Auf dem Weg zur Winterweide
Mongolei will
Friedensmission in Afghanistan weiter unterstützen
Außenminister Luvsanvandangiin
Bold stand an der Spitze der mongolischen Delegationen, die an der Herbsttagung
der NATO-Außenminister am 03. und 04. Dezember in Brüssel (Belgien) und danach
am 20. Treffen des Ministerrates der OSCE-Staaten in Kiew (Ukraine) teilnahm.
In seiner Rede auf der Tagung
in Brüssel erklärte Bold, die Mongolei werde die ISAF-Mission in Afghanistan
auch 2014 unterstützen.
Gegenwärtig versehen 350 Angehörige der mongolischen Streitkräfte Dienst in
Afghanistan
Am Rande der Tagungen traf der mongolische Außenminister mit dem
Geschäftsführenden Außenminister Deutschlands Guido Westerwelle, dem türkischen
Außenminister Ahmed Davutoglu, dem Hohen Kommissar für Sicherheit und
Außenpolitik der EU K. Ashton sowie den Außenministern Norwegens und
Aserbaidschan Borgen Brende und Elmar Mammadyarov zu Gesprächen über die
bilateralen Beziehungen und zum Erfahrungsaustausch zusammen.
EU eröffnet
Vertretung in Ulaanbaatar
Auf der Regierungssitzung am 07.
Dezember berieten die Mitglieder über u. a. die Ergebnisse des offiziellen
Besuchs von J. M. Barroso, Präsident der Europäischen Kommission, am 17./18.
November in der Mongolei.
Sie befürworteten den Plan der EU, in Ulaanbaatar eine Vertretung zu eröffnen
(bisher hatte die ihren Sitz in Peking).
Erfolge
bei Millenniumszielen
Im
5. nationalen Bericht über die Millenniumsentwicklungsziele, der am 03. Dezember
in Ulaanbaatar der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, heißt es, die Mongolei
könne mit einigen Anstrengungen 71 Prozent der gesteckten Ziele bis 2015
erreichen.
Sezin Sinanoglu, UN-Repräsentantin und Koordinatorin für die Erarbeitung des
Reports, konstatierte, die Mongolei hätte bereits einige der Millenniumsziele
erreicht, allerdings gelte das nicht für die Ziele „Reduzierung der Armut um die
Hälfte", die Verhinderung der Ausbreitung von Tuberkulose und den Schutz der
Umwelt.
Von den 24 Millenniumszielen seien acht vollständig erfüllt, sieben werden bis
2015 aller Voraussicht nach erreicht werden, vier werden nicht erreicht werden.
Noch lebten zu viele Menschen unterhalb des Existenzminimums, die negativen
Auswirkungen der Bevölkerungskonzentration und Migration konnten nicht
verhindert werden, der Zugang der Migranten zu den sozialen Dienstleistungen wie
Bildung und Gesundheitsfürsorge sei nach wie vor ungenügend, der Anteil der
Frauen in politischen Spitzenämtern müsse weiter erhöht werden, die Ausbreitung
ernster zahnmedizinischer Probleme bei Kindern sei nicht konnte gestoppt worden.
Die Luftverschmutzung in den städtischen Regionen, vor allem in Ulaanbaatar, sei
mittlerweile zum Gesundheitsrisiko geworden.
Die Aufnahme der Prinzipien einer nachhaltigen Entwicklung in die
Regierungspolitik und –programme sei unverzichtbar und diese müssten mit mehr
Nachdruck durchgesetzt werden.
Antikorruptionstag
2013
Seit der Verabschiedung der
UN-Konvention gegen Korruption (UNCAC) am 09. Dezember 2003, die 140 Staaten
unterzeichnet haben (Deutschland gehört nicht dazu), wird der 09. Dezember als
internationaler Tag gegen Korruption begangen.
Das Übereinkommen verpflichtet die Staaten zur Bestrafung korrupter Amtsträger
und zur internationalen Zusammenarbeit.
