Die Deutsche Mongolei Agentur aus Ulaanbaatar präsentiert:
von Dr. Renate Bormann Ulaanbaatar
SARS
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat
die Mongolei von der Liste der Regionen mit lokaler Ansteckungsgefahr
gestrichen. Die Mongolei ist frei von SARS und es gibt laut WHO vom 10.05.
keinen Grund für irgendwelche Reisebeschränkungen in die Mongolei.
Die Regierung der Mongolei hält jedoch an den strikten Kontrollen an den Grenzen
zu China fest.
Das Nationale Vorbereitungskomitee für die V. Konferenz der neuen Demokratien
hat auf seiner Beratung am 16. Mai mehrheitlich beschlossen, die Veranstaltung
auf den 10. und 12. September 2003 zu verschieben.
In China, einem wichtigen Transitland für die anreisenden Gäste, sei die
SARS-Gefahr noch nicht gebannt. Zur Vermeidung sämtlicher Risiken hätte man sich
für die Terminverschiebung entschieden.
Präsident Bagabandi auf Dienstreise in Selenge und
Darkhan-Uul
Begleitet von den Parlamentsabgeordneten,
R. Sodkhuu und R. Amarsaikhan sowie dem stellvertretenden Umweltminister, A.
Bolat, informierte sich Präsident N. Bagabandi über die Fortschritte bei den
Wiederaufforstungsarbeiten im Selenge-Aimag. Er pflanzte selbst neun
Kiefernbäumchen ein und wünschte „Mögt ihr zu Bäumen werden, die den Himmel
stützen".
In Darkhan-Uul nahm er an der Beratung der Genossenschaftler aus den Aimags
Bulgan, Selenge, Orkhon und Darkhan-Uul teil. Ziel dieser Beratung war es, die
gemeinsame Arbeit der Landbauern und Viehhalter zu fördern, Informationen über
den Zugang zu Kleinkrediten und über gesetzliche Rahmenbedingungen zu
vermitteln.
Parlamentsdelegation nach Russland, Bulgarien und
Ungarn
Auf Einladung der russischen Staatsduma
wird am 19. Mai eine Delegation des Großen Staatskhurals unter Leitung des
stellvertretenden Vorsitzenden, J. Byambadorj, nach Russland reisen.
Vom 26. bis 31. Mai werden die mongolischen Parlamentarier, darunter J.
Narantsatsralt von der DP, Gäste der Volksversammlung Bulgariens und des
ungarischen Parlaments sein.
v. l. Batbayar, Erdenechuluun, Enkhbayar, Nyamdorj, Enkhtaivan
1000 Tage MRVP-Regierung
„Zum ersten Mal in ihrer Geschichte können
Mongolen über Privateigentum an Grund und Boden verfügen. Das ist ein wichtiger
Schritt hin zu mehr Eigenverantwortung des Einzelnen und für die Entwicklung des
Landes insgesamt."
Ministerpräsident N. Enkhbayar ließ keinen Zweifel daran, dass das am 01. Mai in
Kraft getretene Gesetz über die Bodenprivatisierung als Erfolg der Politik
seiner Regierung zu werten ist.
Auf einer Pressekonferenz aus Anlass der ersten 1000 Tage MRVP-Regierung am
12.05. in Ulaanbaatar würdigte der Ministerpräsident, der in Begleitung der
Minister für Auswärtige Angelegenheiten, L. Erdenechuluun, für Arbeit und
soziale Sicherheit, Sh. Batbayar, für Inneres und Justiz, Ts. Nyamdorj, und des
Vizeministers für Finanzen und Wirtschaft, D. Enkhtaivan, erschienen war, die
Arbeit der Regierung in den vergangenen knapp drei Jahren. Neben dem Bodengesetz
wertete er den Beginn der Arbeiten an der „Jahrtausendstraße", als Meilenstein
auf dem Weg, Stadt und Land wirtschaftlich und politisch einander näher zu
bringen. Die Proklamierung des Jahres 2001 als „Jahr der Wiederbelebung der
nationalen Industrie" und des Jahres 2002 als Jahr der „Förderung der
Auslandsinvestitionen" hätten die gewünschten Ergebnisse gebracht.
Die Aimags Khuvsgul, Khovd und Zavkhan erhielten Internetanschluss und
Handyverbindung. Die Beschlüsse über die neue Wirtschafts- und
Verwaltungseinteilung des Landes, über die Freihandelszonen in Altanbulag und
Zamyn-Uud sowie über das einheitliche Energieverbundsystem werden bereits in die
Tat umgesetzt.
Die Einführung eines einheitlichen Abrechnungs- und Kontoführungssystems hat zu
mehr Transparenz bei den Haushaltsplänen geführt, die Ausgaben reduziert und die
Möglichkeiten für Bestechung und Korruption begrenzt.
