von Dr. Renate Bormann, Berlin, Ulaanbaatar
(© Text
& Fotos)
Haushalt 2012 und
Wahlsystem
Auf der Agenda der
Herbstsitzungsperiode der Großen Staatsversammlung stehen über 30
Gesetzentwürfe.
Bis Mitte bzw. Ende Dezember müssen die Gesetzentwürfe zum Staatshaushaltsplan
2012 und zum Wahlsystem diskutiert und beschlossen werden.
Beim Wahlsystem streiten die beiden großen Fraktionen nach wie vor um das
Verhältnis zwischen Direkt- und Listenmandaten.
Ein Kompromissvorschlag läuft auf die Erhöhung der Zahl der Abgeordneten von 76
auf 99 hinaus.
Die Herbstsitzungen der Großen Staatsversammlung begannen am 03. Oktober.
Statistik August 2011
„Zivilcourage-Grüne
Partei" immer noch nicht registriert
Die Vereinigung von Zivilcourage-
und Grüner Partei harrt immer noch der offiziellen Anerkennung durch das Oberste
Gericht.
Dies sei innerparteilichen Querelen der Grünen geschuldet. Ein Teil der
ehemaligen Führung erkenne die Neugründung nicht an.
Ein führendes Mitglied der Zivilcouragepartei schließt auch eine Vereinigung
seiner Partei mit der DP nicht aus.
Weltweit höchste
Luftverschmutzung in Ulaanbaatar
Einer am 26.09. veröffentlichten
WHO-Studie zufolge, wurde der höchste Grad an Luftverschmutzung in der Mongolei,
Botswana und Pakistan gemessen.
Untersucht worden war die Feinstaubkonzentration in der Atmosphäre von 1 100
Städten in 91 Ländern.
„Grüne Woche" in
Ulaanbaatar
Am 27. September eröffnete
Landwirtschaftsminister T. Badamjunai im Zentralstadion die „Grüne Woche" 2011.
Anwesend waren neben Ministerpräsident S. Batbold, Mitglieder der Großen
Staatsversammlung, der Oberbürgermeister von Ulaanbaatar G. Munkhbayar, der
Präsidentenberater für Stadt- und Landentwicklung L. Erkhembayar sowie
Repräsentanten ausländischer Vertretungen in der Mongolei.
Die Grüne Woche ist in diesem Jahr nicht nur als Verkaufsausstellung von
Produkten des Getreide- und Gemüseanbaus, sondern auch von Produkten der
Viehwirtschaft konzipiert.
90 Lebensmittelproduzenten, 58 kleine und mittlere Unternehmen, 15
Landwirtschafts- und Handelsorganisationen sowie über 400 Bauern und Viehhalter
aus 17 Aimags beteiligen sich an der diesjährigen „Grünen Woche".
Den kulturellen Rahmen bildet wie jedes Jahr das Musikfestival „Goldener
Herbst".
Nach vorläufigen Schätzungen werden in diesem Jahr 427 000 Tonnen Getreide,
davon 419 000 Tonnen Weizen, 174 300 Tonnen Kartoffeln und 90 500 Tonnen Gemüse
geerntet.
B. Khurts an
Arbeitsplatz zurückgekehrt
Der Leiter des Büros des
Nationalen Sicherheitsrates Batyn Khurts ist am 22. September aus der Haft in
Deutschland entlassen worden. Nach medizinischen Untersuchungen in Seoul,
landete er am 27. September auf dem Flughafen „Chinggis-Khaan" in Ulaanbaatar.
„Der Chef hat mich aufgefordert, meine Arbeit umgehend wieder aufzunehmen."
Khurts bestätigte in einem Telefoninterview für news.mn, in derselben Maschine,
mit der auch Präsident Ts. Elbegdorj nach Ulaanbaatar zurückgekehrt war,
gesessen zu haben.
Der Fall Khurts
bleibt spannend
Mongolische Medien berichteten am
28. September über die Ankunft des Büroleiters im Nationalen Sicherheitsrat der
Mongolei B. Khurts auf dem internationalen Flughafen „Chinggis-Khaan" in
Ulaanbaatar und veröffentlichten darüber hinaus den Wortlaut eines telefonischen
Kurzinterviews mit Khurts.
Danach war B. Khurts, der erst kürzlich von London aus nach Deutschland
überstellt worden war, am 22. September aus der Haft entlassen worden. (Die
Freilassung B. Khurts’ aus deutscher Haft war der Berichterstatterin von
deutscher Seite bestätigt worden).
