Die Deutsche Mongolei Agentur aus Ulaanbaatar präsentiert:
von Dr. Renate Bormann Ulaanbaatar
Mongolische Gesichter
7. Treffen des Gemeinsamen Ausschusses EU -
Mongolei
Am 04. November fand in Ulaanbaatar die 7.
Tagung des Gemeinsamen Ausschusses zur Entwicklungszusammenarbeit zwischen der
Mongolei und der Europäischen Union (EU) statt.
Die Delegation der EU wurde geleitet von James Moran, Abteilungsleiter China,
Hongkong, Macao, Taivan und Mongolei im Generaldirektorat Außenbeziehungen der
Europäischen Kommission. Der Delegation gehörten ferner der Leiter der
Vertretung der Europäischen Kommission in Peking, Botschafter Dr. K. Ebermann,
F. Schmiedel vom Generaldirektorat Außenbeziehungen, J. Bern vom Büro für die
Zusammenarbeit mit Asien und von EuropeAid der Europäischen Kommission sowie
Frau Babette Seeck, Zweiter Sekretär der Vertretung der Europäischen Kommission
in Peking, an.
An der Spitze der mongolischen Delegation stand Finanz- und Wirtschaftsminister,
Ch. Ulaan.
In den Beratungen ging es um die Zusammenarbeit zwischen der EU und der Mongolei
bis 2006 und den Wechsel vom TACIS- hin zum EU-Entwicklungsprogramm ALA (Asien
und Lateinamerika) ab 2004. Sowohl Minister Ulaan als auch die Botschafterin der
Mongolei in der EU, S. Onon, hoben auf der abschließenden Pressekonferenz
Möglichkeiten einer Einbeziehung weiterer fünf Programme (bisher u. a.
Management-Fortbildungsprogramm) bei entsprechender Vorbereitung durch die
mongolische Seite hervor. Die für das nächste Jahr zugesagte Summe von drei
Millionen Euro könnte dann entsprechend erhöht werden.
Seit 1993 hat die EU den Transformationsprozess der Mongolei mit insgesamt 56,2
Millionen EURO unterstützt.
Für die Mongolei von besonderem Interesse sind die Zusagen der EU, das Land bei
der Zertifizierung seiner Fleischprodukte zu unterstützen um sie auf dem
europäischen Markt platzieren zu können. Ferner erhofft sie sich eine
Reduzierung der Zölle für typische Mongoleiprodukte (Kaschmir) sowie Hilfe bei
der Ausweitung des Handels zwischen den Ländern der EU und der Mongolei
Die EU erwartet ihrerseits ein stärkeres Engagement der mongolischen Behörden
bei der Planung und Durchführung der gemeinsamen Projekte.
Beide Seiten erklärten ihre Zufriedenheit mit den Ergebnissen des Treffens und
der Beratungen des Unterausschusses Handel und Investment am 03.11. in
Ulaanbaatar.
Der Weg für eine Ausweitung der Kooperation zwischen EU und Mongolei sei
bereitet und biete Vorteile für beide.
Am frühen Abend des 04.11. unterzeichneten Ch. Ulaan für die Mongolei und J.
Moran für die EU ein Abschlusskommunique, in dem betont wurde, die erfolgreiche
Zusammenarbeit nicht nur fortzusetzen, sondern zu vertiefen.
MIAT-Flugzeug gerade in Tegel gelandet
Nonstop von Ulaanbaatar nach Berlin und zurück
Die nationale mongolische Fluggesellschaft MIAT fliegt ab dem 06. November 2003
donnerstags die Stecke Ulaanbaatar - Berlin - Ulaanbaatar ohne Zwischenlandung
in Moskau. Um 09:55 Uhr startet der Flug in der mongolischen Hauptstadt
Ulaanbaatar und landet um 11:45 Uhr in Berlin-Tegel. Um 16:00 Uhr startet der
Rückflug in Berlin-Tegel und am Freitagmorgen kommt die Maschine um 06:45 Uhr in
Ulaanbaatar an.
Dieser Nonstopflug schafft die Möglichkeit zum Transitflug über Ulaanbaatar nach
Seoul (Südkorea) und Peking (China).
