Neues aus der Mongolei
8. bis 14. Juli 2013

Renate Bormann, Berlin, Ulaanbaatar
(© Text & Fotos)


Juli in der Mongolei

 

Der Eid des Präsidenten
Nach den Bestimmungen der Verfassung und des Gesetzes über den Staatspräsidenten der Mongolei wurde der Termin für die Vereidigung von Präsident Tsakhiagiin Elbegdorj auf den 10. Juli, 11:40 Uhr, gelegt.
Zuvor war dem Vorschlag der DP-Fraktion, den Ablauf der Vereidigungszeremonie zu ändern, vom zuständigen Ausschuss zugestimmt worden.
Der Präsident wird künftig am 10. Juli, unmittelbar vor Beginn der Naadam-Feiern (mongolischer Nationalfeiertag), vor dem Chinggis-Khaan-Denkmal auf dem Sukhbaatarplatz den Amtseid ablegen.

Naadam 2013
Ab dem 06. Juli werden die Eintrittskarten für die Naadam-Eröffnungsfeier im Zentralstadion von Ulaanbaatar verkauft. Für Mongolen kostet eine Karte nur für die Eröffnung 12 000 Tugrug, für ausländische Touristen 25 USD.
Die Tickets für die Eröffnung, die Ringkämpfe und die Abschlussfeier im Zentralstadion am 11. und 12. Juli kosten je nach Platz 16 000, 20 000 oder 24 000 Tugrug.

Neue Reformbewegung innerhalb der MVP
Nach der verlorenen Präsidentschaftswahl, der fünften verlorenen Wahl in Folge, haben sich junge MVP-Mitglieder in der Reformgruppe „Shinechilye" zusammengeschlossen. Auch der gescheiterte MVP-Kandidat B. Bat-Erdene hat seine Unterstützung zugesagt.
Sie fordern die Einberufung einer Parteikonferenz und die Organisation des 27. Parteitages, um eine neue Führung der Partei zu wählen.
Der Führungsrat der Partei hat auf seiner Tagung am 01. Juli den Termin für die Parteikonferenz nach den Naadamfeierlichkeiten am 20. Juli beschlossen. Auf der Parteikonferenz soll über die Einberufung eines Parteitages beraten werden.
„Shinechilye" hatte ursprünglich die Einberufung der Parteikonferenz noch vor Naadam gefordert, das hatten die Mitglieder der Führungsgremien abgelehnt.

Abschiedsgespräch im Außenministerium
Am 25. Juni hat Außenminister L. Bold den Außerordentlichen und Bevollmächtigten Botschafter der BR Deutschland in der Mongolei S. E. Peter Schaller zum Abschiedsgespräch empfangen.
Bold dankte dem Botschafter für seinen Beitrag zur Entwicklung der deutsch-mongolischen Beziehungen und würdigte besonders den Besuch von Bundeskanzlerin Angela Merkel in der Mongolei sowie die Gründung des gemeinsamen Technologieinstituts in Ulaanbaatar, zwei herausragende Ereignisse in der Amtszeit des scheidenden Botschafters.

Erinnerungen an den „Schwarzen Dienstag" 2008
Zum Gedenken an die fünf Toten, die während des Ausnahmezustandes nach den Wahlen zur Großen Staatsversammlung 2008 nach Schussverletzungen (4) und infolge von Rauchvergiftung (1) ihr Leben verloren, wurde am 01. Juli der Grundstein für ein Denkmal vor dem Nationalmuseum, neben dem Denkmal für die Opfer politischer Repressalien, gelegt.


