Die Deutsche Mongolei Agentur aus Ulaanbaatar präsentiert:
von Dr. Renate Bormann, Ulaanbaatar
Mögen uns die Ahn- und andere Geister gnädig sein
Parlamentsvorsitzender besucht Neuseeland und
Australien
Vom 14. bis zum 18. und vom 18. bis zum 24.
März absolviert der Vorsitzende des Großen Staatskhurals, Ts. Nyamdorj,
offizielle Staatsbesuche in Neuseeland und Australien.
Zu seiner Begleitung gehören die Abgeordneten L. Purevdorj, G. Batkhuu, J.
Batkhuyag, Ts. Jargal und S. Oyun, gleichzeitig Vorsitzende der Bürgermutpartei.
Der neuseeländische Außenminister sagte der Mongolei Unterstützung für deren
Absicht zu, Mitglied der APEC (Asien – Pacific Economic
Cooperation / Asiatisch - Pazifische Wirtschaftliche Zusammenarbeit) zu
werden.
Enkhbayar in Frankreich und in Japan
Vom 21. bis zum 25. Februar stattete
Präsident N. Enkhbayar auf Einladung des französischen Staatspräsidenten, J.
Chirac, Frankreich einen offiziellen Staatsbesuch ab.
Es war nach 1996 der zweite Besuch eines mongolischen Präsidenten in dem
europäischen Land.
Enkhbayar bedankte sich beim französischen Volk, seinem Präsidenten und dem
französischen UNO-Botschafter für die Unterstützung bei der Vorbereitung des
800. Jahrestages der Staatsgründung. Frankreich habe mit dazu beigetragen, dass
die UNO eine Resolution angenommen habe, das 800. Gründungsjubiläum durch die
UNO besonders zu würdigen.
Beide Seiten unterzeichneten ein Memorandum
über die Zusammenarbeit zwischen dem Ministerium für Industrie und Handel der
Mongolei und dem Wirtschaftsministerium Frankreichs.
Die mongolische Delegation reiste aus Frankreich weiter nach Japan.
Vom 26. Februar bis zum 02. März absolvierte N. Enkhbayar hier einen offiziellen
Staatsbesuch. Er wurde u.a. von Kaiser Akihito und von Ministerpräsident Sh. Abe
empfangen.
Neben Gesprächen mit Unternehmensführern, in der Industrie- und Handelskammer
und mit weiteren Politikern nahmen die mongolischen Gäste an der Eröffnung des
„Mongolischen Dorfes" am Fuße des Fujiyama teil.
Frühling in der Mongolei. 17. März 2007
„Mongolisches Frühjahrssyndrom"
Seit fünf Jahren beginnen regelmäßig im
Frühjahr die Demonstrationen gegen Regierung, Parlament und korrupte
Unternehmer.
In diesem Jahr wurden die Proteste sogar noch früher als sonst auf die Straße
getragen: Am 15. März begann der Protestmarsch der Opfer von Spar- und
Kreditgenossenschaften.
Sie wiederholten ihre Forderungen nach Wiedergutmachung der Schäden durch die
Regierung, da diese durch inkompetente Entscheidungen und/oder Korruption das
katastrophale Geschäftsgebaren der Kreditgenossenschaften mit verursacht habe.
Mit Spruchbändern und Lautsprechern zogen die Demonstranten über den
Sukhbaatarplatz .
Obwohl ein Regierungsbeschluss vom 10. Januar dieses Jahres vorliegt, wonach die
Verluste der Geschädigten mit Mitteln aus dem Staatshaushalt gemindert werden
sollen, ist bisher nichts geschehen.
Sollten Regierung und Parlament nicht unverzüglich Maßnahmen in die Wege leiten,
den Beschluss zu verwirklichen, „werden wir uns an die UNO wenden und ab dem 10.
April unsere Protestkundgebungen fortsetzen", so die Vorsitzende des „Bundes der
Geschädigten", D. Tuya, am 15. März in Ulaanbaatar.
