Neues aus der Mongolei
17. bis 23. April 2017

Renate Bormann, Berlin, Ulaanbaatar


Blick in die Chingelteiberge

Mongolische Praktikanten nach Japan
560 Millionen Tugrug werden aus dem mongolischen Staatshaushalt 2017 für die Entsendung mongolischer Praktikanten und Arbeitskräfte nach Japan bereitgestellt.
Das Geld dient dazu, eine Vertretung für die Interessen der mongolischen Bürger einzurichten.
In den nächsten Jahren ist die Entsendung von 50.000 Praktikanten geplant.

Thementag „Wüstenwelten"
Am 21. April haben Mitarbeiter des Rautenstrauch-Joest-Museums in Köln gemeinsam mit Mitgliedern der Deutsch-Mongolischen Gesellschaft ein Ger (Jurte) aufgebaut.
Am Sonntag, den 23. April können die Besucher das vollständig aufgebaute Ger bewundern und ab 17:00 Uhr zudem den Abbau verfolgen.
Für mehr Informationen sh. Grenzgang–Kulturveranstaltungen rund ums Reisen:
https://www.grenzgang.de/

„Internationale Zusammenarbeit und die Entwicklung des Privatsektors"
Das jährliche Treffen des mongolischen Business Council am 17. April stand in diesem Jahr unter dem Motto: „Internationale Zusammenarbeit und die Entwicklung der Privatwirtschaft".
Zu den Gästen zählten auch die Botschafter Kanadas, Japans, der USA und Deutschlands, Ed Jager, Masato Takaoka, Jennifer Galt und Stefan Duppel.
Die Botschafterin der USA Jennifer Galt erklärte, die Kooperation zwischen der Mongolei und den USA würde auch in den kommenden Jahren auf allen Gebieten fortgesetzt werden.
Am 20. März trete das Abkommen für Transparenz beim Außenhandel und Investment zwischen beiden Ländern in Kraft.

Erster mongolischer Weltraumsatellit
Monsat-1 heißt der erste künstliche Erdtrabant, den die Mongolei ins All geschickt hat.
Ein Ergebnis der Zusammenarbeit zwischen „Asia Broadcast Satellite" (ABS) und dem mongolischen Unternehmen „MongolSat Networks".
„Damit können wir unsere Möglichkeiten im Fernseh- und Telekommunikationsbereich erweitern. Wir sind sehr stolz".
Der Vorsitzende der Großen Staatsversammlung M. Enkhbold freute sich über den erfolgreichen Abschluss des Projekts, dessen Grundstein vor zehn Jahren gelegt worden war.
Gleichzeitig erinnerte er daran, dass die Mongolei zu den Nationen gehört, die bereits einen Kosmonauten/Astronauten in den Weltraum entsandt hatten: J. Gurragchaa, späterer Verteidigungsminister (2000-2004), gehörte gemeinsam mit V. A. Janibekov zur Weltraummission Sojus 39 und verbrachte im März 1981 eine Woche im All.

Tagung der MVP-Frauen-Organisation
Auf der V. regulären Tagung des Demokratischen Mongolischen Frauenverbandes am 20. April appellierte die Vorsitzende B. Saranchimeg an alle Frauen im Land, sich rege an der Präsidentschaftswahl zu beteiligen.
Sie erinnerte an den in dieser Höhe nicht erwarteten Wahlsieg der MVP 2016 und das 13 Frauen, davon 12 von der MVP, den Einzug in die Große Staatsversammlung geschafft hätten.
Von den neun Frauen in der Stadtverordnetenversammlung Ulaanbaatars seien sechs MVP-Mitglieder, in die Bürgerversammlungen der neun Duuregs seien 55 Frauen für die MVP gewählt worden.
Die MVP-Regierung sei erst acht Monate im Amt und hätte bereits einige Erfolge erzielt.
Zum Beispiel wäre das Programm „Lohn für Mütter" beschlossen und das Gesetz zum Schutz vor Gewalt in der Familie verabschiedet worden.
Mütter mit Kindern bis zu drei Jahren bekämen vierteljährlich vom Staat ein „Gehalt" gezahlt.
Das Mitglied der Großen Staatsversammlung D. Sarangerel betonte, zur Vereinbarung mit dem Weltwährungsfonds über die Gewährung günstiger Kredite zur Überwindung der Wirtschafts- und Haushaltskrise gäbe es keine Alternative.
Das Rentenalter würde übrigens nicht von heute auf morgen angehoben, sondern in einzelnen Schritten bis 2038. Diese Altersanhebung führte gleichzeitig zu einer Erhöhung der Renten.
Der dazugehörige Gesetzentwurf würde in den Herbstsitzungen diskutiert werden.
Auf der Tagung vertraten 108 Delegierte die 10.000 Verbandsmitglieder.

