Neues aus der Mongolei
8. bis 14. Februar 2016

Renate Bormann, Berlin, Ulaanbaatar

 


Neujahrsbegrüßung 2016 Foto Präsidialamt

Tsagaan Sar 2016
Wie in jedem Jahr wird das mongolische Mondneujahrsfest „Tsagaan Sar" nicht nur in der Mongolei, sondern auch im Ausland groß gefeiert.
Der Deutsch-Mongolische Kulturverein hatte am 13. Februar ins Bürgerhaus in Bärstadt geladen, der Fachbereich Mongolistik der HUB in die Räume des Zentralasienseminars in der Berliner Invalidenstraße. In der Mongolei haben am Neujahrstag Präsident, Regierungschef und der Vorsitzende der Großen Staatsversammlung im Ehrenger einander beglückwünscht, Ehrengäste empfangen, den Mongolen nah und fern alles Gute gewünscht und hochbetagte Bürger feierlich begrüßt.
Nach dem Ende der Feiertage sind die traditionellen Begrüßungszeremonien in den Betrieben, Behörden, in den Theatern, Künstlerverbänden, an den Schulen und Universitäten fortgesetzt worden.
Den ersten Sonnenaufgang des neuen Mondjahres auf dem Tasgany Ovoo im Chingeltei-Duureg (Ulaanbaatar-Stadtbezirk) zu erleben, hat sich ebenfalls zur Tradition entwickelt, der Jahr für Jahr mehr Menschen folgen.


Tsagaan Sar 2016 Foto Präsidialamt

Ts. Sodnomdorj gewinnt Tsagaan-Sar-Ringen
256 Sportler hatten den Kampf um den Sieg bei den diesjährigen Wettwerben im nationalen Ringen aufgenommen.
Gewonnen hat Landeshabicht (Ulsyn Khartsaga) Ts. Sodnomdorj vor Landesmeister (Ulsyn Avarga) G. Erkhembayar.
Sodnomdorj stammt aus dem Tosontsengel-Sum im Khuvsgul-Aimag und startet für den „Grenzer"-Sportverein, gesponsert von der „Monos-Gruppe".
Erkhembayar stammt aus dem Mandal-Sum im Selenge-Aimag. Er startet für den Sportverein „Retter" der Katastrophenschutzbehörde, gesponsert von der „Monday-Gruppe".
2013 hatte er das Tsagaan-Sar-Turnier gewonnen, für Sodnomdorj war es der erste bedeutende Sieg in einem Landeswettbewerb.

Sondersitzung der Großen Staatsversammlung
Der Vorsitzende der Großen Staatsversammlung Z. Enkhbold hat vom 15. Bis zum 26. Februar eine Außerordentliche Sitzung der Großen Staatversammlung einberufen.
Auf der Agenda stehen u. a. der Vorschlag des Obersten Gerichts, Mitglieder des Verfassungsgerichts abzuberufen, die Gesetzentwürfe über die Einkommenssteuer der Unternehmen und der Privathaushalte, der Gesetzentwurf zur Strafvollstreckung, das Polizeigesetz, die Gesetze über die Staatsanwaltschaft, die Gesetze über die Neutralität der Mongolei, über Gewalt in der Familie, über Bildung und Kultur, die Nutzung der Kernenergie, Änderungen und Zusätze am Bergbaugesetz, insgesamt 25 Entwürfe und Beschlüsse.
Die erste Plenartagung beginnt am 15.02., 09:00 Uhr, die Nachmittagssitzung beginnt um 14:00 Uhr.


Zusammenschluss MRVP und Grüne

Kooperationen
Am 09. Februar haben die MRVP und die Grüne Partei einen Kooperationsvertrag unterzeichnet.
Beide Parteien wollen sich gemeinsam dem Votum der Wähler am 29. Juni 2016 stellen.
Der Vorsitzende der MRVP N. Enkhbayar und der Vorsitzende der Grünen O. Bum-Yalagch hoffen auf ein ähnlich gutes Ergebnis wie es 2012 das Bündnis MRVP und MNDP („Gerechtigkeit") mit elf Mandaten erzielt hatte.
Auch eine förmliche Vereinigung von MRVP und Grünen werde nicht ausgeschlossen.
Während die 2010 gegründete MRVP an 18. Stelle der beim Obersten Gericht registrierten Parteien steht, nimmt die Grüne Partei nach der MVP und der DP den dritten Platz ein.
Bereits vor Tsagaan Sar haben sich die DP, die Zivilcourage und Grüne Partei sowie die Mongolische Nationale Demokratische Partei (MNDP) in einem Wahlbündnis zusammengeschlossen.
Über einen Parteienzusammenschluss müssen die Mitglieder entscheiden.
Auch die Gespräche zwischen der MVP und der MRVP dauern an.
Doch während die Veteranen beider Parteien nachdrücklich für eine (Wieder)-Vereinigung plädieren, sind die jüngeren Mitglieder dagegen.
M. Enkhbold, der Vorsitzende der MVP, erklärte, die Entscheidung über eine Vereinigung von MRVP und MVP würden nicht N. Enkhbayar (Vorsitzender der MRVP) und M. Enkhbold treffen.
Im Übrigen laufen Enkhbayar die Gefolgsleute davon. Vom Führungspersonal sind ihm lediglich sein Sohn E. Batshugar, Shadar Said Ts. Oyunbaatar und Exvizeminister B. Tulga geblieben.

