Der Prozess gegen die Piloten des
Unglückshubschraubers vom Januar 2001 im Malchin-Sum des Uvs-Aimags geht
wahrscheinlich in die nächste Runde.
Bei dem Unglück waren neun Menschen gestorben.
Angehörige der Opfer und internationale Experten bezweifeln die alleinige Schuld
der Besatzung.
Wer veranlasste die Mitführung eines Benzinbehälters? Wer genehmigte es,
zusätzliche Passagiere an Bord zu lassen? So waren in Ulaangom ein deutscher
Praktikant und eine Dolmetscherin zugestiegen. Der MIAT-Vertreter im Uvs-Aimag
verneinte es, eine Mitreisegenehmigung erteilt zu haben. Wodurch kam der
Zeitplan der Reise von Ulaanbaatar in den Norden durcheinander? Wer wählte den
Landeplatz aus?
Das Stadtbezirksgericht von Khan-Uul hat deshalb den Fall für weitere
Untersuchungen zurückgewiesen.
Die zuständige Staatsanwältin vertritt die Meinung, alle Fragen seien
hinreichend beantwortet und wies den Antrag des Bezirksgerichts zurück.
14-jähriges Mädchen ermordet
Im Stadtbezirk Bayangol von Ulaanbaatar
wurde am Nachmittag des 04. März ein 14-jähriges Mädchen in der elterlichen
Wohnung durch mehrere Messerstiche ermordet. Der Täter, ein im November 2002 aus
der Haft entlassener 20-Jähriger aus dem Bayanzurkh-Duureg, wurde beim Versuch,
die Beute (Gold- und Silberschmuck, Fernsehgerät, Teppiche) zu veräußern,
festgenommen.
Ebenfalls im Bayangol-Duureg am selben Tag wurde ein 14-jähriger Schüler in der
Wohnung seiner Eltern von einem Einbrecher mit dem Tode bedroht, wenn er um
Hilfe riefe. Auch hier raubte der Täter, ein 18-Jähriger, Wertsachen und
Unterhaltungselektronik. Wenige Stunden nach der Tat konnte er festgenommen
werden.
Erste mongolische Schachgroßmeisterin
Die 15-jährige Batkhuyagiin Munguntuul hat
in Moskau bei den traditionellen Frühjahrswettkämpfen die Kriterien für den
Titel „Großmeister" erfüllt.
Damit ist sie die erste Mongolin, die diesen Titel erringen konnte.
Trainiert wird sie von ihrem Vater, dem Meister des Sports, D. Batkhuyag.
Mongolische Fußballer siegten 2:0 gegen Guam
Bei den Vorausscheidungen für die
südostasiatischen Fußballmeisterschaften im Mai dieses Jahres in Japan, verlor
die mongolische Mannschaft in Hongkong gegen die Mannschaften Macaos 0:2, gegen
Taiwan 0:4 und gegen Hongkong 0:11. Im Spiel gegen Guam behielten die Mongolen
mit 2:0 die Oberhand.
Internationaler Frauentag
Noch ist der 08. März nicht wieder zum
offiziellen Feiertag erklärt worden. Die Mongolen haben trotzdem nie aufgehört,
ihn als solchen zu feiern. Ab Mittag wird fast nirgendwo mehr gearbeitet. Männer
tragen Blumen und Torten, Wein und Arkhi in die Büros oder nach Hause.
Die Restaurants und Bars können über Gästemangel nicht klagen.
In Theater- und Konzertsälen widmen die Künstler ihre Lieder und Musikstücke den
Frauen, besonders den Müttern, die allerorten mit Dankes- und Lobeshymnen
überschüttet werden.
Die Blumenläden haben die Preise für ihre Ware gesenkt: Eine rote Rose kostete
am 08. März 900, eine gelbe oder weiße 1 050 Tugrug.
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Last Update: 04. Januar 2024