Neues aus der Mongolei
22. bis 28. August 2011

von Dr. Renate Bormann, Berlin, Ulaanbaatar
(© Text & Fotos)


Ulaanbaatar

Farewell für Botschafter Fischer
Am 20. August hat der Doyen des DC in Ulaanbaatar, der deutsche Botschafter Pius Fischer, nach vierjähriger Amtszeit die Mongolei verlassen.
Demnächst tritt er seinen neuen Posten als Botschafter der BR Deutschland in Montenegro an.
Auf zahlreichen Abschiedsempfängen würdigten mongolische Offizielle und seine Amtskollegen die Verdienste des scheidenden Botschafters um die weitere Vertiefung der deutsch-mongolischen Beziehungen, die gedeihliche Zusammenarbeit der Auslandsvertretungen und internationalen Organisationen in der Mongolei.
Für seine zukünftigen Aufgaben wünschten sie ihm viel Kraft und Erfolg.

Die Mongolei an der Seite der libyschen Rebellen
Am 25. August veröffentlichte das mongolische Außenministerium ein offizielles Statement, in dem es heißt, die Mongolei unterstütze den Kampf des libyschen Volkes für Freiheit, Menschenrechte und Demokratie. Libyen habe eine neue Etappe in seiner Geschichte erreicht. Wir wünschen dem libyschen Volk und dem Nationalen Übergangsrat Erfolg bei der Wahrung der nationalen Einheit und für die Erneuerung der Institutionen.
Die Mongolei erkenne den Nationalen Übergangsrat als legitimen Repräsentanten Libyens und des libyschen Volkes an und werde dem Land und seinen Bewohnern jegliche Unterstützung bei der Umgestaltung hin zu Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Wahrung der Menschenrechte erweisen.

Wettbewerbsfähigkeit und soziale Verantwortung
Unter Schirmherrschaft von Präsident Ts. Elbegdorj organisiert die Deutsche Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH am 06. und 07. September eine internationale Konferenz zum Thema: Wettbewerbsfähigkeit und soziale Verantwortung der Unternehmen. Trägt eine verantwortungsbewusste Unternehmerschaft zur nachhaltigen Wirtschaftsentwicklung bei?
Als Mitorganisatoren fungieren das Centrum für Corporate Citizenship Deutschland (CCCD), das Corporate Governance Development Center (CGDC), der deutsch-mongolische Business Council, der Deutsch-Mongolische Unternehmerverband


Die Ferien sind vorbei. Internationales Ferienlager Nairamdal

Für den Weltfrieden
Anlässlich des 2 220-jährigen Jubiläums der ersten Staatsgründung auf mongolischem Boden pflanzten etwa 400 in- und ausländische Teilnehmer des Weltfriedensfestivals und der Konferenz „Für den Weltfrieden" am 28. August entlang der Selbe 2 220 Bäume.
Die Aktion ist zudem Teil der Umweltschutzinitiative von Präsident Ts. Elbegdorj.
Zur Konferenz, die am 27. im Regierungspalast begonnen hatte und unter dem Thema: „Der Frieden in Nordostasien und die Mongolei" steht, sind Repräsentanten von gesellschaftlichen und staatlichen Organisationen aus 30 Ländern, darunter aus den USA, aus Großbritannien, Südkorea, Japan, Russland, China, aus der Schweiz, aus Österreich, Nepal und Kenia nach Ulaanbaatar gereist.

Anklage gegen mongolischen Sicherheitsbeamten
Die Bundesanwaltschaft hat gegen den aus Großbritannien an Deutschland ausgelieferten Büroleiter im Nationalen Sicherheitsrat B. Khurts (42) Anklage wegen mutmaßlicher Entführung eines mongolischen Staatsbürgers aus Frankreich in die Mongolei erhoben.
Der Angeklagte soll D. Enkhbat 2003 gefangen genommen, betäubt und über Berlin in die Mongolei gebracht haben, teilte die Bundesanwaltschaft am 23. August in Karlsruhe mit.
Im Gefängnis in Ulaanbaatar sollte der Entführte den Mord an dem damaligen Infrastrukturminister S. Zorig gestehen. (Zorig, Mitbegründer der Demokratiebewegung, war 1998 ermordet worden. Bis heute ist der Fall nicht aufgeklärt, mindestens einer der mit dem Fall befassten Ermittlungsbeamten ist seinerzeit unter mysteriösen Umständen ums Leben gekommen – R. B.).
D. Enkhbat ist einen Monat nach seiner Haftentlassung 2006 gestorben.
Khurts befindet sich zurzeit in Untersuchungshaft. Vor dem Berliner Kammergericht soll er sich wegen Entführung und gefährlicher Körperverletzung verantworten.

