Neues aus der Mongolei
7. bis 11. Februar 2018

Renate Bormann, Berlin

Abschluss der Herbstsitzungen der Großen Staatsversammlung
In seiner Rede zum Abschluss der Herbstsitzungen der Großen Staatsversammlung am 09. Februar stellte der Vorsitzende M. Enkhbold die Erfolge der Regierung heraus und kritisierte Forderungen nach Auflösung der Staatsversammlung.
„Diese Ideen führten zu einer Schwächung der parlamentarischen Demokratie".
In der Herbstsitzungsperiode habe die die Staatsversammlung 93 Mal getagt, die Ständigen Ausschüsse und Unterausschüsse 132 Mal, 95 Gesetzesänderungen seien bestätigt und 54 Beschlüsse gefasst worden.
Dazu gehörten die Gesetze über den Staatshaushalt 2018 oder über das „Müttergehalt".
Danach erhalten 135.000 Mütter mit einem Kind im Alter bis zu drei Jahren monatlich 50.000 Tugrug, 16.500 alleinerziehende Väter oder Mütter mit drei und mehr Kindern erhalten vierteljährlich 240.000 Tugrug.

Präsident Battulga auf Dienstreise im Khuvsgul-Aimag
Am 10. Februar ist Präsident Kh. Battulga in Murun, dem Zentrum des Khuvsgul-Aimags von Mitgliedern der Aimagführung und mit militärischen Ehren begrüßt worden.
Neben Gesprächen mit den Amtsträgern des Aimags führte das Staatsoberhaupt auch Gespräche mit Viehhaltern, Lehrern, Krankenschwestern u. a. Einwohnern des Aimags.
Im Khuvsgul-Aimag leben 132.100 Menschen.
Der Viehbestand beträgt 5,2 Millionen Stück.
Der Tourismus zählt zu den wichtigen Wirtschaftszweigen des Aimags (Provinz).
Verbrachten 2016 noch 36.100 Mongolen hier ihren Urlaub, waren es 2017 schon 78.000.
Die Zahl der ausländischen Touristen erreichte 11.400.
Beim Gespräch mit den Bürgern äußerten diese ihre Unzufriedenheit mit den Steuererhöhungen und forderten Konsequenzen für die Offshore-Konteninhaber.
Die meisten Einwohner des Aimags seien arm, es gäbe kaum einen Haushalt ohne Schulden.

100 Prozent für Enkhbayar
Auf dem II. Parteitag der MRVP am 09. und 10. Februar ist Nambaryn Enkhbayar als Vorsitzender wiedergewählt worden.
2012 hatte er die Partei unter dem von der MVP abgelegten Namen gegründet.
Die Kleine Versammlung der Partei hatte Enkhbayar als Kandidaten vorgeschlagen, Gegenkandidaten gab es nicht.
Für Enkhbayar stimmten alle 1.044 Parteitagsdelegierten.
Auch aus ihren Reihen war kein Gegenkandidat vorgeschlagen worden.
Nach Änderungen am Parteistatut kann ein Vorsitzender nur zweimal wiedergewählt werden.
Zum neuen Generalsekretär der Partei wurde B. Tulga, ein enger Vertrauter Enkhbayars, gewählt.
Die alten und neuen Vizevorsitzenden heißen S. Ganbaatar und Ts. Oyunbaatar.
Sowohl die DP als auch die MVP hatten Grußadressen an den Parteitag gesandt.
In einem Aufruf der Parteitagsdelegierten an das mongolische Volk heißt es, dass der vom Volk gewählte Präsident die Regierung anführen sollte.

Tsagaan Sar 2018
Einer Vereinbarung zwischen den Regierungen der Mongolei und der VR China aus dem Jahr 2004 zufolge, bleiben die Grenzübergänge während der Tsagaan-Sar-Feiertage geschlossen.
Das betrifft den 16., 17. und 18. Februar, (Tage 1,2 und 3 des ersten Frühlingsmonats in der Mongolei) und den 15., 16. und 17. Februar (Mondneujahrsfest in China).
Die internationalen Flug- und Eisenbahnverbindungen sind nicht betroffen.
Der mongolische Ringerverband hat die Namen der acht Besten im traditionellen mongolischen Ringen des Feuerhuhnjahres veröffentlicht.
An der Spitze steht Landeshabicht B. Bat-Ulzii aus dem Khovd-Aimag, ihm folgen Landeshabicht O. Khangai und U. Bat-Orshikh.
An vierter Stelle steht Landeselefant N. Jargalbayar, fünfter ist Landeslöwe N. Batsuuri, sechster Landeselefant B. Purevsaikhan, siebter Landeshabicht T. Baasankhuu und achter Landeshabicht M. Badarch.
Gewertet wurden die Ergebnisse aus 23 Wettkämpfen beginnend mit dem Tsagaan-Sar-Turnier zu Beginn des Feuerhuhnjahres.
Die Auszeichnungen werden während des diesjährigen Tsagaan-Sar-Turniers überreicht.
Am 16. Februar beginnt das Jahr des sanften, gelben Erdhundes.