Mongolische Botschaft in Kasachstan warnt
Mit hohen Gehaltsversprechungen werden
mongolische Staatsbürger nach Kasachstan gelockt. Zwischen 400 000 und 1,2
Millionen Tugrug verlangen die „Schleuser" pro Person.
Im November 2006 wurden 40 mongolische Staatsbürger in Astana festgenommen. „Sie
wurden in Zellen ohne Heizung, der Boden bestand aus nacktem Zement,
untergebracht."
Die meisten kamen aus Bayan-Ulgii, ihre Papiere waren gefälscht.
Die mongolische Botschaft warnt ihre Landsleute dringend, auf haltlose
Versprechungen skrupelloser Geschäftemacher hereinzufallen.
„Gobi"-Privatisierung umstritten
Das mongolisch-italienische
Kaschmirunternehmen „Mon-It Cashmere" hat beim Obersten Gericht Widerspruch
gegen den Verkauf von „Gobi" an ein japanisches Konsortium eingelegt.
Mit der Begründung, sie hätten die Unterlagen zu spät eingereicht, sei das
mongolisch-italienische Unternehmen vom Bieterwettstreit ausgeschlossen worden.
Nur weil sie im Amt für Staatseigentum über Gebühr warten mussten, ehe sie ihre
Unterlagen abgeben konnten, wäre der Termin um wenige Minuten überschritten
worden.
Das zunächst angerufene Verwaltungsgericht von Ulaanbaatar hatte die
Rechtmäßigkeit der Privatisierung bestätigt.
Innerhalb von 30 Tagen muss das Oberste Gericht seine Entscheidung gefällt
haben.
Kindergeld
Ab 19. März beginnt die Auszahlung des
einmaligen Kindergeldes (0-18 Jahre) in Höhe von 100 000 Tugrug. Nach langem Hin
und Her haben sich die Abgeordneten geeinigt, den Betrag quartalsweise (25 000
Tugrug) auszahlen zu lassen.
Die 3 000 Tugrug monatliches Kindergeld bleiben davon unberührt.
Im Staatshaushalt sind je 100 000 Tugrug für 1 046 000 Kinder eingeplant.
Anrecht auf die 500 000 Tugrug Ehegeld haben Ehepaare gleich welchen Alters, die
zwischen dem 01. und 31. Januar 2007 geheiratet haben. Für beide muss es die
erste Ehe sein.
Ab dem 01. Februar bekommen nur noch Ehepaare die Zuwendung, die zwischen 18 und
35 Jahren alt sind, nicht darunter, nicht darüber.
Auf dem Land gäbe es 16, 17-Jährige, die die Ehe schlössen. In diesen Fällen
werde das Ehegeld nicht gezahlt, erläutert D. Ganchimeg, Abteilungsleiterin im
Amt für Arbeit und Soziale Dienste.
Noch kein Nachfolger für B. Jargalsaikhan ernannt
Die Opposition fordert den Rücktritt des
Ministerpräsidenten, wahlweise eine Sondersitzung des Großen Khurals. Es geht um
den vakanten Posten des Ministers für Industrie und Handel.
Es gehe nicht an, dass so ein wichtiger Zweig ohne Chef dasteht, kritisieren
Bürgerbewegungen und Opposition.
Zur Zeit übt der Vizeminister das Amt aus.
Nyamdorj, auf Dienstreise im Ausland, lehnte die Einberufung einer
Parlamentssondersitzung ab.
In der Diskussion um eine Änderung der Regierungsstruktur vertritt die
Vorsitzende der Bürgermutpartei, S. Oyun, die Auffassung, zehn Ministerien wären
völlig ausreichend, auch der Vorsitzende der Republikanischen Partei, B.
Jargalsaikhan, spricht sich für eine Reduzierung der Zahl der Ministerien aus.
„Wer braucht ein Tourismusministerium?" L. Gundalai, Vorsitzender der
Volkspartei, hält eine Strukturänderung erst nach den Wahlen 2008 für
realistisch.
