Ulaanbaatar 2018
Mitarbeiter von J.
Munkhbat schwer verletzt
News.mn und dnn.mn meldeten am 18.
November einen lebensbedrohlichen Angriff auf den für Pressearbeit zuständigen
Mitarbeiter des Mitglieds der Großen Staatsversammlung J. Munkhbat.
In der Nacht zum 18. November sei der Mitarbeiter bei seiner Rückkehr in seine
Wohnung von zwei Unbekannten überfallen, geschlagen und gewürgt worden.
Erst ein offenbar vom Lärm alarmierter Nachbar hätte die Täter vertrieben.
Das Opfer liege im Unfallkrankenhaus.
Er habe von dem ernsten Vorkommnis erst vor kurzem erfahren.
J. Munkhbat gehört zu den aktivsten Befürwortern eines Rücktritts der Regierung
und der Selbstauflösung der Staatsversammlung, auch in der Sitzung der
Staatsversammlung am 16./17. November äußerte er sich entsprechend-
Sollen auf diese Weise Widersacher mundtot gemacht werden? Kehrt das Jahr 1937
zurück? Munkhbat fordert eine Diskussion über die Aufgabe des Staates, für die
Sicherheit seiner Protagonisten zu sorgen, kein Klima zuzulassen, in dem Gewalt
und Hass gedeihen können
Statistik Oktober
2018
In den ersten zehn Monaten des
Jahres 2018 verzeichnet die Statistik 8,3 Billionen Tugrug an Staatseinnahmen
und 7,2 Billionen Ausgaben, einschließlich Zinsrückzahlungen.
Im gleichen Zeitraum des Vorjahres stand ein Defizit von 669,2 Milliarden Tugrug
zu Buche, der Haushaltsüberschuss im Oktober 2018 erreicht damit 341,9
Milliarden Tugrug.
Die Steuereinnahmen stiegen um 1,6 Billionen auf 6,7 Billionen, die finanziellen
Hilfen und Investitionen sanken um 18,5 Milliarden, die Investitionen um 0,2
Milliarden Tugrug.
Die Staatseinnahmen setzen sich zu 81,3 Prozent aus Steuern zusammen.
64.500 Kinder wurden geboren, 3.328 mehr als bis Oktober 2017.
Vor ihrem ersten Lebensjahr starben 865, vor ihrem fünften Lebensjahr 1.088, 16
bzw. 54 mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.
Im Oktober starben 71 Babys, 32 weniger als im Vormonat,
Bis Oktober 2018 starben wie im Vergleichszeitraum 2017 15 Mütter bei der
Geburt.
An Infektionen erkrankten 34.300 Menschen, 2.395 weniger als 2017.
Neuinfektionen an HIV wurden in Ulaanbaatar nicht registriert, landesweit sind
es insgesamt 266 Fälle.
Die Zahl der registrierten Straftaten erreichte 31.500, 4.900 mehr als 2017.
Präsidentenveto
Präsident Kh. Battulga hat gegen
den von der Staatsversammlung am 02. November beschlossenen Staatshaushalt für
2019 sein Veto eingelegt.
Am 15. November wurde das entsprechende Schreiben dem Vorsitzenden der Großen
Staatsversammlung M. Enkhbold offiziell überreicht.
Im Gesetz über den Haushalt 2019 würden nicht ausreichend Effizienz und
nationale Interessen sowie Haushaltsdisziplin berücksichtigt.
Das Haushaltsdefizit von 1,9 Billionen Tugrug oder 5,4 Prozent vom BIP sei zu
hoch, die Hoffnung auf stabile oder steigende Weltmarktpreise für
Bergbauprodukte berge Risiken, das Gesetz kreierte Möglichkeiten für plötzliche
Schuldenerhöhungen, die vorgesehenen Staatsausgaben von 11,5 Billionen Tugrug
seien nicht zu vereinbaren mit der 2019 erwarteten Inflationsrate von acht
Prozent.
Es müsste mehr für die Förderung der kleinen und mittleren Unternehmen (SME)
getan werden, z. B. durch die Bildung eines Fonds zur Entwicklung der SME mit
jährlichen Zinsen von drei Prozent ab dem 01. Januar 2019.
Keine Zustimmung
zum Veto
Auf der Fraktionssitzung der MVP
am 16. November wurde beschlossen, das Veto des Präsidenten gegen den
Haushaltsplan 2019 nicht zu akzeptieren.
Auch eine Mehrheit im Justizausschuss sprach sich gegen die Anerkennung des
Vetos aus.
Botschafter
überreicht Beglaubigungsschreiben
er Außerordentliche und
Bevollmächtigte Botschafter der Mongolei im Vereinigten Königreich N. Tulga hat
am 14. November im Buckingham-Palast in London sein Beglaubigungsschreiben
übergeben.
Königin Elisabeth II. beglückwünschte N. Tulga zu seiner erneuten Berufung als
Botschafter und wünschte ihm und seinen Mitarbeitern Erfolg.
Der Botschafter betonte die Absicht der Mongolei, die wirtschaftlichen und
freundschaftlichen Beziehungen zwischen der Mongolei und dem Vereinigten
Königreich von Großbritannien und Nordirland weiter zu vertiefen.
