Neues aus der Mongolei
26. Mai bis 1. Juni 2014

Renate Bormann, Berlin, Ulaanbaatar


Kindertag in Ulaanbaatar

Internationaler Kindertag 2014
Am 01. Juni, in der Mongolei als Kinder- und Müttertag gefeiert, traf sich Präsident Ts. Elbegdorj im „Museum für Weltraumforschung" mit Kindern aus allen Aimags der Mongolei.
Zu den Teilnehmern gehörten auch die Vorsitzende des Nationalen Kinderzentrums I. Narantuya sowie der Minister für Bevölkerungsentwicklung und Soziale Sicherheit S. Erdene.
Am selben Tag überreichte der Präsident an 21 Mütter den Orden „Verdiente Mutter" der ersten und zweiten Stufe.
In seiner Rede dankte Präsident Elbegdorj allen Frauen und Müttern für ihren Beitrag zur gesellschaftlichen Entwicklung des Landes, „mehr Kinder bedeuten mehr Entwicklung".
Die Mütter stellten eine wichtige Stütze für das Land und sein Wohlergehen dar. „Bald werden wir drei Millionen sein."
Der Beitrag der Frauen und Mütter in der Geschichte der Mongolei, für die Bewahrung der Traditionen, unser Ansehen in der Welt und für unseren Stolz könne nicht hoch genug bewertet werden.


Echte Steppenkinder

„Die Mütter sind die Sonne unseres Lebens, sie verdienen höchsten Respekt und unser aller Liebe".
Zum Abschluss wünschte Elbegdorj allen Familien Glück und Wohlstand, „mögen wir viele werden".
Auf Initiative des Aimaggouverneurs von Orkhon und unter der Schirmherrschaft der Großen Staatsversammlung haben das Justizministerium und das Ministerium für Bevölkerungsentwicklung und Soziale Sicherheit am 01. und 02. Juni eine Beratung zum Thema „Kinderrechte 2014" organisiert, zu der 1 000 Kinder eingeladen wurden.
Es geht um die die Sensibilisierung der Öffentlichkeit im Zusammenhang mit der Verletzung der Rechte der Kinder, ihren Schutz vor Gewalt und Missbrauch sowie die Stärkung des Selbstbewusstseins der Kinder, das Aufzeigen von Hilfsangeboten.


Kindertag in Ulaanbaatar

Außenminister Bold in Schweden und Dänemark
Auf Einladung seiner Amtskollegen aus Schweden und Dänemark Carl Bildt und Martin Lidegaard absolvierte Außenminister L. Bold am 26. bzw. 27./28. Mai offizielle Besuche in den Königreichen Schweden und Dänemark.
In Schweden traf Bold neben Außenminister Bildt auch mit dem Minister für Öffentliche Verwaltung und Wohnfragen Stefan Attefall zu Gesprächen über die weitere Intensivierung der bilateralen Beziehungen zusammen.
Außerdem nahm Minister Bold am mongolisch-schwedischen Wirtschaftsforum teil.
Das Forum war von den IHKs Schwedens und der Mongolei organisiert worden und Teil der Veranstaltungen anlässlich des 50. Jahrestages der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen der Mongolei und Schweden (30. Juni 1964).
In Dänemark führte der mongolische Außenminister Gespräche u. a. mit dem Minister für Handel und Entwicklungszusammenarbeit Mogens Jensen und wurde von Königin Margrethe II. sowie von Folketing-Chef Mogens Lykketoft empfangen.
Nach dem Besuch einer hochrangigen Folketing - (dänisches Parlament) Delegation aus Anlass des 45-jährigen Jubiläums der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen der Mongolei und Dänemark im vergangenen Jahr in Ulaanbaatar entwickelten sich die schon bislang guten wirtschaftlichen und politischen Beziehungen zwischen beiden Ländern weiter und erreichten nach dem Staatsbesuch von Präsident Ts. Elbegdorj im Jahr 2013 einen für beide Seiten erfreulichen und nützlichen Stand.
Die Mongolei und Dänemark vereinbarten eine engere Zusammenarbeit in der Land- und Nahrungsgüterwirtschaft u. a. bei der Verarbeitung tierischer Rohstoffe. Die Mongolei könne von den dänischen Erfahrungen in der Viehwirtschaft profitieren und so ihre Wettbewerbsfähigkeit erhöhen.
Bold besuchte den Industrieverband, den Rat für land- und Nahrungsgüterwirtschaft und informierte über Investitionsmöglichkeiten in der Mongolei.


Im Zentralaimag

Kritik an Entlassungen bei „Oyutolgoi"
Am 28. Mai begann das Bergbauunternehmen „Oyutolgoi" (Rio Tinto) mit der angekündigten Entlassung von 300 Arbeitskräften.
Das Unternehmen begründet die Entlassungen mit der schwierigen wirtschaftlichen Lage und dem Verfall der Weltmarktpreise für Rohstoffe sowie den erfolglosen Einigungsversuchen mit der mongolischen Regierung.
Im Oktober sollen weitere Entlassungen folgen.
Dagegen protestiert der Mongolische Gewerkschaftsverband und hatte für den 19. Mai eine Pressekonferenz mit Verbandspräsident Kh. Amgalanbaatar und dem Vorsitzenden der Gewerkschaft für Energie, Geologie und Bergbau S. Ganbold einberufen.
Sie fordern vertragliche Vereinbarungen zum Schutz der Arbeitsplätze.