In der Mongolei hat die nationale Antikorruptionskommission am 10.12. in der IHK
ein Rundtischgespräch unter dem Thema: „Die Beteiligung aller Bürger am Kampf
gegen Korruption" organisiert.
Während der Veranstaltung werden zudem die Untersuchungsergebnisse zu Korruption
und Bestechung im Wirtschaftsleben vorgestellt.
Korruption ist in der Mongolei nach wie vor weit verbreitet und richtet hohe
materielle und nichtmaterielle Schäden an.
Oyungerel im
Gespräch mit der „Tageszeitung"
Nach ihrer Teilnahme am „Women
in Parliament Global Forum" vom 27. bis 29. November in Brüssel und dem
Gesetzesvorschlag ihres Fraktionskollegen J. Batzandan, wonach mongolische
Spitzenpolitiker und –politikerinnen mit ausländischen Partnern im Interesse der
nationalen Sicherheit einer besonderen Überprüfung standhalten sollten, stand
sie der Onlineausgabe der „Udriin Sonin" (Tageszeitung) zu einem ausführlichen
Interview zur Verfügung.
Viel Aufmerksamkeit widmete sie dem Ansinnen Batzandans, „binationale Paare zu
diskriminieren".
Sie verwies auf unheilvolle Perioden in der mongolischen Geschichte, in denen
Kontakte zu Ausländern mit der Todesstrafe geahndet wurden. Der Vorwurf lautete
stets: Verrat an Land und Volk. Repressionen hätten auch Familienangehörige und
Freunde getroffen.
Sie gehe davon aus, dass eine derartige Gesetzespassage in der Mongolei keine
Chance auf Bestätigung habe.
Ganz nebenbei sei ihr amerikanischer Mann auch jetzt bereits von den
Sicherheitsbehörden überprüft worden und wie stehe Batzandan eigentlich zu
seinem ausländischen Schwager?
P. Purevdorj bittet
um Entschuldigung
Der Leiter der Ausländerbehörde P.
Purevdorj hat sich öffentlich für seine Bemerkung in einem Interview für „Eagle
TV" „Ich werde für Bürokratie sorgen" entschuldigt.
Es ging um die Probleme von Mongolen, die die mongolische Staatsbürgerschaft
zugunsten einer ausländischen aufgegeben hatten und nun wieder mongolische
Staatsbürger werden wollen.
Im Internet musste Purevdorj viele böse Kommentare über sich ergehen lassen.
Nach einem Treffen mit Präsident Elbegdorj, der Purevdorj ebenfalls aufforderte,
seinen falschen Standpunkt zu revidieren, räumte Purevdorj Fehler ein.
Doch das Gesetz über die Aufgabe der Staatsbürgerschaft lege eine Vielzahl von
Prüfkriterien fest und das Gesetz über die Erneuerung der Staatsbürgerschaft
ebenfalls.
Zunächst müsse ein Antrag bei seiner Behörde eingereicht werden, dann prüften
Polizei, Meldebehörde, Sicherheitsdienst, Regierungskanzlei, Präsidialamt.
Insgesamt müssten dafür drei Monate eingeplant werden.
Er verspreche, den Weg abzukürzen und die Anträge nach einem Monat einer
Entscheidung zuzuführen.
In diesem Jahr seien bereits 900 Anträge abschließend behandelt worden.
Die meisten der Antragsteller hätten nach 1990 den Wunsch nach der kasachischen
Staatsbürgerschaft geäußert, jetzt wollen sie wieder zurück zur mongolischen
Staatsbürgerschaft.
Tag der Vereinigung der demokratischen Parteien
Sechs Monate nach den Parlamentswahlen 2000 hatten sich fünf Parteien in der
Demokratischen Partei (DP) zusammengeschlossen, um dem politischen Gegner und
der seit 1921 fast ununterbrochen allein das Land regierenden MRVP (heute MVP)
erfolgreicher Paroli bieten zu können.
Bereits vier Jahre später musste die MRVP mit der DP in Koalitionsverhandlungen
treten.
