Die Deutsche Mongolei Agentur aus Ulaanbaatar präsentiert:
von Dr. Renate
Bormann,
Berlin, Ulaanbaatar
(© Text & Fotos)
März in der Mongolei
Präsident ehrt kasachische
Mitbürger
Anlässlich des kasachischen Frühlingsfestes
„Nauryz" hatte die Vertretung des Bayan-Ulgii-Aimags in Ulaanbaatar am 22. März
verdiente Bürger der kasachischen Minderheit ins „Elite" – Zentrum eingeladen.
Präsident Ts. Elbegdorj nahm die Gelegenheit wahr, den kasachischen Mitbürgern
für ihren Beitrag zur wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklung der Mongolei
zu danken.
Der stellvertretende Leiter des Präsidialamtes B. Nergui übermittelte
seinerseits die Glückwünsche des Präsidenten an die Bewohner des
Bayan-Ulgii-Aimags, wo die zentralen Nauryz-Feierlichkeiten stattfanden.
MP Batbold in Korea
Südkoreareise des
Ministerpräsidenten
Auf Einladung seines südkoreanischen
Amtskollegen Kim Hwang - Sik stattete Ministerpräsident s. Batbold vom 23. bis
zum 26. März der Republik Korea einen offiziellen Besuch ab. Zu seiner
Begleitung zählten unter anderem die Minister für Bildung, Kultur und
Wissenschaft sowie Gesundheit Yo. Otgonbayar und S. Lambaa, Außenminister G.
Zandanshatar und der Minister für Verkehr, Bauwesen und Städtebau, Battulga.
Vertragsunterzeichnung in Seoul
Im Mittelpunkt standen
Gespräche über die bilaterale Zusammenarbeit sowie die Zusammenarbeit in der
Region und in der Welt.
Die partnerschaftlichen Beziehungen zwischen Korea und der Mongolei umfassen die
Wirtschaft, den Handel, Kultur und Bildung, Medizin und humanitäre
Angelegenheiten.
Das „Mongolisch-Koreanische mittelfristige Kooperationsprogramm" soll demnächst
verabschiedet und unterzeichnet werden.
Beide Seiten betonten, die bisher sich stets ausweitende gute Zusammenarbeit
werde in Zukunft noch vertieft werden. So erklärte sich Korea bereit, die
Mongolei beim Transport seiner Bodenschätze auf dem Wasserweg zu unterstützen.
Gemeinsam wollen Korea und die Mongolei sich an der Umsetzung des Programms
„Grüne Entwicklung für die Welt" beteiligen.
Korea sagte zu, die Bibliotheksgebäude im geplanten Studentenstädtchen in
Ulaanbaatar zu bauen.
Vertragsverhandlungen in Seoul
Anlässlich des 20-jährigen
Jubiläums der Aufnahme diplomatischer Beziehungen wird in Korea ein „Jahr der
Mongolei", in der Mongolei ein „Jahr der Republik Korea" gefeiert werden. Am 25.
März wohnten beide Regierungschefs der Eröffnung des Jahres im koreanischen
Nationaltheater in Seoul bei.
Zum wiederholten Male bekräftigten beide Seiten auch eine enge Kooperation in
Sicherheitsfragen auf der koreanischen Halbinsel.
Während seines Besuches nahm der mongolische Regierungschef am
koreanisch-mongolischen Businessforum teil, traf sich mit in Korea lebenden
Mongolen.
Zum Abschluss seines Besuchs lud Batbold Kim Hwang-Sik zu einem Besuch in die
Mongolei ein.
J. Gurragchaa
Der erste Mongole im All
Am 21. und 22. März feierten die Mongolen
den 30. Jahrestag des ersten Weltraumfluges von J. Gurragchaa.
Aus diesem Anlass waren seine russischen Kollegen - Generalmajor V. A. Janibekov,
V. V. Gorbatko, V. V. Kovalyonok und V. V. Liakov – mit denen er gemeinsam
dieses Weltraumabenteuer bestanden hatte, in die Mongolei gereist, um an den
Jubiläumsfeierlichkeiten teilzunehmen.
Präsident Ts. Elbegdorj zeichnete M. Ganzorig, den zweiten mongolischen Flieger,
der sich auf einen Weltraumflug mit den russischen Kosmonauten vorbereitete und
ebenfalls alle Prüfungen bestanden hatte, mit dem Titel „Held der Arbeit" aus.
Dieser Weltraumflug hätte die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit auf die
Mongolei gelenkt und positive Auswirkungen auf die Entwicklung von Wissenschaft
und Technik in der Mongolei gehabt.
Den drei russischen Kosmonauten überreichte er den Rotbannerorden für
Militärische Verdienste. Außerdem zeichnete er den Fotografen von „Montsame" S.
Batsukh, der damals beeindruckende Fotos von den Vorbereitungen und den
Ergebnissen des Weltraumfluges aufgenommen hatte, mit dem Rotbannerorden aus.
