von Dr. Renate Bormann, Berlin, Ulaanbaatar
(© Text
& Fotos)
Zwischen Ulaanbaatar und Zuun Mod
20 Jahre
demokratische Verfassung
Am 13. Januar jährte sich zum 20.
Mal der Tag der Verabschiedung der ersten demokratischen Verfassung des
mongolischen Staates.
Aus diesem Anlass legten Präsident Ts. Elbegdorj, der Vorsitzende der Großen
Staatsversammlung D. Demberel und Ministerpräsident S. Batbold Blumen am
Sukhbaatardenkmal und am Chinggis-Khaan-Denkmal in Ulaanbaatar nieder.
Auch Abgeordnete der damaligen Volksversammlung waren der Einladung zur
Teilnahme an dieser Ehrung gefolgt.
Ende der
Koalitionsregierung
Sechs Monate vor dem Ende der
Legislaturperiode haben die sechs DP-Minister, die sechs Vizeminister sowie der
Erste Stellvertretende Ministerpräsident ihren Austritt aus der gemeinsamen
Regierung mit der MVP erklärt.
Am 12. Januar übergab DP-Vorsitzender und Erster Stellvertreter des
Ministerpräsidenten N. Altankhuayg an Ministerpräsident S. Batbold die
Rücktrittsgesuche.
Auf der 35. Tagung des Führungsrates der DP am 11. Januar hatten die Anwesenden
einstimmig für den Austritt aus der Koalitionsregierung gestimmt
Besonders kritisch bewertete Verkehrsminister Kh. Battulga das Arbeitsklima
innerhalb der Koalition. Der Druck auf die DP-Minister sei erheblich gewesen.
Der Forderung einiger Ratsmitglieder, Altankhuyag müsse den Parteivorsitz
abgeben, wurde (noch) widersprochen.
DP-Fraktionsmitglied L. Gundalai vertrat die Ansicht, die Arbeit der Regierung
sei durchaus nicht so erfolgreich gewesen, wie oft berichtet, außerdem könne die
DP für Probleme nicht mitverantwortlich gemacht werden: 12 MVP-Ministern standen
sechs der DP gegenüber, 45 MVP-Abgeordneten 27 der DP.
13.01.12 V. l. D. Demberel, Ts. Elbegdoj, S. Batbold. Foto Reg
Berufung von
Vizeministern nicht nötig
Am 13. Januar bat Präsident Ts.
Elbegdorj Regierungschef S. Batbold zum Gespräch über die nächsten Schritte
bezüglich der Regierungsneubildung.
Der Präsident schlug vor, auf die Ernennung von Vizeministern sowie eines Ersten
Stellvertreters zu verzichten. Außerdem regte er an, die Minister nicht aus den
Reihen der Mitglieder der Großen Staatsversammlung auszuwählen, sondern
außerhalb des Parlaments nach geeigneten Nachfolgern zu suchen. Gesetzgeber und
Gesetzverwirklicher dürften nicht in einer Person vereint sein. Das widerspräche
demokratischen Gepflogenheiten.
Nachdrücklich verwies der Präsident auf die Notwendigkeit, Minister zu berufen,
die die Interessen der Mongolei berücksichtigten. Dabei bezog er sich konkret
auf den Chef des Bergbauministeriums, der Sonderlizenzen an Ausländer verkauft
hätte.
Ministerpräsident Batbold solle überdies schnellstens dafür sorgen, die
Preispolitik der Regierung zu überprüfen, Preissteigerungen bei Benzin und
Diesel wirkten sich auf alle Preise aus und führten zur weiteren Absenkung des
Lebensstandards bei vielen Bürgern.
Regierungsumbildung
Auf seiner Sitzung am Wochenende
14./15. Januar beschloss der Führungsrat der MVP, drei Minister aus den Reihen
der MVP-Fraktion und drei von außerhalb zu benennen.
Im Gespräch sind für das Verteidigungsministerium Kh. Jekei, für das
Finanzministerium der bisherige Staatsminister und Chef der Staatskanzlei Ch.
Khurelbaatar, dessen bisheriges Amt würde der Staatssekretär im Außenministerium
D. Tsogtbaatar übernehmen.
Der Rat beschloss weiter, keine neuen Vizeminister vorzuschlagen, aber die
Funktion des Ersten Stellvertreters beizubehalten.
Außenminister G.Zandanshatar in China. Foto Reg
Wird die
russisch-chinesische Gaspipeline die Mongolei einbeziehen?