Termine für die Reiterwettbewerbe „Dunjingarav – 2016"
Der Mongolische Reiter- und Pferdesportverband hat die Termine für die diesjährigen „Dunjingarav"-Rennen bekannt gegeben.
Die Wettbewerbe der Zentralregion werden am 28. Februar im Jargalant-Sum im Zentralaimag organisiert.
Es folgen die Khangai-Region am 06. März im Uvurkhangai-Aimag, die Westregion im Gobi-Altai-Aimag, die Ostregion im Khentii-Aimag, die Gobiregion im Südgobiaimag am 30. und 31. Juli 2016.


Schneestürme zum Feiertag Foto news.mn

Keine Reiterwettbewerbe
Einer Anordnung von Aimaggouverneur A. Erdenebaatar zufolge, dürfen bis zum 01. Mai dieses Jahres keine Reiterwettbewerbe im Khuvsgul-Aimag organisiert werden.
Aimagweit würden schwierige Frühjahrsweidebedingungen erwartet.
Die Kältewelle dauere an.

„Tag der Verliebten"
Auch in diesem Jahr haben die Einwohner Ulaanbaatars und ihre Gäste zahlreiche Möglichkeiten, den Valentinstag zu feiern.
Konzerte – „Lovevolution", „Ewige Liebe", „Ich liebe Dich", Ballettaufführungen „Endlos" oder die Aufführung des Theaterstücks „Romeo und Julia" stellen nur eine kleine Auswahl der Veranstaltungen zum „Tag der Verliebten", der im Feierkalender der Mongolei seit der Wende 1990 einen bedeutenden Platz einnimmt, dar.


Mongolisch-Deutsch

Vergleich des Deutschen und des Khalkha-Mongolischen
In der Reihe Tunguso Sibirica des Harrassowitzverlages, herausgegeben von Prof. em. Michael Weiers, ist kürzlich der zweite Teil von „Strukturelle Analysen des Deutschen und Khalkha-Mongolischen unter kontrastierendem Aspekt" von Alimaa Senderjav erschienen.
Die Autorin will mit dem zweiten Band ihrer kontrastierenden Beschreibung der Verben des Sprachenpaars Deutsch und Khalkha-Mongolisch vor allem Lehrkräften, die Deutsch und Khalkhmongolisch als Fremdsprachen erforschen und lehren sowie fortgeschrittenen Studierenden eine Hilfe geben.
Erfahrungsgemäß hätten sich solche kontrastierenden Untersuchungen für verschiedene Anwendungsbereiche – Übersetzungen, Erarbeitung von Wörterbüchern und die Fremdsprachenvermittlung als überaus nützlich erwiesen.
Das Werk umfasst vier Kapitel und ist mit einem umfassenden Literaturverzeichnis versehen.
ISBN 978-3-447-10508-8
Verkaufspreis: 48,- Euro.
Mehr Informationen finden Sie unter: www.harrassowitz-verlag.de

„Extraktivismus am Beispiel der Entwicklung in der Mongolei"
Am 24. Februar organisiert die Rosa-Luxemburg-Stiftung eine Diskussionsrunde zum Thema: „Extraktivismus am Beispiel der Entwicklungen in der Mongolei und in Kirgistan und die Rolle deutscher Rohstoffpartnerschaften".
Zu den Teilnehmern gehören Sanchir Jargalsaikhan, Institut für Nachhaltige Entwicklungsstrategie und Mitglied im Organisationskomitee des Asien-Europa-Forums (AEPF), Niema Movassat, MdB, Obmann im Ausschuss für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit und Michael Reckordt, Koordinator des Arbeitskreises Rohstoffe bei Power Shift e. V.
Ort: Franz-Mehring-Platz 1, 10243 Berlin, Salon der Rosa-Luxemburg-Stiftung
Zeit: 18:00 Uhr

„Wo das Gras am höchsten wächst"
Anlässlich der Berlinale 2016 präsentieren Nomad Citizens und Maidar e. V. einen Dokumentarfilm über die Mongolei: „Wo das Gras am höchsten wächst" von Philip Hallay und Christian Spieß.
Seit 25 Jahren zieht es die Nomaden in die Stadt. Wie viel Tradition bleibt bei so viel Drang zur Moderne erhalten?
Außerdem wird die Ausstellung „Metamorphose" (Digitalgrafiken mongolischer Künstler und Künstlerinnen) gezeigt.
„Transmongolia" sorgt für den musikalischen Rahmen.
Zeit: 19. Februar, 18:00 Uhr
Ort: Haus der Demokratie und Menschenrechte, Berlin, Greifswalder Straße 4.
Der Eintritt ist frei.

Siege für mongolische Judokas
Bei den Offenen Europäischen Judowettkämpfen der Männer in Oberwart (Österreich) hat D. Altansukh in der Klasse bis 66 kg die Goldmedaille gewonnen.
Insgesamt nahmen an den Wettkämpfen 241 Sportler aus 48 Ländern teil.
Bei den Offenen Europäischen Judowettkämpfen der Frauen in Rom konnte sich Ts. Zserennadmid über eine Goldmedaille in der Klasse bis 63 kg freuen.
M. Bundmaa (52 kg) und A. Tsolmon gewannen jeweils Bronze.
Am 14.02. werden Ts. Naranjargal (70 kg), P. Lkhamdegd (78 kg) und O. Javjmaa (78 kg) um Plätze und Medaillen kämpfen.

 

Fotos, wenn nichts anderes vermerkt, Renate Bormann


 

   

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Last Update: 04. Januar 2024