Die Deutsche Mongolei Agentur aus Ulaanbaatar präsentiert:
von Dr. Renate
Bormann,
Berlin, Ulaanbaatar
(© Text & Fotos)
Herbstsitzungsbeginn am 01.10. 2009
Beginn der Herbstsitzungsperiode der Großen
Staatsversammlung
Am 01. Oktober eröffnete der Vorsitzende der Großen Staatsversammlung
Damdingiin Demberel die Herbstsitzungsperiode.
54 von 76 Abgeordneten waren anwesend, zum ersten Mal nahm S. Erdene (DP) seinen
Platz im Sitzungssaal ein. Nach einem Jahr und vier Monaten hatte ihm die ZWK
bestätigt, das vierte Mandat im Wahlkreis 25 (Bayangol-Duureg) zu Recht gewonnen
zu haben.
Am 08. Oktober legte er seinen Eid ab.
An der Eröffnungssitzung nahmen neben den Vertretern der ausländischen
Missionen, darunter der deutsche Botschafter Pius Fischer, Präsident Ts.
Elbegdorj und Ministerpräsident S. Bayar teil.
65 Gesetze, Gesetzesänderungen und Beschlüsse stehen auf der Agenda, darunter
Entscheidungen über den Uran- und Kohlebergbau, den Umweltschutz, sowie die
Verbesserung der Haushaltslage.
Abgeordneter D. Terbishdagva auf dem Weg in den Sitzungssaal. 01.10.09
Neue Botschafter in Russland
und Deutschland
Am 19. Oktober überreichte Präsident Ts.
Elbegdorj den neu ernannten Botschaftern für Russland und Deutschland, D.
Idevkhten und B. Davaadorj ihre Beglaubigungsschreiben.
Elbegdorj betonte, dass Deutschland der wichtigste Partner der Mongolei
innerhalb der EU sei und die Vertiefung der Wirtschafts- und Handelsbeziehung
zwischen beiden Ländern von außerordentlichem Interesse für die Mongolei,
überdies die Einführung deutscher Technik und Technologie von großer Bedeutung
für die zukünftige Entwicklung des Landes seien.
D. Zorigt
D. Zorigt (38) gewinnt
Nachwahlen
AM Batbold in Peking. 15.10.09. Foto Pressestelle AM der Mongolei
Batbold in Peking
Außenminister S. Batbold leitete die
mongolische Delegation, die am Treffen der Regierungschefs der Mitgliedsländer
und Beobachter der Schanghaier Organisation für Zusammenarbeit am 14. Oktober in
Peking teilnahm.
Der Leiter der Konsularabteilung im Außenministerium der Mongolei, D. Gankhuyag,
traf während des Treffens mit dem Generaldirektor der Konsularabteilung des
Außenministeriums der VR China, Wei Wei, zusammen, um über gemeinsame Maßnahmen
im Kampf gegen Menschen- und Drogenhandel zu beraten.
Außerdem bekundete die mongolische Seite die Absicht, mongolische Bürger, die in
China Haftstrafen verbüßten, in die Mongolei überführen zu lassen.
Die Bitte um Aufhebung der Todesstrafe für zwei mongolische Staatsbürger war von
chinesischer Seite bereits früher abgelehnt worden.
Wenn morgen Wahlen wären …
Am 18. Oktober veröffentlichte die „Sant
Maral"-Stiftung ihr Oktober-Politbarometer.
In der Zeit zwischen dem 01. und dem 11. Oktober waren 1 200 Einwohner von
Ulaanbaatar sowie der Aimags Uvs, Tuv, Khentii und Khuvsgul befragt worden.
Gesponsert werden die Umfrageaktionen von der Konrad-Adenauer-Stiftung.
Wenn morgen Wahlen wären, würden auf dem Land 30,2 Prozent die DP und 27,6
Prozent die MRVP wählen, in Ulaanbaatar 27,5 Prozent die DP und 25,5 Prozent die
MRVP. Alle anderen Parteien spielen nur eine marginale Rolle.
Arbeitslosigkeit ist für 28,8 Prozent das Hauptproblem, danach folgen
Lebensstandard (21,5) und Inflation (13,2 Prozent).
Als bestes Partnerland für die Mongolei bewerten 57,5 Prozent Russland, 12,3
Prozent die USA und 6,3 Prozent Japan. Die Länder der EU kommen mit 2,2 Prozent
auf den sechsten und letzten Platz.
87,8 Prozent der Landbewohner sind stolz, Mongolen zu sein, in Ulaanbaatar sind
es 82,3 Prozent.
Ministerpräsident S. Bayar erreicht in Ulaanbaatar mit 36, 9 Prozent den ersten
Platz unter den Spitzenpolitikern, ihm folgen Präsident Ts. Elbegdorj mit 31,1
Prozent und Expräsident N. Enkhbayar (18,2 Prozent). Auf dem Land liegt
Elbegdorj (43,3) vor Bayar (37,4) und Enkhbayar (18,2).