Export von 240 Falken
Auf einer Pressekonferenz erklärte der Minister für Natur, Umwelt und Tourismus L. Gansukh am 24. August auf einer Pressekonferenz in Ulaanbaatar, sein Ministerium habe dem Export von 240 Falken zugestimmt.
Die Entscheidung sei am 16. gefallen. Die mongolische Regierung hätte den internationalen Beschluss über die Verkürzung der Jagdzeit für die Tiere abwarten wollen.
Bisher seien mit Kuwait, Katar, Saudi Arabien, und den Vereinigten Arabischen Emiraten Verträge über die Jagd und den Export von 203 Falken abgeschlossen worden.
Zur Kontrolle über die Einhaltung der Beschlüsse sei eine Arbeitsgruppe aus 12 Mitgliedern (Naturschutzministerium, Zoll, Sicherheit, Polizei, Dienstaufsicht, Institut für Biologie und Tierschutzstiftung) gegründet worden. Die Arbeitsgruppe würde eng mit den Kreis- und Provinzverwaltungen zusammenarbeiten.
Erhebungen im Juni des vergangenen Jahres eröffneten die Möglichkeit, Jagderlaubnisse für Falken in elf Aimags zu erteilen: Arkhangai, Gobi-Altai, Mittelgobi, Zavkhan, Uvurkhangai, Sukhbaatar, Tuv, Uvs, Khuvsgul, Khentii und Dornod.

Diebe in der Stadtbezirksverwaltung
In der Nacht vom 23. zum 24. August drangen Diebe in das Gebäude der Stadtbezirksverwaltung Bayangol ein und entwendeten einen PC und einen Laptop.
Das betroffene Büro gehört zur Finanzabteilung.
Die Ermittlungen der Polizeibehörde des Bayangol-Duuregs dauern an.


M. Enkhbold zeichnet erfolgreiche Naadamsportler aus. Foto PA. d. Reg

Medaillen für mongolische Studenten
An der 26. Sommeruniversade (Weltsportspiele der Studenten) vom 12. – 23. August in Shenzhen (VR China) nahmen 175 mongolische Sportler und Sportlerinnen in 12 Disziplinen teil.
Im Judo, Sportschießen und im Schach gewannen sie insgesamt vier Silbermedaillen.
Mit 75 Goldmedaillen setzte sich China an die Spitze der Mannschaftswertung, gefolgt von Russland mit 42 und Südkorea mit 27 Goldmedaillen.
Insgesamt beteiligten sich an der 26. Universade 12 000 Sportler und Sportlerinnen aus 152 Ländern.

Einladung für Olympische Sommerspiele 2012 überreicht
Auf Einladung des Mongolischen Olympischen Komitees weilte der Präsident des IOK Jacques Rogge zum ersten Mal in der Mongolei. Sein Vorgänger Antonio Samaranch hatte die Mongolei 1978 und 1979 besucht.
Jacques Rogge übergab dem Vorsitzenden des NOK der Mongolei M. Enkhbold die offizielle Einladung für die Olympischen Sommerspiele im nächsten Jahr in London.
1964 nahmen mongolische Sportler zum ersten Mal an Olympischen Spielen teil und gewannen bisher zweimal Gold, siebenmal Silber und zehnmal Bronze.
M. Enkhbold versicherte, die Mongolen werden hart dafür trainieren den Golderfolg von Peking in London zu wiederholen.
Der IOK-Präsident wurde mit der höchsten Auszeichnung des NOK der Mongolei, dem „Goldenen Stern" ausgezeichnet.

Wetter
Noch herrschen in weiten Teilen der Mongolei sommerliche Temperaturen bis zu 30 Grad im Schatten.
Das Wetteramt sagt jedoch ab Ende des Monats eine empfindliche Abkühlung fast überall im Land voraus.


Am Murun

„Neues aus der Mongolei" können Sie wieder am 11. September 2011 lesen. R. B.


   

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