Präsident Battulga nach
China gereist
Am 27. Februar stattet Präsident Kh.
Battulga der VR China einen offiziellen Besuch ab.
In Gesprächen mit Präsident Xi Jinping und Ministerpräsident Li Keqiang geht es
um wichtige aktuelle Fragen sowie die Vertiefung der allumfassenden
strategischen Partnerschaft zwischen beiden Ländern.
Der Vorsitzende der Staatlichen Notfallkommission U. Enkhtuvshin hatte kurz vor
dem Abflug des Präsidenten nach China die Genehmigung erteilt. Nach der Rückkehr
müssen sich alle zehn Delegationsmitglieder den Tests auf das neue Coronavirus
unterziehen und 14 Tage in Quarantäne verbringen.

Regierungssitzung. Foto news.mn.jpg
Die Mongolei im Kampf gegen
Covid - 19
Zur Vorbeugung gegen die Ausbreitung des
neuen Corona Virus‘ (Sars-CoV-2) hat die Staatliche Notfallkommission am 21.
Februar beschlossen, sämtliche Verkehrsverbindungen (Auto, Bus, Eisenbahn)
zwischen Ulaanbaatar und den 21 Aimags einzustellen. Für wenige Flüge, bestellt
von Bergbauunternehmen, gelten die Einschränkungen nicht.
Die Maßnahme gilt zunächst vom 23. Februar, 08:00 Uhr bis zum 27. Februar, 08:00
Uhr.
Der Leiter der Notfallkommission, Shadar Said U. Enkhtuvshin, wies auf
verstärkte Kontrollmaßnahmen an den acht Ausfallstraßen hin.
Im täglichen Kommuniqué der Gesundheitsbehörden zur Lage hinsichtlich der
Gefährdung durch die Lungenkrankheit heißt es, dass mit Stand 20. Februar in der
Mongolei 170 Verdachtsfälle registriert worden seien, aber es keinen bestätigten
Infektionsfall gäbe.
Trotzdem gehöre die Mongolei, auch laut WHO, mit zu den am meisten gefährdeten
Ländern.
Deshalb hätten Regierung und Staatlicher Katastrophenschutz Maßnahmen zur
Minimierung der Risiken beschlossen: Begrenzung des Reiseverkehrs: In die
Mongolei dürfen keine aus China kommenden Ausländer einreisen.
Aus China, Südkorea, Japan, Thailand und Vietnam heimgeholte Bürger würden
sofort getestet und müssten sich einer 14-tägigen Quarantäne unterziehen.
(Allein in Südkorea leben 45.000 Mongolen).
Alle öffentlichen Veranstaltungen zu den Mondneujahrsfeiern (Tsagaan Sar –
Bituun am 23., Beginn des Metall-Mausjahres am 24. Februar) sind abgesagt
worden, die Menschen sollten sich möglichst nur zu Hause aufhalten.
Auch in den Klöstern müssen die traditionellen Gebetszeremonien am Abend des
letzten Tages des Erd-Schwein-Jahres (23.02.) ohne die Gläubigen stattfinden,
stattdessen werden sie im Nationalen Fernsehen übertragen.
Im ganzen Land wurden Krankenhäuser und medizinische Stützpunkte in
Alarmbereitschaft versetzt. Zusätzliche Betten würden auch in
Armeekrankenhäusern bereitgestellt.
Im Krankenhaus Nr. 2 wurden 570 Betten zusätzlich aufgestellt. Schwangere Frauen
würden bei vollem Lohnausgleich vom Dienst freigestellt.
Das gelte auch für Mütter und Väter von Kindern im Alter bis fünf Jahre.
Schutzanzüge und Atemmasken seien ebenfalls verteilt worden, zusätzliche
Materialien, darunter Diagnosetests, seien von Privatpersonen, aber auch aus dem
Ausland, insonderheit aus Japan, eingetroffen.
Die WHO hat die Sendung von 3.000 Diagnosetests angekündigt.
Am 19. Februar war der Ausnahmezustand bis zum 31. März verlängert worden.
Die „MIAT" informierte über die Einstellung des Flugbetriebs zwischen Tokio und
Ulaanbaatar und zwischen Ulaanbaatar und Bangkok bis zum 28. März.

Grenzschließung. Foto gogo.mn
Für Gütertransporte, Export
und Import sind gesonderte Bestimmungen erlassen worden.
Inzwischen ist auch der Nahverkehr innerhalb Ulaanbaatars eingestellt worden.
Lediglich die Sondereinsatzkräfte würden befördert.
Medizinstudenten im letzten Studienjahr seien als Unterstützung in den
medizinischen Einrichtungen tätig, 164 Studenten der Universität für Innere
Angelegenheiten sind zur Verstärkung der Sicherheitskräfte eingesetzt, dem
Ministerium des Inneren und der Justiz unterstehende Einsatzkräfte sind in
Alarmbereitschaft versetzt worden.
Nach Informationen aus dem Gesundheitsministerium am 25. Februar befinden sich
sechs Menschen in Quarantäne im Nationalen Zentrum zur Bekämpfung von
Infektionskrankheiten.