Unterzeichnung des
Oyutolgoi-Abkommens
Am 06. Oktober unterzeichneten die
Vertreter der mongolischen Regierung und die von „Rio Tinto International" sowie
„Ivanhoe Mines Mongolia Inc." nach sechsjährigem Tauziehen ein
Investitionsabkommen, ein Abkommen über Vorschusszahlungen sowie ein
Aktionärsabkommen zur Nutzung der Kupfer-, Gold- und Silbervorkommen von „Oyutolgoi"
im Südgobiaimag.
Die 250 Millionen USD, die die Investoren als Vorauszahlung leisten, werden in
drei Stufen gezahlt: 100 Millionen bis zum 20.10. 2009, 50 Millionen bis zum
20.04. 2010 und 100 Millionen bis 2011.
Die Mitglieder des Nationalen Rates für Mineralische Rohstoffe gehen von
Vorkommen im Umfang von 25,4 Millionen Tonnen Kupfer, 1 028 Tonnen Gold, 5 144
Tonnen Silber und 81 600 Tonnen Molybdän aus.
Die Lagerstätte könne mindestens 30 Jahre lang ausgebeutet werden.
Bei der feierlichen Zeremonie im Regierungspalast waren Präsident Ts. Elbegdorj,
der Vorsitzende der Großen Staatsversammlung D. Demberel und Ministerpräsident
S. Bayar zugegen.
Wirtschaftstag Mongolei
5. Wirtschaftstag Mongolei
Im Rahmen der Asien-Pazifik-Wochen Berlin
2009 organisierte das Mongoleiforum mit Unterstützung des Bundesministeriums für
Wirtschaft und Technologie sowie der Mongolischen Botschaft am 06. Oktober den
5. Wirtschaftstag Mongolei.
Die Veranstaltung im Konferenzzentrum des Ministeriums stand in diesem Jahr
unter dem Thema: "Kooperations- und Investitionsmöglichkeiten insbesondere zu
Themen der Energie, des Bauwesens und der Infrastruktur".
Dr. B. Pfaffenbach, Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und
Technologie, Barbara Kisseler, Leiterin der Staatskanzlei des Landes Berlin und
Rolf Eckrodt, Präsident des Asien-Pazifik-Forums Berlin e. V. betonten in ihren
Grußworten die traditionell guten Beziehungen zur Mongolei, wobei die
Wirtschaftsbeziehungen noch ausbaufähig wären.
Dr. Pfaffenbach dankte dem scheidenden mongolischen Botschafter Dr. T. Galbaatar
für seine sehr erfolgreiche Arbeit.
Der mongolische Vizeaußenminister B. Bolor sprach über die wirtschaftliche Lage
der Mongolei, B. Ganzorig, Vorsitzender der Agentur für Auslandsinvestitionen
und Außenhandel über Aktivitäten zu deren Förderung und Prof. Dr. Janzen über
die Landwirtschaft der Mongolei und Möglichkeiten für deutsch-mongolische
Entwicklungszusammenarbeit.
Weitere Referate beschäftigten sich mit „Kupfer und Kohle als Basis für neuen
Wirtschaftsboom in der Mongolei …".
In den vergangenen fünf Jahren hätte sich das Handelsvolumen zwischen beiden
Ländern positiv entwickelt. 2008 erreichte es 82 Millionen Euro. Doch das
Potenzial sei ungleich größer.
06.10.09. Gan-Erdene
Zum Abschluss des
Wirtschaftstages wurde im Hotel Precise Myer’s Berlin die Ausstellung des
mongolischen Malers Tsendiin Gan-Erdene „auf wegen …" eröffnet.
Gan-Erdene lebt in Münster, ist den Berlinern aber kein Unbekannter mehr. Er
gehörte zu den drei mongolischen Malern, deren Werke in der Kunstallianz im
April dieses Jahres zu sehen waren.
Postbank und Sparbank
fusionieren
Am 12. Oktober verkündeten D. Oyunjargal,
Vizepräsident der Mongolischen Post sowie das Direktoriumsmitglied der Sparbank,
N.Damdinjav, die vereinbarte Zusammenlegung von Post- und Sparbank.
25 Prozent des neuen Bankhauses befinden sich in ausländischem, 75 Prozent in
mongolischem Besitz.
Human Development Report
Im jüngsten Human Development Index Report
(Lebenserwartung, Gesundheitsfürsorge, Bildung, Lebensstandard) erreicht die
Mongolei unter 182 Nationen den 115. Platz.
An der Spitze liegt Norwegen, Deutschland kommt auf den 22. Platz.
E. Agiima, H. Michel und M.Mandakh in ihren neuen Büroräumen. 28.09.09
Neue Räume für
Goethe-Institut-Verbindungsbüro
Am 05. Oktober wurden in Ulaanbaatar die
mit Unterstützung des GTZ-Stadtentwicklungsprojekts umgebauten neuen Räume des
Verbindungsbüros des Goetheinstituts offiziell ihrer Bestimmung übergeben.
