Neues aus der Mongolei
16. bis 22. Juni 2014

Renate Bormann, Berlin, Ulaanbaatar


Mai im Selenge-Aimag

Vorsitzende des Russischen Föderationsrates zu Gast in der Mongolei
Auf Einladung des Vorsitzenden der Großen Staatsversammlung Z. Enkhbold weilt die Vorsitzende des Russischen Föderationsrates Valentina I. Matvienko am 22. und 23. Juni zu einem offiziellen Besuch in der Mongolei.
Neben Gesprächen mit Enkhbold und Mitgliedern der Staatsversammlung sowie der Unterzeichnung eines Memorandums über Zusammenarbeit wird der russische Gast von Präsident Ts. Elbegdorj, Ministerpräsident N. Altankhuyag sowie dem stellvertretenden Vorsitzenden der Staatsversammlung und Vorsitzenden der MVP M. Enkhbold empfangen werden.
Der aus zehn Mitgliedern bestehenden russischen Delegation gehören neben weiteren Mitgliedern des Föderationsrates, Wissenschaftler und Unternehmer an.


D. Terbishdagva

Außenminister Bold empfängt seinen chinesischen Amtskollegen
Vom 24. bis zum 26. Juni absolviert der Außenminister der VR China Wang Yi auf Einladung von Außenminister L. Bold einen offiziellen Besuch in der Mongolei.
Beide Seiten werden über eine allumfassende Partnerschaft und die Intensivierung einer vertrauensvollen und die gegenseitigen Interessen berücksichtigende Zusammenarbeit auf allen Gebieten sprechen.
Außerdem geht es um die Vorbereitung des anstehenden Besuchs von Präsident Xi Jinping in der Mongolei.
Wang Yi wird von Präsident Ts. Elbegdorj, Regierungschef N. Altankhuyag sowie dem stellvertretenden Ministerpräsidenten und Vorsitzenden der Mongolisch-Chinesischen Regierungskommission T. Terbishdagva empfangen werden.

Statistik Mai 2014
Nach Angaben aus dem Nationalen Amt für Statistik betrug die Zahl der registrierten Arbeitssuchenden mit Stand Ende Mai 46 200, davon 24 500 Frauen.
Von ihnen sind 38 000 arbeitslos gemeldet, davon 20 400 Frauen, 8,2 bzw. 1,3 Prozent mehr als im Vormonat.
Insgesamt 6,3 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.
In den ersten fünf Monaten des Jahres wurden 33 600 Kinder geboren, 1 235 mehr als im Vergleichszeitraum.
Vor ihrem ersten Geburtstag starben 534 Kinder, 42 mehr als im Vorjahr, bis zum fünften Lebensjahr starben 637 Kinder, 32 mehr.
Die Polizei registrierte 11 445 Straftaten, eine Steigerung um 5,9 Prozent im Vergleichszeitraum.
Das durchschnittliche monatliche Einkommen erreichte im Landesmaßstab 762 900 Tugrug, am höchsten ist es in Ulaanbaatar mit 834 300, am niedrigsten in der Westregion mit 541 100 Tugrug.
Die höchsten Durchschnittseinkommen werden im Bergbau 1,7 Millionen Tugrug erzielt.
Die Inflationsrate ist im Vergleich zum April 2014 um 1,5 Prozent gestiegen, der Dollarkurs von 1 784,1 (Tugrug für einen USD) im April auf 1813,1 im Mai, der Eurokurs von 2 464,7 auf 2 492,4