Nach langen Diskussionen innerhalb der Parteien, zwischen den Bündnispartnern
und zwischen den politischen Lagern nahm die Regierung einer Großen Koalition
die Arbeit auf.
Am 06. Dezember feierten die Mitglieder der DP und weiterer Parteien, die die DP
in den letzten Jahren bei den Wahlen zur Großen Staatsversammlung, bei Kommunal-
und Präsidentschaftswahlen unterstützt hatten, gemeinsam diesen Tag als Tag des
Sieges der Demokratie.
Gleichzeitig werden alle Mongolen eingeladen, in Erinnerung an den Staatsgründer
Chinggis-Khaan diesen Tag als Tag der Einheit und der Bewahrung der nationalen
Sitten und Bräuche zu begehen.
Immer noch ein Problem. Nicht nur in Ulaanbaatar
Kampf gegen
Alkoholmissbrauch
In seiner Rede auf dem nationalen
Forum zum Thema „Beteiligung der gesamten Gesellschaft am Kampf gegen den
Alkoholmissbrauch" am 05. Dezember forderte der Minister für Industrie und
Landwirtschaft, Produzenten von alkoholischen Getränken von einer Kandidatur bei
Wahlen zur Großen Staatsversammlung auszuschließen.
Der Missbrauch von Alkohol und Medikamenten sowie der Konsum verbotener Drogen
hätte in den letzten Jahren zu immer mehr Straftaten geführt und einen
beträchtlichen wirtschaftlichen Schaden verursacht und bedrohte nicht nur die
Sicherheit des einzelnen Bürgers, sondern des gesamten Staates.
Nach Angaben aus dem Nationalen Amt für Statistik nimmt jeder Mongole 9,2 Liter
Alkohol (alle Sorten umgerechnet in Arkhi (Wodka), das entspräche einer
Steigerung um 1,9 Prozent seit 2003. Nicht eingerechnet sei illegal im Land
produzierter oder über die Grenzen geschmuggelter Alkohol.
Untersuchungen zum Genuss von alkoholischen Getränken in der Mongolei hätten
ergeben, dass nach Kriterien der WHO 4,3 Prozent der Männer und 1,8 Prozent der
Frauen zwischen 15 und 65 Jahren exzessiven Alkoholmissbrauch betrieben.
Die Statistik der letzten fünf Jahre zeige, 20,9 Prozent der Straftaten und 22,6
Prozent der Todesfälle infolge von Straftaten und Unfällen seien unter
Alkoholeinfluss erfolgt.
Der Vorschlag, die Verfassung, das Gesetz über die Große Staatsversammlung und
das Gesetz über den Kampf gegen Alkoholmissbrauch, zu ändern, sei bisher zweimal
abgelehnt worden.
Der Minister forderte erneut eine Gesetzesänderung dahingehend, wegen
Drogenhandels verurteilten Straftätern sowie Produzenten aller Arten von
alkoholischen Getränken und Tabakwaren eine Kandidatur für die Große
Staatsversammlung zu untersagen.
Unser Ministerium habe den Gesetzen entsprechend die Zahl der Alkohol
produzierenden Unternehmen seit 2004 reduziert.
Allein zwischen 2012 und 2013 wurden 31 Sonderlizenzen für die Produktion von
Arkhi, 25 für andere Spirituosen, 15 für Wein und sieben für Bier annulliert.
In den Aimags Gobisumber, Khentii, Orkhon und Sukhbaatar existieren gar keine
Alkohol produzierenden Unternehmen mehr, in Bayan-Ulgii, Uvs, Khovd, Ostgobi,
Mittelgobi und Arkhangai jeweils nur eines.
Landesweit sei die Produktion (Stand Oktober 2013) bei Spirituosen um das
3,8-fache, bei Arkhi um das 1,2-fache gesunken.
Nichtsdestotrotz haben der Konsum von Alkohol, der Handel, der Import und die
Zahl der Alkohol verkaufenden und servierenden Einrichtungen zugenommen. |