B. Batbayar erklärt Kandidatur für das Präsidentenamt
Der namhafte Publizist B. Batbayar, noch besser bekannt als „Baabar" hat am 20. April seine Kandidatur für das Präsidentenamt angekündigt.
„Wenn sie mich unterstützen, schaffen wir es, den Reichtum unseres Landes für alle nutzbar zu machen, Vertrauen in die Politik zurückzugewinnen".
Für die DP haben sich inzwischen N. Altankhuyag, E. Bat-Uul, d. Dorligjav und B. Batbayar offiziell um die Präsidentschaftskandidatur beworben.


V.l. J. Gurragchaa, U. Khurelsukh, Ts. Nyamdorj

Naadam 2017
2 ,1 Milliarden Tugrug hat die Regierung für die Feiern zum 2.216. Gründungsjubiläum des mongolischen States, zum 811. Jahrestage der Gründung des mongolischen Großreiches und zum 96. Jubiläum der Volksrevolution aus der Staatsreserve genehmigt.
Der Vorsitzende des Organisationskomitees für die Vorbereitung des Nationalfeiertages U. Khurelsukh ist beauftragt worden, für die ordnungsgemäße Verwendung der Gelder Sorge zu tragen.

Müllbeseitigung
Täglich fallen in Ulaanbaatar 2.500 bis 3.500 Tonnen Müll an, die an drei großen Müllsammelstellen zusammengeführt werden.
Das bedeutet, im Jahr produzieren die Hauptstädter 1,1 Millionen Tonnen Müll, die beseitigt oder recycelt werden müssten.
Forschungen haben ergeben, dass 80 Prozent des Mülls wieder aufbereitet werden könnten.
Auf einer Beratung zur Lösung des Müllproblems der Hauptstadt, organisiert vom Khangard-Rotary-Klub, diskutierten die Teilnehmer, darunter Vertreter des Bildungsministeriums, des Ministeriums für Natur, Umwelt und Tourismus sowie Wissenschaftler über die Möglichkeit, 100 Prozent des Mülls zu verarbeiten.
Interessiert verfolgten die Verantwortlichen der Ulaanbaatar-Stadtverwaltung die Ausführungen der australischen Gäste über die industrielle Wiederverwendung der einzelnen Müllarten.
Zunächst sollte das Problem der Mülltrennung gelöst werden. Außerdem planen wir die Errichtung eines „Ökoparks" – sozusagen ein modernes Müllsammelzentrum.
Einzelne Betriebe zur Müllbeseitigung arbeiten bereits. 2015 hat ein Betrieb zur Mülltrennung die Arbeit aufgenommen. Täglich kann er 80 bis 120 Tonnen Müll trennen und an die Müllverarbeitungsfirmen liefern.
Die meisten Unternehmen und Haushalte sehen sich jedoch außerstande, ihren Müll zu trennen. Deshalb entwickeln wir zurzeit das Konzept mit Richtlinien zur Mülltrennung weiter, so eine Mitarbeiterin der Stadtverwaltung. Die Erfolge der letzten fünf, sechs Jahre reichten nicht aus.
Bisher erfolgt die Mülltrennung nach Papier, Kunststoffen, Metallen und Aluminium. Entsprechendes Müllsammeln könnte auch Arbeitsplätze schaffen.
In 100 Wohnvierteln sammeln und trennen etwa 400 Arbeitslose Müll und werden entlohnt. Das ist bisher allerdings nur in den Gervierteln Praxis.


Erfolgreiche mongolische Fußballmannschaft 2017. Foto news.mn

Mongolische Torhüterin ausgezeichnet
Bei den ersten ostasiatischen Fußballmeisterschaften für Mädchen unter 15 Jahre wurde U. Bolortuya als „beste Torhüterin" des Turniers ausgezeichnet.
Das Turnier fand vom 16. bis zum 21. April in Schanghai (VR China) statt.
Für die Mongolinnen war es der erste offizielle Auftritt.
In drei Spielen konnten sie vier Punkte gewinnen.
Insgesamt waren zehn Mannschaften am Start.

 

Neues aus der Mongolei können Sie wieder ab dem 07. Mai lesen. R. B.

 

 

 

 

 

Fotos, wenn nichts anderes vermerkt, Renate Bormann


 

   

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