1. So fing es an. Vor dem MRVP-Parteigebäude am 01. Juli 2008


2. Nach der Verkündung des Ausnahmezustandes


3. Am Tag danach. 02. Juli 2008

„Indiana Jones – Roy Chapman Andrews in der Mongolei"
Am 28. Juni eröffnete die Ministerin für Kultur, Sport und Tourismus Ts. Oyungerel im Ulaanbaatar-Stadtmuseum eine Ausstellung mit Fotos des amerikanischen Paläontologen, Forschungsreisenden, Abenteurers und Direktors des amerikanischen Museums für Naturgeschichte (AMNH) in New York Roy Chapman Andrews (1884-1960).
R. C. Andrews, der als Vorbild für die Filmfigur „Indiana Jones" Gilt, unternahm sechs Reisen in die Mongolei – 1919, 1922, 1923, 1925, 1928 und 1930.
Während dieser Reisen entdeckten er und sein Team nicht nur eine Steinzeitsiedlung im Süden des Landes, das erste bekannte fossile Dinosaurierei (Flammende Klippen in Bayanzag, Mongolei). Mit Fotos und Filmen dokumentierte er Arbeits- und Lebensweise sowie Sitten und Bräuche der mongolischen Nomaden in den 20-er Jahren des vorigen Jahrhunderts und bescherte dem AMNH eine Fülle von Fundgegenständen aus der Mongolei, die bis heute nicht zurückgegeben wurden.
Die Ausstellung, eine Gemeinschaftsarbeit des Ulaanbaatar-Stadtmuseums, des AMNH, des Kulturministeriums, der Arigu Media LLC. und verschiedener NGOs, kann noch bis zum 01. Oktober besichtigt werden.

16 Medaillen für mongolische Nachwuchsschachspieler
Beim Nachwuchsschachturnier vom 19. bis 27. Juni in Masandaran (Islamische Republik Iran) gewannen mongolische Sportler zehn Medaillen:
In der Kategorie Blitzschach der 17-18 Jahre alten Mädchen gewann B. Bayarmaa aus Khovd die Goldmedaille, in der Kategorie Rapid Schach der sieben bis acht Jahre alten Jungen gewann G. Amartuvshin aus Ulaanbaatar die Goldmedaille. Außerdem brachte die mongolische Delegation, der insgesamt 16 Jungen und Mädchen angehörten, noch sechs Silbermedaillen und zwei Bronzemedaillen mit nach Hause.


Romeo und Julia

„Romeo und Julia– vom Hass zur Liebe"
Wegen des großen Erfolges der ersten Aufführung im Frühjahr haben das Französische Kulturzentrum in Ulaanbaatar sowie die beteiligten Künstler beschlossen, die mongolische Adaption der musikalischen Komödie „Roméo et Juliette – de la haine à l’amour" am französischen Nationalfeiertag erneut auf die Bühne zu bringen.
Das Stück basiert auf dem gleichnamigen Werk des französischen Autors und Komponisten Gérard Presgurvic aus dem Jahr 2001.
Zu den beteiligten Künstlern gehören B. Sarantuya, B. Narmandakh, die Bands Accapella, Ashion und Classic Gem.
Wann: 14. Juli 2013, 19:00 Uhr
Wo: UB Palace, Ulaanbaatar

Einladung zum Mongolei-Kolloquium
Im Rahmen des 1. Bonner Naadam am Donnerstag, 11. Juli 2013, 17 (c.t.) – 19 Uhr spricht
Dr. des. Gangamaa Purevdorj über „Die Vermittlung deutscher Kultur in der Mongolei"
Der Vortrag widmet sich der Frage, welches Wissen über die deutsche Kultur bis 1992 in der Mongolischen Volksrepublik und seither in der Mongolei vermittelt wurde und wie sich Deutschlandbilder hierdurch gewandelt haben. Im Fokus stehen sowohl deutsche als auch mongolische Akteure, vor allem sogenannte „Deutschland-Absolventen". Beleuchtet wird der kontextabhängige Konstruktcharakter der verschiedenen Bilder von Deutschland und „den Deutschen".

Ort: Universität Bonn, IOA
Abteilung für Mongolistik und Tibetstudien
Regina-Pacis-Weg 7
(Gebäude des Ägyptischen Museums)
!Achtung!
Der Vortrag findet in der JURTE auf der Wiese vor dem Ägyptischen Museum statt!
zentralasien@uni-bonn.de

 


   

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