Der Prozess gegen ihn wegen Entführung und schwerer Körperverletzung sollte am
24. Oktober in Berlin beginnen.
Unmittelbar nach der Veröffentlichung der Berichte in mongolischen Medien über
die Freilassung, dementierte Vizeaußenminister Bolor: Es wäre eine schöne
Nachricht, aber sie ist nicht wahr. B. Khurts warte nach wie vor auf seinen
Prozess in Deutschland.
Tavantolgoi -
Aktien an mongolischer Börse
Am 29. September begann der
Handel mit Aktien des staatlichen Kohleförderers „Tavantolgoi AG" an der Börse
in Ulaanbaatar. Später sollen die Börsen in Hongkong und London hinzukommen.
Der Aktienkurs stieg sofort um 15 Prozent. Pro Aktie wurden 8 395 Tugrug
erzielt.
Begleitet wird der Börsengang von Goldman Sachs, Deutsche Bank AG, BNB Paribas
SA und Macquarie Ltd.
Arbeitskreis Wissenschaft und Technologie
„Bildung ist der
Weg" – 1. Forum der Mongolen in Europa
Im Rahmen des Regierungsprogramms
„Bienenstock" organisierte der Rat für die Zusammenarbeit mit im Ausland
lebenden Mongolen gemeinsam mit der Mongolisch-Deutschen Brücke e. V. und mit
Unterstützung der Bundesregierung vom 30. September bis zum 01. Oktober das
Forum „Berlin – 2011".
150 Teilnehmer aus 17 europäischen Ländern hatte ihre Teilnahme zugesagt.
Aus der Mongolei waren die Minister Yo. Otgonbayar (Bildung, Kultur und
Wissenschaft) und L. Bold (Verteidigung) sowie die Staatssekretäre D.
Tsogtbaatar (Außenministerium), J. Bat-Erdene (Verkehr, Transport, Bauwesen und
Städtebau) und N. Gantulga (Ernährung, Landwirtschaft und Leichtindustrie)
angereist.
Der erste Tag war dem Thema: „Mein Beitrag zur Entwicklung des Heimatlandes"
gewidmet.
Nach der Eröffnungsrede von Yo. Yondon und den Grußbotschaften u. a. des
mongolischen Staatspräsidenten Ts. Elbegdorj, von Ministerpräsident S. Batbold
und des Bundesministers für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Dirk
Niebel, hielt der Generalsekretär der Akademie der Wissenschaften Prof. Dr. T.
Galbaatar einen Vortrag zum Thema: „Die Wissenschaften und die Entwicklung der
Mongolei", in dem er klar stellte, „Die Wissenschaft ist ein Zweig der
nationalen Wirtschaft", unverzichtbar für Fortschritt in Landwirtschaft,
Bergbau, Tourismus und auf dem weiten Feld von Information und Kommunikation.
Die Bundestagsabgeordnete Ute Kumpf beschwor wie alle Redner aus der Mongolei
oder aus Deutschland die „Bienen" in die Heimat zurückzukehren und hier ihr im
Ausland erworbenes Wissen und ihre Arbeitskraft zur Verfügung zu stellen.
Jobbörse Berlin 2011
Am 01. Oktober
wurde die Veranstaltung mit der Jobbörse „Bienenstock – Stellenmarkt"
fortgesetzt.
In drei Arbeitskreisen diskutierten die Teilnehmer über „Wissenschaft und
Technologie", „Bergbau und Energie" sowie über „Infrastruktur und Bauwesen".
S. Zorig-Denkmal
Ehrung für S. Zorig
Wie jedes Jahr versammelten sich
am 02. Oktober Familienangehörige, Freunde und Mitstreiter des Mitbegründers der
mongolischen Demokratiebewegung S. Zorig, um Blumen und Kränze an seinem Denkmal
gegenüber der Hauptpost in Ulaanbaatar nieder zu legen.
Präsident Ts. Elbegdorj und das Mitglied der Großen Staatsversammlung S. Oyun,
die Schwester Zorigs, erinnerten an den Infrastrukturminister, der am 02.
Oktober 1998 in seiner Wohnung ermordet worden war.
Ein politischer Mord, der bis heute nicht aufgeklärt wurde und noch immer einen
Schatten auf die mongolische Geschichte der jüngsten Vergangenheit werfe, so S.
Oyun in ihrer Gedenkrede.
Mongolei und Tag
der Deutschen Einheit
Vom 01. bis 03. Oktober war Bonn
Schauplatz der zentralen Feiern zum Tag der Deutschen Einheit.
Die Deutsch-Mongolische Gesellschaft war mit einem Ger auf der internationalen
Meile vertreten.
Am 02. und 03. Oktober traten der mongolische Khuumii-Sänger Hosoo und die
Musikgruppe Transmongolia auf und begeisterten die Zuschauer.
Morgendämmerung in Ulaanbaatar
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Last Update: 04. Januar 2024