Die Räume befinden sich im sechsten Stockwerk eines Neubaus in der Nähe der
Deutschen Informationsbibliothek, des Kulturpalastes und des Hauptgebäudes der
AdW.
Heike Michel, die Leiterin des Verbindungsbüros und ihre Mitarbeiterinnen E.
Agiimaa, M. Mandakh und Th. Eckardt freuen sich, dass sich für interessierte
mongolische Bürger die Möglichkeiten Bildung und Informationen über Deutschland
zu erwerben, deutlich verbessert haben. Ihnen stehen nun großzügige
Unterrichts-, Seminar- und Konferenzräume sowie in Kürze ein Computerlernzentrum
zur Verfügung.
Das erste Seminar in den neuen Räumen zum Thema: „Erhalt von Beständen alter
Bücher und Handschriften an öffentlichen Bibliotheken und in Klöstern der
Mongolei" konnte bereits vor der offiziellen Inbetriebnahme abgehalten werden.
Große Aufmerksamkeit erfreute sich die anlässlich der Einweihung des
Verbindungsbüros gezeigte Fotoausstellung „Mongolei 1969/2009"
im Zanabazar-Museum mit Werken des Dresdner Fotografen Frank Standke und des
Hobbyfotografen Klaus Michel, der in den 60er Jahren Aufbauhilfe in der Mongolei
leistete.
Das von Nochaußenminister Steinmeier initiierte Projekt „Schulen – Partner der
Zukunft" hat ebenfalls in den neuen Räumen seine Heimat und wird mit zwei
Fachkräften, einer Deutschen und einer Mongolin, erfolgreich umgesetzt.
Für die erste Konferenz des Alumni-Portals Deutschland in Ulaanbaatar hatte das
Goethe-Institut die Präsentation von drei Kurzfilmen des Absolventen der
Münchner Filmhochschule S. Batmunkh vorbereitet. Die Mongoleipremiere von „Der
Weg nach Shambala", „Der letzte Wunsch" und „Der fliegende Mönch" fand am Abend
des 05. Oktober im „Tengis" Kino auf dem Platz der Freiheit statt.
Jahrestagung der Deutsch-Mongolischen Gesellschaft
Am 17. Oktober versammelten sich Vorstand und Mitglieder der
Deutsch-Mongolischen Gesellschaft im Bonner Universitätsklub zu ihrer
Jahrestagung.
Auf der Tagesordnung standen u. a. die Wahl des neuen Vorstandes und die für das
kommende Jahr geplanten Aktivitäten.
Dr. B. Sharav referierte über die Ergebnisse des deutsch-mongolischen
Gemeinschaftsprojektes „Integriertes Wasserressourcenmanagement in Zentralasien:
Modellregion Mongolei", Dr. R. Bormann sprach über Leben und Werk des
Bühnenbildner, Maler und Deutschlandabsolventen Luvsansharavyn Namkhaitseren
(1913-1992).
2. Deutsch-Französisches
Kinofestival
Zum zweiten Mal veranstalten die Alliance
Française, das Goethe-Institut sowie die Botschaften Deutschlands und
Frankreichs in der Mongolei ein gemeinsames Kinofestival.
Die sieben Filme, drei französische und vier deutsche, darunter „Sonnenallee"
und die deutsch-schwedische Gemeinschaftsproduktion „Die Stimme des Adlers",
werden vom 19. bis 24. Oktober in Ulaanbaatar im „Urguu"-Kino, in Darkhan vom
25. bis 27. 10. im Kulturzentrum und vom 28. bis 31. Oktober im Kulturzentrum
der Bergarbeiter in Erdenet zu sehen sein.
Schweinegrippe in der
Mongolei
Der erste Fall einer Infektion mit dem H1N1
– Virus (Schweinegrippe) wurde in der Mongolei am 12. Oktober registriert. Eine
Woche später waren es bereits 126 Verdachtsfälle, am 25. Oktober 326, davon 291
in der Hauptstadt. Von den 71 Kranken, die im Krankenhaus behandelt werden, hat
sich bei 49 die Diagnose bestätigt. Die Betroffenen sind zwischen zwei und 49
Jahre alt.
Einige Schulen und das Musik- und Tanzcollege in Ulaanbaatar wurden geschlossen.
Eine Arbeitsgruppe des Gesundheitsministeriums bereitet Schutzmaßnahmen vor und
klärt verstärkt über Vorbeugung auf.
Am 21. Oktober war ein 41-jähriger Mann im Eisenbahnerkrankenhaus an einer
Lungenentzündung gestorben. Darüber haben die Leitung des Krankenhauses und die
stellvertretende Gesundheitsministerin Tsolmon auf einer Pressekonferenz in
Ulaanbaatar informiert. Der Verdacht auf eine H1N1-Infektion hätte sich erst
nach dem Tod des Mannes bestätigt.
Seine Ehefrau war am 14. Oktober nach dreimonatigem Arbeitsaufenthalt in
Südkorea in die Mongolei zurückgekehrt.
Mongolei im Oktober 2009
MongoleiOnline
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Last Update: 04. Januar 2024