Die Deutsche Mongolei Agentur aus Ulaanbaatar präsentiert:

Neues aus der Mongolei
vom 3. bis 9. November 2003

von Dr. Renate Bormann Ulaanbaatar


Mongolische Gesichter

7. Treffen des Gemeinsamen Ausschusses EU - Mongolei
Am 04. November fand in Ulaanbaatar die 7. Tagung des Gemeinsamen Ausschusses zur Entwicklungszusammenarbeit zwischen der Mongolei und der Europäischen Union (EU) statt.
Die Delegation der EU wurde geleitet von James Moran, Abteilungsleiter China, Hongkong, Macao, Taivan und Mongolei im Generaldirektorat Außenbeziehungen der Europäischen Kommission. Der Delegation gehörten ferner der Leiter der Vertretung der Europäischen Kommission in Peking, Botschafter Dr. K. Ebermann, F. Schmiedel vom Generaldirektorat Außenbeziehungen, J. Bern vom Büro für die Zusammenarbeit mit Asien und von EuropeAid der Europäischen Kommission sowie Frau Babette Seeck, Zweiter Sekretär der Vertretung der Europäischen Kommission in Peking, an.
An der Spitze der mongolischen Delegation stand Finanz- und Wirtschaftsminister, Ch. Ulaan.
In den Beratungen ging es um die Zusammenarbeit zwischen der EU und der Mongolei bis 2006 und den Wechsel vom TACIS- hin zum EU-Entwicklungsprogramm ALA (Asien und Lateinamerika) ab 2004. Sowohl Minister Ulaan als auch die Botschafterin der Mongolei in der EU, S. Onon, hoben auf der abschließenden Pressekonferenz Möglichkeiten einer Einbeziehung weiterer fünf Programme (bisher u. a. Management-Fortbildungsprogramm) bei entsprechender Vorbereitung durch die mongolische Seite hervor. Die für das nächste Jahr zugesagte Summe von drei Millionen Euro könnte dann entsprechend erhöht werden.
Seit 1993 hat die EU den Transformationsprozess der Mongolei mit insgesamt 56,2 Millionen EURO unterstützt.
Für die Mongolei von besonderem Interesse sind die Zusagen der EU, das Land bei der Zertifizierung seiner Fleischprodukte zu unterstützen um sie auf dem europäischen Markt platzieren zu können. Ferner erhofft sie sich eine Reduzierung der Zölle für typische Mongoleiprodukte (Kaschmir) sowie Hilfe bei der Ausweitung des Handels zwischen den Ländern der EU und der Mongolei
Die EU erwartet ihrerseits ein stärkeres Engagement der mongolischen Behörden bei der Planung und Durchführung der gemeinsamen Projekte.
Beide Seiten erklärten ihre Zufriedenheit mit den Ergebnissen des Treffens und der Beratungen des Unterausschusses Handel und Investment am 03.11. in Ulaanbaatar.
Der Weg für eine Ausweitung der Kooperation zwischen EU und Mongolei sei bereitet und biete Vorteile für beide.
Am frühen Abend des 04.11. unterzeichneten Ch. Ulaan für die Mongolei und J. Moran für die EU ein Abschlusskommunique, in dem betont wurde, die erfolgreiche Zusammenarbeit nicht nur fortzusetzen, sondern zu vertiefen.