Außerdem bleibt die Flugverbindung Berlin-Moskau-Ulaanbaatar jeden Sonntag
bestehen und damit die Möglichkeit eines Transitflugs über Ulaanbaatar nach
Tokio (Japan).
Im Winter bietet die MIAT zwei Sondertarife an: "Weekend Tour" und "Spouse Fare".
Bei "Weekend Tour Spezial" fliegt man donnerstags nach Ulaanbaatar und sonntags
wieder zurück nach Berlin. Das Platzangebot ist beschränkt.
Das "Spouse Fare Spezial" ist für mitfliegende Ehepartner, Kinder oder
Enkelkinder. Der Hauptreisende muss den vollen Normalpreis für die economy class
(Jahresticket) bezahlen, der Mitreisende zahlt nur 50%. Die Aufenthaltsdauer ist
auf 14 Tage beschränkt.
Gleiche Angebote gibt es auch von Ulaanbaatar nach Berlin.
Weitere Einzelheiten zu diesen Tarifen erfahren Sie in den Verkaufsbüros der
MIAT.
der neue Sukhbaatar Platz
Sukhbaatarplatz ohne Umzäunung
Seit dem 03. November ist der zentrale
Platz der mongolischen Hauptstadt, benannt nach dem Mitbegründer der
Mongolischen Revolutionären Volkspartei, D. Sukhbaatar, wieder für die
Öffentlichkeit zugänglich.
Der Vorsitzende des Großen Staatskhurals, S. Tumur-Ochir, Ministerpräsident N.
Enkhbayar und der Oberbürgermeister von Ulaanbaatar, M. Enkhbold, setzten die
letzten Granitplatten ein.
Seit 1940 – in dem Jahr erhielt der Platz seine Asphaltdecke – war es erst die
zweite Renovierung. Die Verschönerungs- und Ausbesserungsarbeiten begannen im
Frühjahr dieses Jahres und zogen sich mit Unterbrechungen bis Anfang November
hin.
Verlegt wurden auf 31 000 qm 7 560 Tonnen farbige Granitsteine. Außerdem wurden
ein Abwasserschutzsystem und zusätzliche Lichtanlagen installiert.
Die Gesamtkosten betrugen 3,5 Milliarden Tugrug. 500 Millionen davon spendeten
Firmen, Privatpersonen und Organisationen.
An der feierlichen Eröffnungszeremonie am Nachmittag des 03. November nahmen
außer den Repräsentanten von Staat und Regierung, Vertreter des diplomatischen
Corps und internationaler Organisationen teil.
Lamas des Gandantegchinlen-Klosters sprachen Gebete für das Wohlergehen der
Stadt, des Landes und seiner Bewohner.
Bakula Renbuuchi ist tot
Am 04. November, um 7:00 Uhr
Ulaanbaatar-Zeit, ist der 19. Naidan Khuvilgaan Kushok Bakula in Delhi (Indien)
gestorben. In der Mongolei wird er von Jung und Alt, von Gläubigen und
Nichtgläubigen als Bakula Ikh Bagsh (Großer Lehrer Bakula) oder Bakula Renbuuchi
verehrt.
1914 in Ladakh geboren, wurde der begabte Junge früh in die Obhut lamaistischer
Gelehrter gegeben.
Von 1989 bis 1999 vertrat er die Republik Indien als Außerordentlicher und
Bevollmächtigter Botschafter in der Mongolei.
Bakula Renbuuchi setzte sich für die Wiederbelebung des lamaistischen Glaubens
in der Mongolei ein. Auf seine Initiative hin entstand im Zentrum der
mongolischen Hauptstadt das Betub-Kloster mit angeschlossener Hochschule für die
Ausbildung junger lamaistischer Theologen.
Die Trauerfeier in der Mongolei für den charismatischen Kirchenführer und
Diplomaten fand am 07.11. im „Betub – Bakula Renbuuchi-Kloster" statt.
Einen Tag zuvor war der 19. Wiedergeburt eines der 16 „Hoffnungsträger" Buddhas
in Delhi in einer bewegenden Trauerfeier gedacht worden.