Beim offiziellen Besuch des
mongolischen Außenministers G. Zandanshatar in der VR China, besprach er mit
seinen chinesischen Partnern die Frage langfristiger Lieferverträge über Erdöl
und Erdölprodukte sowie die Möglichkeit, die geplante Gaspipeline von Russland
nach China über durch die Mongolei zu legen.
Statistik Dezember
2012
Nach Angaben aus dem Nationalen
Amt für Statistik wurden im Jahr 2011 70 576 Kinder geboren, 4 687 mehr als im
Vorjahr.
57 200 Menschen waren arbeitslos gemeldet, 18 900 mehr als 2010.
Die Zahl der Schüler und Studenten an den Bildungseinrichtungen aller Stufen
erreichte zu Beginn des Ausbildungsjahres 2011/12 890 600, 40 100 mehr als 2010.
Im Schuljahr 2010/11 schlossen insgesamt 133 700 Schüler, Studenten und
Berufsschüler ihre Ausbildung ab, davon 86 700 die allgemeinbildenden Schulen,
und davon wiederum 51 900 die neunte und 33 100 die elfte Klasse. 11 200
schlossen die Berufsausbildung ab und 35 000 die Kollegs, Hochschulen und
Universitäten.
Sozialhilfe bezogen 56 800 Menschen, 0,2 Prozent mehr als 2010.
Die Zahl der registrierten Straftaten ging im Vergleich zu 2010 um 628 zurück
und betrug 2011 19 197. Infolge von Straftaten starben 922 Menschen, 8 100
wurden verletzt, 269 weniger bzw. 614 mehr als im Vergleichszeitraum des
Vorjahres.
Die Inflationsrate stieg im Dezember 2011 um zwei Prozent gegenüber dem Vormonat
und um 10,2 Prozent gegenüber Dezember 2010.
Die abschließenden Ergebnisse der Viehzählung 2011: 36,3 Millionen Stück Vieh
insgesamt, davon 2 112 900 Pferde, 2 339 700 Rinder, 280 100 Kamele, 15 668 500
Schafe und 15 934 600 Ziegen. Damit erhöhte sich die Viehzahl um 3,6 Millionen
im Vergleich zum Vorjahr.
Eröffnung Museum für Staatsgeschichte. Am Rednerpult Ch. Khurelbaatar. Foto PA
d. Reg
Museum für die
Geschichte des mongolischen Staates eröffnet
Staatsminister Ch. Khurelbaatar
eröffnete im Regierungspalast ein „Museum für die Geschichte des mongolischen
Staates". Präsentiert werden 2000 Ausstellungsgegenstände, die mehr als 800
Jahre mongolischen Staat dokumentieren (Dokumente, Gemälde, Flaggen etc.)
Bei der feierlichen Einweihung waren auch der Minister für Bildung, Kultur und
Wissenschaft Yo. Otgonbayar und Mitglieder der Großen Staatsversammlung zugegen.
Um möglichst vielen Bürgern die Besichtigung des neuen Museums zu ermöglichen,
werden die Sicherheitsbestimmungen für den Regierungspalast überprüft.
V. l. Yo. Otgonbayar, Ch. Khurelbaatar, S. Oyun. Foto Reg
Lesen in der Jurte
Vom 12. bis zum 15. Januar konnten sich interessierte Besucher beim 11. Berliner
Wintersalon wieder „Geschichten in Jurten" erzählen lassen.
In drei Jurten im Sony Center in Berlin lasen 35 Autoren und Autorinnen aus
ihren Romanen, Erzählungen, Sachbüchern, Kinder- und Jugendbüchern.
Die Akteure kamen zumeist aus Deutschland, ein Mongole oder eine Mongolin war
leider nicht dabei.
„Mongolian Open"
Beim FILA „A" – Turnier „Mongolian
Open" am 14. und 15. Januar konnten mongolische Judoka die meisten Goldmedaillen
erringen. Daneben trugen sich ein Bulgare und ein Tadschike sowie zwei
Japanerinnen, eine US-Amerikanerin und eine Russin in die Siegerlisten ein.
Insgesamt nahmen 200 Judoka aus 15 Ländern am Turnier im Sportpalast in der Nähe
des internationalen Flugplatzes von Buyant-Ukhaa „Chinggis-Khaan" teil.
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Last Update: 04. Januar 2024