Der Präsident äußerte seine Freude darüber, dass die gesamte Crew des damaligen
gemeinsamen Weltraumflugprogramms der Einladung nach Ulaanbaatar gefolgt sei.
Gurragchaa sei der erste Mongole im Weltraum und der 101. insgesamt gewesen.
Die Mongolei war das 10. Land, das einen Kosmonauten ins Weltall entsandt hatte.
Janibekov und Gurragchaa starteten ihren Weltraumflug am 21. März 1981 in einer
Soyus 39 Weltraumkapsel von Baikonur. Beide Kosmonauten führten insgesamt 25
Experimente aus und landeten nach 124 Erdumkreisungen, sieben Tagen, 20 Stunden
und 42 Minuten sicher 170 Kilometer südöstlich von Jeskasgan in Kasachstan.
Unterzeichnung des Drei-Seiten-Vertrages
Drei-Seiten-Vertrag
Die mongolische Regierung bemüht sich
darum, Unverständnis, Nichtwissen, Widersprüche und Streitereien im Zusammenhang
mit der Nutzung der mongolischen Bodenschätze bereits im Vorfeld auf ein Minimum
zu reduzieren. Das Wichtigste sei jedoch, die Mongolen vor gesundheitlichen
Schäden zu bewahren und den Schutz der Umwelt zu gewährleisten.
Ministerpräsident S. Batbold beschwor das Verantwortungsbewusstsein aller
Beteiligten.
Am 22. März unterzeichneten die Direktorin des Bürgerallianz-Zentrums J. Zanaa,
der Direktor des Arbeitgeberverbandes Kh. Ganbaatar und Staatsminister Ch.
Khurelbaatar im Regierungspalast ein Abkommen über den verantwortungsbewussten
Umgang beim Abbau der Bodenschätze, ihrer Nutzung sowie für die Schaffung von
Arbeitsplätzen in der Mongolei.
Alle Verträge mit den ausländischen Investoren sollten der Öffentlichkeit
zugänglich sein. Mongolische Interessen dürften unter keinen Umständen
vernachlässigt werden.
Grünenchef D. Enkhbat
Parteitage der Grünen und
der Zivilcouragepartei
Auf dem IX. Parteitag der Grünen am 26.
März haben sich 96,9 Prozent der 314 Delegierten für eine Vereinigung mit der
Zivilcouragepartei ausgesprochen. 3,1 Prozent brachten Gegenargumente vor.
Bei der Abstimmung stimmten alle Delegierten der Vereinigung zu.
Auch auf dem Parteitag der Zivilcouragepartei am selben Tag stimmte die Mehrheit
der Delegierten für eine Vereinigung mit den Grünen.
Unmittelbar im Anschluss an die Abstimmungen wurden die Parteitage im Großen
Saal des Regierungspalastes als gemeinsamer Parteitag fortgesetzt. Im
Mittelpunkt der Debatte standen die Suche nach einem Parteinamen sowie das
Statut.
S. Oyun
S. Oyun, die Vorsitzende der
Zivilcouragepartei und D. Enkhbat, Vorsitzender der Grünen Partei, zeigten sich
erfreut über das Votum der Mitglieder.
Angesprochen auf die Demonstration der Mitglieder und Unterstützer der „Bewegung
zur Rettung der Partei" (der Grünen Partei), erklärte Enkhbat, sie hätten die
Gegner eingeladen, auf dem Parteitag ihre Meinung zu äußern, doch dieser
Einladung sei auch Bum-Yalagch, einer der schärfsten Kritiker der Vereinigung,
nicht gefolgt.
Versöhnung von MVP und MRVP?
Einerseits beklagt die Führung der MRVP,
das Oberste Gericht würde die Registrierung der Partei hintertreiben, die MVP
wehrt sich vehement gegen die Vereinnahmung des abgelegten Namens und der
Symbole durch die MRVP, andererseits werden Diskussionen laut, die eine baldige
Wiedervereinigung der MVP mit ihren abtrünnigen Mitgliedern in Aussicht stellen.
Angesichts der bevorstehenden Parlamentswahlen (2012) sollten sich die
zerstrittenen Flügel der Partei einigen, ihre Kräfte bündeln, da nur so ein Sieg
organisiert werden könnte.
Spätestens am 28. März muss das Oberste Gericht eine Entscheidung darüber
getroffen haben, ob es die MRVP als politische Partei registriert oder nicht.
Vorsitzender der
Antikorruptionsbehörde zu Gefängnishaft verurteilt
Das Stadtbezirksgericht von Chingeltei hat
den Vorsitzenden der nationalen Antikorruptionsbehörde Ch. Sangaragchaa am 23.
März zu 2,4 Jahren Haft verurteilt und noch am späten Abend in die
Strafvollzugsanstalt Gants Khudag überweisen lassen.