Business Summit 2014
400 in- und ausländische Unternehmensführer, Politiker, Diplomaten und Vertreter von Regierungs- und Nichtregierungsorganisationen aus 20 Ländern, darunter aus den USA, Russland, Australien, China, Japan, der Türkei, Indien und Deutschland nahmen am „Mongolischen Business Summit 2014" vom 19. bis 21. Juni in Ulaanbaatar teil.
Gemeinsam organisiert worden war die Veranstaltung vom Wirtschaftsrat und vom Mongolischen Wirtschaftsforum.
Staatspräsident Ts. Elbegdorj unterstrich die Notwendigkeit, ein stabiles Umfeld für wirtschaftliche Aktivitäten in der Mongolei zu schaffen und dabei die mongolischen Gesetze (Umwelt- und Arbeitsschutz zu beachten.
Ziel war es, in- und ausländische Investoren über das Investitionsklima in der Mongolei, geplante und mögliche Public Private Partnership-Projekte im Bergbau, in der Infrastruktur, im produzierenden Gewerbe, in der Landwirtschaft, im Bauwesen und in der Nahrungsgüterwirtschaft zu informieren.
Das Gipfeltreffen diente somit als Plattform für den direkten Gedankenaustausch zwischen der mongolischen Regierung und den Investoren.
Bergbauminister D. Gankhuyag erläuterte die Bergbaupolitik der Regierung bis 2025, die, von der Staatsversammlung bestätigt, transparent und langfristig angelegt sei, um für nachhaltige Fortschritte in der Wirtschaft und damit für die Verbesserung der Lebensbedingungen aller Mongolen zu sorgen.
Investitionen, ob ausländische oder inländische, seien gesetzlich geschützt, in der kommenden Woche stünde das novellierte Bergbaugesetz in der Großen Staatsversammlung erneut zur Diskussion. „Wir hoffen auf eine Belebung der Investitionstätigkeit in der Mongolei und werden die gesetzlichen Grundlagen dafür auf den Weg bringen."
Wirtschafsminister N. Batbayar versprach Verbesserungen in der Steuerpolitik und einen Abbau von bürokratischen Hindernissen, entsprechende Gesetzesvorschläge seien der Staatsversammlung bereits vorgelegt worden.
Außenminister L. Bold hofft nicht auf mehr ökonomische Integration mit den beiden unmittelbaren Nachbarn China und Russland, die Politik müsste die weltweite Integration fördern.
Aktuell könnten Bürger aus 42 Staaten ohne Visum in die Mongolei reisen, dies fördere nicht nur den Tourismus, sondern auch wirtschaftliche, kulturelle und politische Kontakte.
Die Erweiterung des 50 Megawatt-Kraftwerks Nr. 3 sei in kurzer Zeit bewältigt worden.
Für die Sicherung des wachsenden Energiebedarfs der privaten Haushalte und der Wirtschaft seien weitere Modernisierungen veralteter Anlagen und der Bau neuer Kraftwerke nötig, ohne ausländische Investitionen sei dies nicht zu bewältigen, so Energieminister M. Sonompil.
Am 21. Juni nutzten die Teilnehmer am Wirtschaftstreffen die Gelegenheit, u. a. das Bergbauunternehmen „Oyutolgoi" im Südgobiaimag, den Getränkehersteller „APU" oder die Unternehmen „Gobi" und „MAK" in Ulaanbaatar zu besichtigen.


Altanbulag. Blick auf die russische Seite

Freihandelszone Altanbulag offiziell eröffnet
Am 22. Juni wurde in einer feierlichen Zeremonie die Freihandelszone Altanbulag offiziell eröffnet.
Anwesend waren u. a. das Mitglied der Großen Staatsversammlung S. Bayartsogt sowie der Verwaltungschef der Freihandelszone Ch. Chimedsuren.
Damit sei ein weiterer Wirtschaftskorridor zwischen Europa und Asien entstanden, der den Handel und damit die Produktionstätigkeit in der Grenzregion beleben werde.
Der Beschluss der Großen Staatsversammlung, in Altanbulag an der Nordgrenze zwischen Russland und der Mongolei, 335 km von Ulaanbaatar entfernt, eine Freihandelszone einzurichten, geht auf das Jahr 2002, nachdem bereits 1996 ein entsprechender Vorschlag unterbreitet worden war.
In der Region leben 15-20 000 Menschen ständig, mit 87 Unternehmen seien Vorverträge über Niederlassungen auf der 500 Hektar umfassenden Fläche abgeschlossen worden, 26 von ihnen haben die Verträge abschließend unterzeichnet.
Im diesjährigen Staatshaushalt sei eine Milliarde Tugrug für Gehaltszahlungen, Verkehr, Strom, Wasser, Reparaturen und sonstige Dienstleistungen eingestellt worden.
Die Bürger der russischen Grenzregion benötigen keine Visa zur Grenzüberschreitung.

Dritte Plätze für mongolische Judoka 
Beim Judo Grand Prix am 21. und 22. Juni in Budapest (Ungarn) gewann der Verdiente Sportler der Mongolei und Held der Arbeit Kh. Tsagaanbaatar eine Bronzemedaille in der Gewichtsklasse bis 73 kg.
G. Otgontsetseg tat es ihrem Kollegen gleich: die internationale Meisterin des Sports wurde bei den Frauen in der Gewichtsklasse bis 48 kg Dritte.
Insgesamt waren 405 Sportler und Sportlerinnen aus 53 Ländern am Start, die Mongolei hatte 13 Frauen und Männer entsandt.

FIFA-Weltmeisterschaft in Brasilien
Wie schon bei den vorangegangenen Weltmeisterschaften im Fußball ist auch diesmal das Interesse groß in der Mongolei, obwohl die eigene Nationalmannschaft bisher regelmäßig in der Qualifikation scheiterte.
In den zentrumsnahen Pubs werden die Spiele, trotz des Zeitunterschieds – Ulaanbaatar-Zeit 0:00, 03:00 oder 06:00 Uhr - teils live übertragen und auch das Sportfernsehen sowie die Printmedien berichten ausführlich.
Nach einer Online-Umfrage über das Weiterkommen in der „Todesgruppe G" tippten 56 Prozent auf Deutschland und Portugal, 15 Prozent gehen davon aus, dass die USA und Ghana das Achtelfinale erreichen.

 

Fotos, wenn nichts anderes vermerkt Renate Bormann

 


   

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