Außer den Beziehungen zu den beiden Nachbarn Russland und China, legt die
Mongolei besonderen Wert auf die Festigung der Beziehungen zu Amerika, Japan,
Korea und den Ländern der Europäischen Gemeinschaft. Ausdruck für das gestiegene
internationale Ansehen des Landes sei die „Konferenz der neuen und wieder
errichteten demokratischen Länder", die noch in diesem Jahr in Ulaanbaatar
stattfinde.
Negativ auf die wirtschaftliche Entwicklung wirkten sich die Dürre- und
Zudkatastrophen in drei aufeinanderfolgenden Jahren aus. Enkhbayar erinnerte an
die Einschätzung der Asiatischen Entwicklungsbank (AEB), dass unter günstigeren
Bedingungen ein wirtschaftliches Durchschnittswachstum von sieben bis acht
Prozent hätte erreicht werden können.
Mit 815 000 Stück Vieh hielten sich die Verluste im vergangenen Winter und
Frühjahr in Grenzen, da die Regierung rechtzeitig notwendige Maßnahmen
veranlasst hatte (Futtermittelbevorratung etc.) Experten hatten Viehverluste von
1,7 Millionen vorhergesagt.
Das Absinken der Weltmarktpreise für Kupfer und Kaschmir verhinderte eine
günstigere Außenhandelsbilanz.
Dafür wurden drei Großunternehmen erfolgreich privatisiert: APU
(Getränkehersteller), die Handels- und Entwicklungsbank sowie die
Landwirtschaftsbank. Dem Staatshaushalt flossen dadurch 26,2 Milliarden Tugrug
zu.
Angesprochen auf seine Reise nach Russland, entgegnete Enkhbayar, dass die „Erdenet"-Frage
zuvor geklärt werden müsse und bezüglich eines geänderten Wahlgesetzes meinte
er, wenn man nichts verbessern kann, muss man erst recht nichts verschlechtern.
J. Byambadorj, stellvertretender Vorsitzender des Großen Staatskhurals, hatte in
Zeitungsinterviews Änderungen des Wahlgesetzes nicht ausgeschlossen.
Zum Abschluss des Pressegesprächs wies der Regierungschef auf den lange
ersehnten Regen hin. Pünktlich zum Rechenschaftsbericht der Regierung hätte der
Himmel ein Einsehen gehabt. Wenn das kein günstiges Zeichen sei.
Vorübergehend niedrigere Mehrwertsteuer
Der Rückgang der Lebensmittelimporte aus
China über den Grenzübergang Zamyn-Uud infolge der Maßnahmen zum Schutz vor SARS,
führte zu Preissteigerungen bei Zucker, Mehl, Reis und Gemüse. Aus diesem Grunde
unterstützt die Regierung einen Beschlussentwurf, bis zum 01. September die
Mehrwertsteuer auf Lebensmittelimporte über die russisch-mongolischen
Grenzübergänge in Altanbulag und Sukhbaatar um 50 Prozent zu senken. Die
Beschlussvorlage wurde dem Abgeordnetenhaus zur Entscheidung vorgelegt.
2002: 24 112 Jungen und 22 810 Mädchen geboren
46 922 Kinder wurden im Jahr 2002 geboren,
davon 24 112 Jungen und 22 810 Mädchen.
B. Saranchimeg, Mitarbeiterin im Nationalen Amt für Statistik, stellte einige
der in der vergangenen Woche veröffentlichten Zahlen richtig.
Die Nachfrage erfolgte wegen der angegebenen hohen Differenz zwischen den
Geburten von Jungen und Mädchen, die allen internationalen Maßstäben
zuwiderläuft.
Hier weitere Zahlen für 2002 entsprechend den Unterlagen des Nationalen Amtes
für Statistik: 13 514 Paare schlossen den Bund fürs Leben, davon 7 206 in den
Städten und 6 308 auf dem Land. 688 Scheidungen wurden ausgesprochen, davon 583
in den Städten oder Aimagzentren. Nur im Dundgov‘ (Mittelgobi)-Aimag ließ sich
kein Paar, weder auf dem Land, noch in den Zentren, scheiden.
15 875 Menschen starben, 1 390 von ihnen im Kindesalter.
Saranchimeg erklärte, das „Statistische Jahrbuch 2002" werde gerade erarbeitet
und noch im ersten Halbjahr dieses Jahres veröffentlicht.
„Internationaler Tag der Familie"
Seit 1993 wird der 15. Mai weltweit als
„Tag der Familie" begangen.
D. Munkuu, die Vorsitzende der NGO „Gal Golomt", forderte in ihrem Statement
dazu auf, die Ungleichheit bezüglich der Bildungschancen zwischen den
Geschlechtern zu beseitigen. Staat und Gesellschaft müssten mehr dafür tun,
Jungen beim Übergang zu den höheren Bildungseinrichtungen und in die oberen
Klassen der allgemeinbildenden Schulen zu unterstützen. Andererseits sind Frauen
und Mädchen innerhalb der Familien noch nicht überall gleichberechtigt. Die
Arbeitsbelastung der weiblichen Familienmitglieder übersteigt vielerorts die der
männlichen. Von Gewalt innerhalb der Familien seien ebenfalls Frauen und Kinder
am meisten betroffen.