Am 05. April endet die Winterpause des Großen Staatskhurals. Die
Frühjahrssitzungen werden eröffnet.
Millionen Dollar verschwunden
Der Kassensturz nach der Privatisierung der
Sparbank erbrachte ein Defizit von zehn Millionen USD, aktuell sollen es sogar
12 Millionen sein.
In den Fall sind leitende Angestellte der Bank, Buchhalter, Verwandte der
Bankangestellten verwickelt. Der ehemalige Chefbuchhalter soll in koreanischen
Spielkasinos große Summen verloren haben. Er sitzt zurzeit in Untersuchungshaft.
Zu den Beschuldigten gehören der ehemalige Bankdirektor, der Direktor von „Altai
Construction", Mitglied des Demokratisch - Sozialistischen Jugendverbandes" und
im vergangenen Jahr zum „Besten Geschäftsmann" gekürt.
Das Komitee für Staatseigentum. Das Finanzministerium und die Mongolbank haben
eine vierköpfige Arbeitsgruppe gebildet, die die Vorgänge detailliert
untersuchen soll.
Tag der Streitkräfte
Am 18. März wird in der Mongolei das
86-jährige Gründungsjubiläum der Streitkräfte begangen.
Aus diesem Anlass legten Mitglieder der Regierung, der Führungsstäbe der Armee,
Abgeordnete und Parteifunktionäre Blumenkränze am Denkmal von Damdiny Sukhbaatar
(1893-1923) auf dem gleichnamigen Platz in Ulaanbaatar nieder.
Am Sonntag findet zu Ehren der bewaffneten Streitkräfte der Mongolei im
Ringerpalast ein Turnier statt, für das 128 Aimag- und Staatstitelträger
gemeldet haben.
Staatslöwe B. Ganbat gewann 2004 und 2005, Landesmeister G. Usukhbayar im
vergangenen Jahr. G. Usukhbayar hieß auch der Sieger des diesjährigen
Tsagaan-Sar-Ringens mit 256 Teilnehmern.
Karakorum im 13.Jahrhundert. (Modell)
Ugedei-Palast - ein buddhistischer Tempel?
Die Grabungen der deutsch-mongolischen
archäologischen Expedition im „Palastviertel" von Karakorum* brachten es
an den Tag: Die Überreste des berühmten Palastes der mongolischen Großkhane
Ugedei und Munkh weisen eher auf ein buddhistisches Heiligtum hin, errichtet,
lange bevor die Mongolen im 16. Jahrhundert den Buddhismus/Lamaismus als
Staatsreligion anerkannten.
Am 14. März übergab Botschafter Ulrich Dreesen ein vom Auswärtigen Amt
finanziertes Modell der ersten mongolischen Hauptstadt an das Museum für
Nationale Geschichte der Mongolei.
Bernd Kammermeier hat das Modell in Deutschland gefertigt: 2 400 Arbeitsstunden
waren nötig, ehe das verkleinerte Abbild von Karakorum einem beeindruckten
Publikum präsentiert werden konnte. Unterstützt wurde das Projekt von der
Deutschen Botschaft in Ulaanbaatar, von der MIAT, die das Modell sicher in die
Mongolei transportierte, von Air Trans, der Deutsch - Mongolischen Brücke und
natürlich vom Museum für Nationale Geschichte.
Ursprünglich war das Modell für die zweiteilige ZDF-Dokumentation aus dem Jahr
2005 „Die Mongolen" geplant. Eine kleine Kamera, die durch die Hauptmagistralen
der Stadt geführt wurde, vermittelt dem Zuschauer den Eindruck, er spaziere
durch das historische Karakorum.
Die Erarbeitung des Modells basiert auf Luftbildern und aktuellen Vermessungen
des Geländes, den seit 1999 andauernden Ausgrabungen mongolischer und deutscher
Wissenschaftler in Karakorum sowie historischen Quellen, in erster Linie der
Stadtbeschreibung des Franziskanermönches Wilhelm von Rubruk, der zwischen 1253
und 1255 das Mongolenreich bereiste und mehrere Monate in der Stadt zugebracht
hat.