Von mongolischer Seite nahmen an der Zeremonie der mongolische Botschafter in
Indien sowie der außenpolitische Berater des Ministerpräsidenten teil.
Der indische Staat wurde repräsentiert vom indischen Ministerpräsidenten, A. B.
Vashlay.
Streit bei den Oppositionsparteien
Der Vorsitzende der Mutterland- Neuen
Sozialistischen Demokratischen Partei, B. Erdenebat, war von Anfang an nicht
einverstanden mit der Zuteilung von je zehn Wahlkreisen für seine Partei und die
Bürgermut-Republikanische Partei. Damit steht der Zusammenschluss der
Bürgermutpartei mit dem Wahlbündnis von Demokraten und Neuen Sozialisten wieder
in Frage. Mit lediglich fünf Plätzen auf der Wahlliste will sich S. Oyun, die
Parteivorsitzende der Bürgermut-Republikanischen Partei, nicht zufrieden geben.
Auch innerhalb der Demokratischen Partei (DP) gibt es Unstimmigkeiten. Ehemalige
Sozialdemokraten denken laut über eine Neugründung ihrer in der DP aufgegangenen
Partei nach.
Keine Straßenkinder in Ulaanbaatar
Wie aus der Stadtverwaltung von
Ulaanbaatar verlautet, sind mit Stand vom 07. November alle „auf der Straße"
lebenden Kinder in Heimen untergebracht worden. 24 dieser Heime wurden mit Hilfe
ausländischer Hilfsorganisationen, neun mit mongolischer Hilfe errichtet.
Von den im Kinderheim „Gerelt Urguu" untergebrachten 178 Kindern haben 124 noch
ein Zuhause, das ihnen aber oft keine Geborgenheit bietet. Diese Kinder können
jederzeit zu Vater und Mutter zurück, haben aber nun die Möglichkeit Hilfe und
Zuflucht vor ihren trinkenden, prügelnden oder gleichgültigen Eltern in der
„Hellen Palastjurte" zu finden.
Tod in der Untersuchungshaft
Am vergangenen Samstag wurde in der größten
Haftanstalt der Mongolei, in „Gants-Khudag", ein Häftling von Mitgefangenen zu
Tode geprügelt.
Die sieben Insassen einer Zelle, darunter mehrere Schwerverbrecher, hatten sich
durch Bestechung eines Wärters Alkohol und Essen bringen lassen. Es kam zum
Streit, in dessen Verlauf B. Batdorj den Tod fand. Verhaftet worden war er wegen
Rowdytums.
Germanisten eröffneten Faschingssaison
Ein paar Tage vorfristig, aber deshalb
nicht weniger beschwingt, eröffneten die Germanistikstudenten an der
Mongolischen Staatsuniversität Ulaanbaatar am 07.11. die Faschingssaison
2003/04.
Jeweils das dritte Studienjahr ist für die Organisation verantwortlich, für
Tischdekoration, Programme und Kostüme hat jedes Studienjahr selbst zu sorgen.
Gekonnt und mit Temperament vorgetragen wurden lateinamerikanische Tänze, Hits
internationaler Popstars, deutsche Faschingslieder und Sketche.
Wer denkt, die weiblichen Studenten waren ihren männlichen Kommilitonen in den
meisten Genres überlegen, irrt. Nicht jede Frau bewegt sich auf hohen
Absatzschuhen oder im hautengen Kleid so vergnügt und sicher wie die Darsteller
der studentischen Travestieshow. Dafür wurden sie mit stürmischem Applaus
belohnt.
Bei den Kostümen waren die Studentinnen allerdings eindeutig die mit den
originelleren Ideen: Vor allem die jungen Damen des vierten Studienjahres
gefielen in ihren Hexenkostümen.
In allen Belangen am schlechtesten schnitten die Lehrer ab: Keine Verkleidung,
keine schwarz-rot-goldenen Torten- oder Obstkreationen auf dem Tisch, kein
Programmbeitrag.
Beim Tanzen allerdings konnten sie durchaus mithalten.
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Last Update: 02. Januar 2023