Gal Golomt" begrüßt ausdrücklich die von Präsident Bagabandi initiierten
„Prinzipien der staatlichen Familienpolitik"
S. Gombo, der Leiter des Soziologischen Instituts an der Mongolischen
Staatsuniversität, weist darauf hin, dass die Zahl der Scheidungen wegen
andauernder Gewalt und Alkoholmissbrauch durch die Ehemänner ansteigt und
mittlerweile 16,3 Prozent der (541 149) mongolischen Haushalte allein von Frauen
geführt werden.
Diese Haushalte seien überproportional von Arbeitslosigkeit und Armut betroffen.
Gombo plädiert für eine gezieltere und nachhaltige Unterstützung der Familien.
Das Familiengesetz müsste dementsprechend überprüft und ergänzt werden.
Internationale Bildungsmesse 2003
Vom 16. bis zum 18. Mai fand zum dritten
Mal nach 2001 die „Internationale Bildungsmesse" statt. Veranstaltungsort war
diesmal das „Russische Zentrum für Kultur und Wissenschaft".
Von den ursprünglich gemeldeten 20 aus- und 60 inländischen Ausstellern sind
letztlich zehn bzw. 40 tatsächlich angereist. Die Organisatoren machen dafür den
Ausbruch der Lungenkrankheit SARS verantwortlich.
Die Vertreter der Bildungseinrichtungen, des Ministeriums für Bildung, Kultur
und Wissenschaft als Schirmherr der Messe sowie Mitarbeiter von
Auslandsvertretungen in der Mongolei informieren über Zugangsbedingungen,
Ausbildungsfächer und Berufsaussichten.
In der Gemäldegalerie konnten sich am 15. und 16. Mai die hauptsächlich
jugendlichen Besucher auf der „Informationsmesse – 2003" über die Aus- und
Weiterbildungsmöglichkeiten an privaten Hochschulen und Colleges informieren.
Organisiert wurde diese Veranstaltung vom Jugendzentrum „Politik" beim
Mongolischen Jugendverband.
Temujin wird zum Chinggis-Khaan
„Chinggis-Khaan"-Premiere
Am 17.05. fand die wegen SARS verschobene
Premiere der Oper „Chinggis-Khaan" im Opern- und Balletttheater von Ulaanbaatar
statt.
In zwei Akten und sechs Szenen wird der Aufstieg Temujins vom verarmten
Steppenadligen zum Stammes- und Heerführer bis zur Ernennung zum „Chinggis-Khaan"
(hier 1189), geschildert.
Die Hauptrolle sang und spielte der „Verdiente Künstler der Mongolei", Ts.
Tuvshintugs.
Die Karten für die Samstagvorstellung waren ausverkauft. Neben ausländischen
Diplomaten, Mitarbeitern internationaler Organisationen, Touristen und
zahlreichen Verdienten Künstlern der Mongolei verfolgten Gesundheitsminister, P.
Nyamdavaa, und das Mitglied des Nationalen Rates der DP, R. Gonchigdorj, das
Geschehen auf der Bühne.
Die Sänger, Tänzer und Musiker wurden am Ende mit lang anhaltendem Beifall für
ihre Darbietungen belohnt.
Asashoryu D. Dagvadorj siegt weiter
Bei den diesjährigen Sommerwettkämpfen der
Berufssumoringer in Japan liegt Großmeister Asashoryo D. Dagvadorj nach einem
Sieg über einen seinen schärfsten Rivalen, den Japaner Takamisakari, allein an
der Spitze. Damit kann er weiter darauf hoffen, zum zweiten Mal den Titel „Yokuzuna"
zu erringen.
Erste Olympiateilnehmerin steht fest
Die Pistolenschützin O. Gundegmaa hat die
Fahrkarte zu den Olympischen Spielen in Athen bereits in der Tasche.
Beim ISSF World Cup gewann sie zwei Bronzemedaillen.
Ihre nächsten Wettkämpfe absolviert sie in Zagreb (02. – 09.06.) und in München
(11. – 18.06.)
das erste Grün in Ulaanbaatar, 17.05.2003
Ergiebige Regenfälle
In der Nacht vom 11. zum 12. Mai begann es
in weiten Teilen der Mongolei zu regnen und hörte bis zum 14. nicht mehr auf.
Gebietsweise ging der Regen in Schneefall über. Die meisten Menschen freuten
sich über die lange erwarteten ergiebigen Regenfälle. Fast über Nacht wurden die
Bäume und Sträucher grün.
Durch die plötzliche empfindliche Abkühlung sind in Ulaanbaatar mindestens drei
Menschen erfroren. Unter Alkoholeinfluss stehend, erfroren sie in ihren
provisorischen Unterkünften.
Der Flugverkehr von und nach Uvs, Khovd und Zavkhan musste für zwei Tage
unterbrochen werden.
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Last Update: 12. Januar 2025