Professor Hans-Georg Hüttel vom DAI und Ausgrabungsleiter im „Palastbezirk"
erläuterte im Anschluss an die Übergabezeremonie das Modell: „Karakorum wird
dargestellt wie es im 13. Jahrhundert ausgesehen haben könnte. Die Verteilung
der Gebäude in der Stadt und die historischen Wohnviertel entsprechen dem
damaligen Zustand. Eine christliche Kirche, zwei Moscheen, 13 buddhistische und
taoistische Tempel zeugen von der weithin gerühmten religiösen Toleranz der
Mongolenherrscher. Das ursprünglich als Khaanspalast angenommene Bauwerk ist
allen Funden nach ein buddhistischer Tempel, der mit 38 mal 38 Metern das größte
Gebäude der Stadt gewesen sein muss".
Die Grabungsergebnisse der gemeinsamen deutsch-mongolischen Expedition aus den
Jahren 2005 und 2006 legen den Schluss nahe, der Khaanspalast befand sich nicht
im südwestlichen Teil der Stadt. Alles deutet darauf hin, dass sich die
Überreste des Palastes unter der nördlichen Mauer von Erdene Zuu, dem ersten
lamaistischen Kloster der Nordmongolei, erbaut 1586, finden lassen. Die
Aufzeichnungen Marco Polos und Wilhelm von Rubruks: „Der Palast des Khaans
befindet sich außerhalb der Stadt" bzw. „Neben der Stadtmauer liegt der Palast
Munkh-Khaans"(1251-1259) unterstützten diese Auffassung aufs Trefflichste.
Die weiteren Ausgrabungen werden uns der Lösung der Rätsel der alten
mongolischen Hauptstadt wieder ein Stück näher bringen. Darin waren sich der
stellvertretende Minister für Bildung, Kultur und Wissenschaft, S. Tumur-Ochir,
Botschafter Dreesen und Professor Hüttel einig.
An der Übergabezeremonie nahmen auch Vizeaußenminister Ts. Tsolmon und der
türkische Botschafter in der Mongolei teil.
Am Abend wurde im Tengis-Kino die Mongoleipremiere von „Die Mongolen. Das Reich
Chinggis-Khaans" und „Chinggis-Khaans Erbe" gefeiert. Das Kino war bis auf den
letzten Platz besetzt.Am Ende gab es freundlichen Applaus.
*Die Errichtung Karakorums geht auf einen Befehl von Chinggis-Khaan aus dem Jahr 1220 zurück. Ab 1235 unter dem Großkhan Ugedei (1229-1241) Beginn der Blütezeit. 1388 von chinesischen Truppen zerstört. Die Ausgrabungsstätte im Orkhontal, nahe Erdene Zuu (heute Religionsmuseum und Kloster) gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Der Großmeister schwächelt
Beim Frühjahrsturnier der Sumoprofis in
Osaka (Japan) sorgte Großmeister Asashyoryu
Dagvadorj nicht nur für eine Schrecksekunde bei seinen Fans. Gleich die ersten
beiden Kämpfe hat er verloren. Danach lief es besser für ihn. Bis zum Freitag
waren zu den zwei Niederlagen drei Siege hinzugekommen.
Ozeki Hakuho Davaajargal musste in seinen fünf Kämpfen nur eine Niederlage
hinnehmen.
An der Spitze des Turniers liegt bisher Ozeki Tochiazuma mit 5:0.
Goldmedaille für mongolischen Judoka
Bei internationalen Judowettkämpfen in New
York gewann der Verdiente Meister des Sports, Kh. Tsagaanbaatar, die
Goldmedaille in der Gewichtsklasse bis 66 Kilogramm.
An den „US Open" nahmen 160 Sportler aus 20 Ländern teil.
Die Mongolei wurde insgesamt von vier Judokas vertreten.
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Last Update: 04. Januar 2024