Sein Stellvertreter D. Sunduisuren und der Geschäftsführer Ö. Altangadas müssen
für zwei Jahre ins Gefängnis. Ein vierter Angeklagter wurde freigesprochen.
Alle drei waren beschuldigt worden, ihre Kompetenzen überschritten sowie
Staatsgeheimnisse verraten zu haben.
Die Anwältin Sangaragchaas D. Oyuntsetseg hat bereits angekündigt, Berufung
gegen das Urteil einlegen zu wollen.
Große Volksversammlung
Die Neue Nationalpartei und die
Bürgerbewegung zur Einforderung der Wahlversprechen planen, im April auf dem
Sukhbaatarplatz eine Große Volksversammlung einzuberufen.
Die Vorbereitungen hatten bereits vor einem Jahr begonnen. Die Teilnehmer
kommen aus allen neun Hauptstadtbezirken und allen 21Aimags.
Hilfe für Japan
Neuer EU-Botschafter
überreicht Beglaubigungsschreiben
Am 16. März hat Markus Ederer¹, seit Januar
2011 für den neu geschaffenen Europäischen Auswärtigen Dienst (EAD) als Leiter
der EU-Botschaft in Peking tätig und zuständig für China und die Mongolei,
Präsident Ts. Elbegdorj sein Beglaubigungsschreiben überreicht.
Am selben Tag traf er mit Ministerpräsident S. Batbold zu Gesprächen über die
weitere Vertiefung der Partnerschaft und Zusammenarbeit zwischen der EU und der
Mongolei zusammen.
Seit 1993 verbindet beide Seiten ein Kooperationsvertrag, der in regelmäßigen
Abständen erneuert wird.
¹M. Ederer (54) ist deutscher Diplomat und war von 2005-2010 Leiter des Planungsstabs im Auswärtigen Amt.
Schwieriger
Frühjahrsweidegang
Ergiebige Schneefälle in Verbindung mit
starken Stürmen haben zu einer Verschlechterung der Frühjahrsweidesituation in
einigen Sums der Aimags Zavkhan, Bulgan und Arkhangai geführt. Einige Pisten
sind nicht mehr passierbar, das Futter für die Tiere wird knapp.
Mit Hochdruck arbeiten die Mitarbeiter der Katastrophenschutzstäbe daran, die
Wege freizuschaufeln, damit die Futtertransporte passieren können.
Zusätzliche Khoroos im
Bayangol-Duureg
Einer Verfügung der Stadtverwaltung und der
Stadtverordnetenversammlung von Ulaanbaatar zufolge wurden die Khoroos 9, 10 und
11 in Bayangol neu eingeteilt und die Khoroos 21, 22 und 23 hinzugefügt, so dass
die Ulaanbaatar-Stadtbezirke nunmehr insgesamt 23 Khoroos (Wohnviertel)
umfassen.
Sumokämpfer helfen Erdbeben-
und Tsunami-Opfern
Der japanische Sumoverband hat dem
japanischen Roten Kreuz 50 Millionen Yen als Hilfe für die Erdbeben- und
Tsunamiopfer überwiesen.
Der mongolische Großmeister Hakuho M. Davaajargal sowie der im vergangenen Jahr
zurückgetretene 68. Großmeister Asashoryu D. Dagvadorj haben zusätzlich aus
privaten Mitteln Unterstützung für die am schwersten betroffenen Regionen
zugesagt.
Für beide sei Japan zur zweiten Heimat geworden, beide hätten zudem den Tod
enger Freunde zu beklagen.
Jagd auf Schneeleoparden
verboten
Aufgrund von Protesten mongolischer und
ausländischer Wissenschaftler und Naturschützer hat die mongolische Regierung
ihre Entscheidung von Anfang März zurückgenommen, die Jagd auf vier
Schneeleoparden zum Zwecke wissenschaftlicher Forschungen zuzulassen.
Das teilte der Minister für Natur, Umwelt und Tourismus, L. Gansukh, am 24. März
der Öffentlichkeit mit.
Die Schneeleoparden leben in einer Höhe zwischen 3 000 und 5 500 Meter über dem
Meeresspiegel in den Bergregionen Zentralasiens. Nach Erhebungen in den Jahren
2009 und 2010 gibt es in der Mongolei noch 1 200 der vom Aussterben bedrohten
Tiere.
Fotos: Korea und Drei-Seiten-Vertrag – Presse- und Informationsdienst der Regierung
P. S. Lesen sie nächste Woche bei MongoleiOnline „Gespräch mit dem Außerordentlichen und Bevollmächtigten Botschafter der Mongolei in der BR Deutschland S. E. B. Davaadorj". R. B.
MongoleiOnline
Kurfuerstenstr. 54, 53115 Bonn, Germany
Copyright © 1997-2024 Frank Voßen
Last Update: 04. Januar 2024