Ständige Ausschüsse
für Berufung Ch. Ulaans zum Landwirtschaftsminister
Die zuständigen Ausschüsse und
MVP-Fraktion stimmten dem Vorschlag der Regierung, Ch. Ulaan zum
Landwirtschaftsminister zu ernennen, zu.
Präsident Kh. Battulga akzeptierte den Vorschlag.
Staatsminister G. Zandanshatar hatte den designierten Minister vorgestellt:
promovierter Ökonom, seit 1996 Mitglied der Großen Staatsversammlung, 2000 –
2004 Finanz- und Wirtschaftsminister, 2004 – 2006 stellvertretender
Ministerpräsident, 2007-2008 und 2012-2014 Finanzminister.
DP-Fraktion
gegen Ch. Ulaan
Der von der Regierung als
Nachfolger des entlassenen Ministers für Nahrungsgüter, Landwirtschaft und
Leichtindustrie nominierte Ch. Ulaan werde von der DP-Fraktion abgelehnt.
Diese und andere Fragen wurden auf der DP-Fraktionssitzung am 16. November
behandelt.
Erwartungsgemäß wurde das Veto des Präsidenten gegen das Haushaltsgesetz 2019
befürwortet.
Der Haushalt berge zu viele Risiken, außerdem seien keinerlei Maßnahmen zur
Förderung der kleinen und mittleren Betriebe oder zur Landwirtschaft vorgesehen.
Der Fraktionsvorsitzende D. Erdenebat erneuerte die Forderung nach einem
Rücktritt der Regierung Khurelsukh.
Ministerpräsident U. Khurelsukh und seine gesamte Regierung müssten die
Verantwortung für die Tatsache übernehmen, dass mehrere Regierungsmitglieder
widerrechtlich Zahlungen aus dem „Fonds zur Entwicklung kleiner und mittlerer
Unternehmen" erhalten hätten.
Auf der Plenartagung der Großen Staatsversammlung am 16. November konnte die
Personalie nicht endgültig entscheiden werden.
Die DP bat um eine Sitzungsunterbrechung bis zur nächsten Woche.
Rücktrittsforderungen
Der Führungsrat der MVP ist dem
Vorschlag von Ministerpräsident U. Khurelsukh gefolgt, den Vorsitzenden der
MVP-Fraktion D. Khayankhyarvaa, den Vorsitzenden der Großen Staatsversammlung M.
Enkhbold und den Regierenden Bürgermeister von Ulaanbaatar S. Batbold von ihren
Funktionen zu entbinden.
Enkhbold müsste Verantwortung im 60-Milliarden-Fall übernehmen, Batbold habe
seine Aufgaben als Bürgermeister der Hauptstadt nicht erfüllt und der
Fraktionsvorsitzende habe im Zusammenhang mit der Diskussion um die Vergabe von
Krediten aus dem SME-Fonds Führungsqualitäten und Loyalität gegenüber den
Fraktionsmitgliedern vermissen lassen, keine klare Linie verfolgt.
Daraufhin hat Khayankhyarvaa den Rücktritt der Regierung und des
Ministerpräsidenten sowie die Auflösung der Staatsversammlung gefordert.
Er habe gegen die Diebe innerhalb der Fraktion gekämpft und werde dafür
abgestraft.
Batbold erklärte, er sei bereit, seinen Posten zu räumen.
Eine Entscheidung darüber muss die Stadtverordnetenversammlung auf ihrer Sitzung
in der kommenden Woche treffen.
Die DP-Fraktion hat sich in geheimer Abstimmung für die Ablösung Khayankhyarvaa
als Fraktionschef ausgesprochen.
Dafür waren zwei Wahlgänge notwendig geworden.
Im ersten waren 29 Mitglieder dagegen, 29 dafür, im zweiten stimmten 31 für den
Rücktritt.
Eine Diskussion über die Rücktrittsforderungen des Ministerpräsidenten an den
Vorsitzenden der Staatsversammlung lehnte die Fraktion ab.
Zum neuen Fraktionsvorsitzenden der MVP ist am 15. November D. Togtokhsuren
gewählt worden.
Judo Grand Prix in Den Haag. Foto news.mn
Gold und Silber für
mongolische Sportler
Beim letzten Judo Grand Prix in
Den Haag (Niederlande) vom 16. bis zum 18. November in diesem Jahr gewann der
Verdiente Sportler der Mongolei und Vizeweltmeister Dashdavaagiin Amartuvshin
die Goldmedaille in der Gewichtsklasse bis 60 kg.
Sein Mannschaftskollege und Weltmeister gewann eine Bronzemedaille, ebenfalls in
der Gewichtsklasse bis 60 kg.
Am 18. November kämpfen die Verdiente Sportlerin der Mongolei Baldorjiin
Mungunchimeg und die Internationale Meisterin des Sports Boldyn Gankhaich um die
Medaillen, beide in der Gewichtsklasse bis 63 kg.
Bei den Männern tritt für die Mongolei der Internationale Meister des Sports
Sonomdagvyn Chinzorig (73 kg) an.
Insgesamt beteiligen sich Sportler aus 62 Ländern an den Wettkämpfen, 170 Frauen
und 242 Männer.
Korrektur: Der
Staatshaushalt 2019 sieht Einnahmen in Höhe von 11,5 Billionen Tugrug vor. Das
Defizit erreicht 1,9 Billionen.
„Neues aus der
Mongolei" können Sie wieder ab dem 16.12. 2018 lesen. R. B.