MIAT-Flugzeug gerade in Tegel gelandet

Nonstop von Ulaanbaatar nach Berlin und zurück
Die nationale mongolische Fluggesellschaft MIAT fliegt ab dem 06. November 2003 donnerstags die Stecke Ulaanbaatar - Berlin - Ulaanbaatar ohne Zwischenlandung in Moskau. Um 09:55 Uhr startet der Flug in der mongolischen Hauptstadt Ulaanbaatar und landet um 11:45 Uhr in Berlin-Tegel. Um 16:00 Uhr startet der Rückflug in Berlin-Tegel und am Freitagmorgen kommt die Maschine um 06:45 Uhr in Ulaanbaatar an.
Dieser Nonstopflug schafft die Möglichkeit zum Transitflug über Ulaanbaatar nach Seoul (Südkorea) und Peking (China).
Außerdem bleibt die Flugverbindung Berlin-Moskau-Ulaanbaatar jeden Sonntag bestehen und damit die Möglichkeit eines Transitflugs über Ulaanbaatar nach Tokio (Japan).
Im Winter bietet die MIAT zwei Sondertarife an: "Weekend Tour" und "Spouse Fare".
Bei "Weekend Tour Spezial" fliegt man donnerstags nach Ulaanbaatar und sonntags wieder zurück nach Berlin. Das Platzangebot ist beschränkt.
Das "Spouse Fare Spezial" ist für mitfliegende Ehepartner, Kinder oder Enkelkinder. Der Hauptreisende muss den vollen Normalpreis für die economy class (Jahresticket) bezahlen, der Mitreisende zahlt nur 50%. Die Aufenthaltsdauer ist auf 14 Tage beschränkt.
Gleiche Angebote gibt es auch von Ulaanbaatar nach Berlin.
Weitere Einzelheiten zu diesen Tarifen erfahren Sie in den Verkaufsbüros der MIAT.


der neue Sukhbaatar Platz

Sukhbaatarplatz ohne Umzäunung
Seit dem 03. November ist der zentrale Platz der mongolischen Hauptstadt, benannt nach dem Mitbegründer der Mongolischen Revolutionären Volkspartei, D. Sukhbaatar, wieder für die Öffentlichkeit zugänglich.
Der Vorsitzende des Großen Staatskhurals, S. Tumur-Ochir, Ministerpräsident N. Enkhbayar und der Oberbürgermeister von Ulaanbaatar, M. Enkhbold, setzten die letzten Granitplatten ein.
Seit 1940 – in dem Jahr erhielt der Platz seine Asphaltdecke – war es erst die zweite Renovierung. Die Verschönerungs- und Ausbesserungsarbeiten begannen im Frühjahr dieses Jahres und zogen sich mit Unterbrechungen bis Anfang November hin.
Verlegt wurden auf 31 000 qm 7 560 Tonnen farbige Granitsteine. Außerdem wurden ein Abwasserschutzsystem und zusätzliche Lichtanlagen installiert.
Die Gesamtkosten betrugen 3,5 Milliarden Tugrug. 500 Millionen davon spendeten Firmen, Privatpersonen und Organisationen.
An der feierlichen Eröffnungszeremonie am Nachmittag des 03. November nahmen außer den Repräsentanten von Staat und Regierung, Vertreter des diplomatischen Corps und internationaler Organisationen teil.
Lamas des Gandantegchinlen-Klosters sprachen Gebete für das Wohlergehen der Stadt, des Landes und seiner Bewohner.

Bakula Renbuuchi ist tot
Am 04. November, um 7:00 Uhr Ulaanbaatar-Zeit, ist der 19. Naidan Khuvilgaan Kushok Bakula in Delhi (Indien) gestorben. In der Mongolei wird er von Jung und Alt, von Gläubigen und Nichtgläubigen als Bakula Ikh Bagsh (Großer Lehrer Bakula) oder Bakula Renbuuchi verehrt.
1914 in Ladakh geboren, wurde der begabte Junge früh in die Obhut lamaistischer Gelehrter gegeben.
Von 1989 bis 1999 vertrat er die Republik Indien als Außerordentlicher und Bevollmächtigter Botschafter in der Mongolei.
Bakula Renbuuchi setzte sich für die Wiederbelebung des lamaistischen Glaubens in der Mongolei ein. Auf seine Initiative hin entstand im Zentrum der mongolischen Hauptstadt das Betub-Kloster mit angeschlossener Hochschule für die Ausbildung junger lamaistischer Theologen.
Die Trauerfeier in der Mongolei für den charismatischen Kirchenführer und Diplomaten fand am 07.11. im „Betub – Bakula Renbuuchi-Kloster" statt.
Einen Tag zuvor war der 19. Wiedergeburt eines der 16 „Hoffnungsträger" Buddhas in Delhi in einer bewegenden Trauerfeier gedacht worden.
Von mongolischer Seite nahmen an der Zeremonie der mongolische Botschafter in Indien sowie der außenpolitische Berater des Ministerpräsidenten teil.
Der indische Staat wurde repräsentiert vom indischen Ministerpräsidenten, A. B. Vashlay.