Ankunft im Olympischen Dorf. Foto shuud.mn

Olympia 2018
In den sozialen Medien in der Mongolei ist Kritik nicht nur an der Kleidung der mongolischen Olympiateilnehmer (zu teuer, produziert in Finnland, zu dunkel), sondern auch an der Größe der mongolischen Olympiadelegation geäußert worden.
Nur zwei Sportler und ein Trainer, doch die Delegation bestehe insgesamt aus 12 Personen.
Aus dem NOK der Mongolei hieß es dazu, dass sämtliche Teile der Kleidung (Mäntel, Trainingsanzüge für drinnen und draußen, Pullover, Mützen, Schals, Handschuhe) von mongolischen Designern entworfen und in mongolischen Firmen hergestellt worden seien.
Die Farben der Kleidung widerspiegelten die Farben der mongolischen Nationalflagge.
Außerdem wurde eine Liste mit den Namen der Delegationsmitglieder und ihrer Aufgaben sowie darüber, wer für Reise-, Unterbringungs- und Verpflegungskosten zuständig sei, veröffentlicht. (In den meisten Fällen zahlt das IOK für Unterbringung und Verpflegung).
Zur Delegation gehören als Chef de Mission das Mitglied der Großen Staatsversammlung B. Bat-Erdene, die Ministerin für Bildung, Kultur, Wissenschaft und Sport Ts. Tsogzolmaa sowie Funktionäre des NOK der Mongolei und der Sportverbände.
B. Achbadrakh hat die mongolische Flagge ins Olympiastadion in Pyeongchang getragen.
Bei den Winter-Paralympics vom 09. bis zum 18. März wird die Mongolei vom Skiläufer B. Ganbold vertreten sein.


V. l. B. Temulen, W. Heichel, Botschafter D. Ganbat

Wolfgang Heichel wird Kulturbotschafter der Mongolei
Beim Empfang anlässlich des bevorstehenden Mondneujahrsfestes (Tsagaan Sar) in der mongolischen Botschaft in Berlin am 07. Februar überreichte Botschafter Dr. D. Ganbat dem ehemaligen Mitglied der Gruppe „Dschinghis-Khan" (Chinggis-Khaan) Wolfgang Heichel die Ernennungsurkunde zum „Kulturbotschafter der Mongolei".
Die Ernennung erfolgte nach einem Beschluss von Außenminister D. Tsogtbaatar vom 15. Januar 2018.
Die Gruppe Dschinghis-Khan hatte mit dem gleichnamigen Lied beim Eurovision Song Contest (ESC) 1979 in Jerusalem (Israel) den 4. Platz belegt.
Das Lied war danach wochenlang auf vorderen Plätzen in den internationalen Charts zu finden.
Weltweit hätte es dazu beigetragen, die Mongolei bekannt zu machen, für das ferne Land zu werben, heißt es in der Begründung für die Ernennung zum Kulturbotschafter.
Zur Feier des 800. Gründungsjubiläums des mongolischen Einheitsstaates im Jahr 2006 habe der Sänger Wolfgang Heichel das Lied einem begeisterten Publikum in Ulaanbaatar höchstpersönlich präsentiert.


Tsagaan-Sar-Empfang am 07.02. 2018

Der Einladung zum Neujahrsempfang in die mongolische Botschaft in Berlin waren neben dem Generalhonorarkonsul der Mongolei in Deutschland D. Pfeil (Frankfurt) und den Honorarkonsuln Dr. A. Pitum (München) und Dr. M. Reinberg (Hamburg) auch der Ministerialdirigent im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie Karl Wendling und der Referent für Kultur- und Medienbeziehungen mit den Ländern Ostasiens im Auswärtigen Amt Dr. Matthias Jäger gefolgt.


Khukh Mongol

http://www.dschinghiskhan.de/
https://steppenwind.jimdo.com/damals-heute/die-khane/


Buuze und Khuushuur gingen weg wie warme Semmeln

 

Fotos, wenn nichts anderes vermerkt, Renate Bormann


 

   

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