Europäische Bank für Wiederaufbau unterstützt mongolische Wirtschaft
Der Außerordentliche und Bevollmächtigte Botschafter der Mongolei in Großbritannien N. Tulga hat am 29. Mai die Europäische Bank für Wiederaufbau (EBWE) in London besucht und ausführlich über den Beschluss der Großen Staatsversammlung über „Maßnahmen zur Ankurbelung der mongolischen Wirtschaft" und die Maßnahmen der Regierung zur Umsetzung dieses Beschlusses in den nächsten 100 Tagen informiert.
An dem Treffen nahmen Mitglieder des Gouverneursrates und des Direktoriums der Bank, der die Mongolei seit 2000 angehört, teil
Bis heute hat die EBWE für die Entwicklung und Stärkung des Privatsektors in der mongolischen Wirtschaft etwa eine Milliarde USD an Investitionen getätigt.
Außerdem informierte der Botschafter über den Stand der Vorbereitungen auf das Wirtschaftsforum Mongolei vom 19. bis zum 21. Juni in Ulaanbaatar.

Dollarkurs steigt weiter
Nach Angaben mongolischer Handelsbanken und des Devisenmarktes „Naiman Sharga" - acht (ockerfarbene) Pferde – mussten am 31. Mai für einen USD zwischen 1830 und 1832 Tugrug gezahlt werden.
Sollten die Auslandsinvestitionen und der Kohleexport auf dem aktuellen relativ niedrigen Niveau verharren, sei eine Stabilisierung des Kurses nicht in Sicht, befürchten mongolische Ökonomen.

World Clean Coal Conference Ulaanbaatar 2014
Gemeinsam mit Gasification Technologies Council organisierte die World Clean Coal Conference ihr erstes Treffen in der Mongolei am 28. und 29. Mai.
Die Eröffnungsrede hielt der Vorsitzende der Großen Staatsversammlung Z. Enkhbold.
Die Mongolei gehöre zu den am schnellsten wachsenden Energiemärkten der Welt, sie verfüge über riesige Kohlevorkommen, deren Nutzung das Land vor große Herausforderungen, auch im Zusammenhang mit dem Schutz von Natur und Umwelt, stelle.
Die Möglichkeiten, „schmutzige" in „saubere" Kohle umzuwandeln, seien deshalb von immenser Bedeutung, die Luftverschmutzung zu reduzieren und den wachsenden Energiebedarf für die wachsende Wirtschaft auf eine stabile Basis zu stellen.
Nach Angaben des Nationalen Amtes für Statistik erwirtschaftete der Bergbau 2013 18,5 Prozent des BIP und 82 Prozent des Exports, davon entfielen 26 Prozent auf den Kohleexport.
An der Konferenz in Ulaanbaatar nahmen Repräsentanten von 40 führenden Energieunternehmen und Organisationen teil.
Die nächste World Clean Coal Conference findet in Indien statt.

Deutsch-mongolische Jugendbildung
Der Arbeitskreis deutscher Bildungsstätten e. V. arbeitet seit 20 Jahren mit der Mongolei – Ansprechpartner sind das Jugendamt Ulaanbaatar sowie die NGO „Sunrise" - in Fragen der außerschulischen Jugendbildungsarbeit sowie der Qualifizierung von Mitarbeitern in der Jugendbildungsarbeit zusammen.
Regelmäßig finden z.B. Deutsch-Mongolische Fachkräftetagungen in Bad Segeberg und in verschiedenen Aimags der Mongolei statt.
Das Jahr 2014 steht nicht nur im Zeichen der Jubiläumsfeierlichkeiten zum 40. Jahrestag der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen der BR Deutschland und der Mongolei (31. Januar 1974) sondern auch im Zeichen des 20-jährigen Jubiläums der Kooperation in der Jugendbildungsarbeit.
Im Fokus der Zusammenarbeit stehen gegenseitige Hospitationen in Einrichtungen der politischen Jugendbildung sowie gegenseitige Unterstützung und Beratung.
Für die bilateralen Projekte im Jugend- und Fachkräfteaustausch kommt dem AdB die Rolle als Anlaufstelle in Deutschland zu.
Am AdB-Fachforum „20 Jahre demokratische Jugendbildung" nimmt eine mongolische Delegation teil, die auch den 15. Deutschen Kinder- und Jugendhilfetag vom 03. bis zum 05. Juni in Berlin besuchen wird.
Unterstützt werden die Aktivitäten in der bilateralen politischen Jugendbildung vom Auswärtigen Amt und der Mongolischen Botschaft in Deutschland.
Vom 06. bis zum 17. Juli ist ein zweites Fachforum in der Mongolei geplant.
Sh. auch
www.adb.de

 

Fotos, wenn nichts anderes vermerkt Renate Bormann


Juni in der Mongolei

 


   

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