Streit bei den Oppositionsparteien
Der Vorsitzende der Mutterland- Neuen Sozialistischen Demokratischen Partei, B. Erdenebat, war von Anfang an nicht einverstanden mit der Zuteilung von je zehn Wahlkreisen für seine Partei und die Bürgermut-Republikanische Partei. Damit steht der Zusammenschluss der Bürgermutpartei mit dem Wahlbündnis von Demokraten und Neuen Sozialisten wieder in Frage. Mit lediglich fünf Plätzen auf der Wahlliste will sich S. Oyun, die Parteivorsitzende der Bürgermut-Republikanischen Partei, nicht zufrieden geben.
Auch innerhalb der Demokratischen Partei (DP) gibt es Unstimmigkeiten. Ehemalige Sozialdemokraten denken laut über eine Neugründung ihrer in der DP aufgegangenen Partei nach.

Keine Straßenkinder in Ulaanbaatar
Wie aus der Stadtverwaltung von Ulaanbaatar verlautet, sind mit Stand vom 07. November alle „auf der Straße" lebenden Kinder in Heimen untergebracht worden. 24 dieser Heime wurden mit Hilfe ausländischer Hilfsorganisationen, neun mit mongolischer Hilfe errichtet.
Von den im Kinderheim „Gerelt Urguu" untergebrachten 178 Kindern haben 124 noch ein Zuhause, das ihnen aber oft keine Geborgenheit bietet. Diese Kinder können jederzeit zu Vater und Mutter zurück, haben aber nun die Möglichkeit Hilfe und Zuflucht vor ihren trinkenden, prügelnden oder gleichgültigen Eltern in der „Hellen Palastjurte" zu finden.

Tod in der Untersuchungshaft
Am vergangenen Samstag wurde in der größten Haftanstalt der Mongolei, in „Gants-Khudag", ein Häftling von Mitgefangenen zu Tode geprügelt.
Die sieben Insassen einer Zelle, darunter mehrere Schwerverbrecher, hatten sich durch Bestechung eines Wärters Alkohol und Essen bringen lassen. Es kam zum Streit, in dessen Verlauf B. Batdorj den Tod fand. Verhaftet worden war er wegen Rowdytums.

Germanisten eröffneten Faschingssaison
Ein paar Tage vorfristig, aber deshalb nicht weniger beschwingt, eröffneten die Germanistikstudenten an der Mongolischen Staatsuniversität Ulaanbaatar am 07.11. die Faschingssaison 2003/04.
Jeweils das dritte Studienjahr ist für die Organisation verantwortlich, für Tischdekoration, Programme und Kostüme hat jedes Studienjahr selbst zu sorgen.
Gekonnt und mit Temperament vorgetragen wurden lateinamerikanische Tänze, Hits internationaler Popstars, deutsche Faschingslieder und Sketche.
Wer denkt, die weiblichen Studenten waren ihren männlichen Kommilitonen in den meisten Genres überlegen, irrt. Nicht jede Frau bewegt sich auf hohen Absatzschuhen oder im hautengen Kleid so vergnügt und sicher wie die Darsteller der studentischen Travestieshow. Dafür wurden sie mit stürmischem Applaus belohnt.
Bei den Kostümen waren die Studentinnen allerdings eindeutig die mit den originelleren Ideen: Vor allem die jungen Damen des vierten Studienjahres gefielen in ihren Hexenkostümen.
In allen Belangen am schlechtesten schnitten die Lehrer ab: Keine Verkleidung, keine schwarz-rot-goldenen Torten- oder Obstkreationen auf dem Tisch, kein Programmbeitrag.
Beim Tanzen allerdings konnten sie durchaus mithalten.


   

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