Auf dem Weg vom Chinggis-Khaan-Flugplatz ins Krankenhaus
Ein mongolischer
Staatsbürger, der am 12. Februar zur Behandlung nach Korea gereist war
(Leberzirrhose und Niereninsuffizienz), war später, offenbar nach Ansteckung im
Krankenhaus, positiv auf das neue Corona-Virus getestet worden.
Inzwischen ist er verstorben.
Sämtliche identifizierten Kontaktpersonen sind untersucht und gegebenenfalls
unter Quarantäne gestellt worden.

Alarmbereitschaft. Foto dnn.mn
Neuer Chef des
Präsidialamtes berufen
Am 14. Februar hat Präsident Kh. Battulga
seine Entscheidung verkündet, den bisherigen Chef des Präsidialamtes Z. Enkhbold
von seiner Funktion zu entbinden.
An seine Stelle trat Ulziikhuugiin Shijir.
Shijir war bereits im vergangenen Jahr Mitglied im Team des Präsidialamtes,
außerdem war er einer der Mitarbeiter im Generalsekretariat des mongolischen
Fußballverbandes.
Enkhbold habe selbst um seine Entlassung gebeten, er wolle sich mit ganzer Kraft
der Wahlvorbereitung widmen.
Gouverneur entlassen
Ministerpräsident U. Khurelsukh hat den
Gouverneur des Gobi-Altai-Aimags V. Rentsendorj seines Postens enthoben.
Die Entscheidung hänge mit dem Unfalltod des Leiters der Abteilung „Familie,
Kinder und Jugend" in der Nacht vom 18. zum 19. Februar zusammen.
Untersuchungen hatten ergeben, dass zuvor in den Diensträumen Alkohol konsumiert
worden war.
Alkohol im Dienst sei verboten, noch dazu unter den Bedingungen des
Ausnahmezustandes wegen des Coronavirus‘.
Die Sicherheit der Bevölkerung sei gefährdet worden.
Vizegouverneur J. Ganbat ist zum geschäftsführenden Aimagchef ernannt worden.
36. Partei registriert
Das Oberste Gericht stimmte am 21. Februar
der offiziellen Registrierung der „Demokratie-Reform-Partei" zu.
Programm, Statut und andere erforderliche Dokumente entsprächen dem Grundgesetz
und dem „Gesetz über die Parteien".
Die „Nationale Partei der Großen Wende" hingegen hätte diese Forderungen nicht
erfüllt.
Die Reformpartei ist die 36. offiziell registrierte politische Partei der
Mongolei.
Gegründet worden ist sie vom ehemaligen Ministerpräsidenten N. Altankhuyag.

Schlechte Wirtschaftsaussichten für die Mongolei
Keine guten Wirtschaftsaussichten für Mongolei und
Hongkong
Die „Fitch" Ratingagentur hat für die Mongolei und Hongkong aufgrund ihrer
geographischen Lage im Zusammenhang mit der Ausbreitung der
Coronavirusinfektionen in der Region ernste wirtschaftliche Schwierigkeiten
prophezeit.
Die Mongolei sei sehr abhängig von der Wirtschaftsentwicklung in China.
Quarantänemaßnahmen und die Einstellung der Kohleexporte könnten zu einer Krise
führen.
Viel hänge von der Regierungspolitik ab.
V. Enkhbold überreicht
Ernennungsurkunde
Der neue Ständige Repräsentant der Mongolei
bei der UNO V. Enkhbold hat am 20. Februar an UN-Generalsekretär Antonio
Guterres sein Beglaubigungsschreiben übergeben.
Guterres würdigte die Zusammenarbeit der Mongolei mit den Vereinten Nationen und
die erfolgreiche Umsetzung der Agenda 2030 sowie den Beitrag mongolischer
Soldaten bei der Sicherung des Friedens in Südostasien.
Enkhbold ist der 16. Vertreter der Mongolei bei der UNO.

Botschafter Janabazar und König Carl XVI. Gustaf. Foto president.mn
Botschafter in Schweden
überreicht Beglaubigungsschreiben
Der neue Außerordentliche und
Bevollmächtigte Botschafter der Mongolei im Königreich Schweden T. Janabazar hat
am 20. Februar an König Karl-Gustav XVI. sein Beglaubigungsschreiben überreicht.
Janabazar übermittelte die Grüße von Präsident Kh. Battulga und bekräftigte
seine Absicht, engagiert und zielstrebig für die weitere Vertiefung der
Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern im Handel, in der Wirtschaft, im Natur-
und Umweltschutz, bei der Nutzung erneuerbarer Energien, in Kunst und Kultur zu
arbeiten.
Preisentwicklung Februar
2020
Das Statistikamt der Hauptstadt veröffentlicht wöchentlich die Preise für Waren
des täglichen Bedarfs.
In der dritten Februarwoche kostete z. B. ein Kilo Hammelfleisch 9.575, ein Kilo
Rindfleisch 11.399 Tugrug.
Am günstigsten waren Rindfleisch und Hammelfleisch im Großmarkt „Khuchit
Shonkhor" (10.000 bzw. 8.300), am teuersten im „Mercury" (14.000 bzw. 13.000
Tugrug).
Ein Kilogramm Mehl kostete durchschnittlich 1.400 – 2.000 Tugrug.
Während die Preise für Fleisch annähernd gleich geblieben sind, war Gemüse um
2,9 bis 4,6 Prozent teurer.

D. Terbishdagva neben der Allegorie der Kraft
„Nicht jammern, kämpfen"
Dendeviin Terbishdagva, Mitglied der Großen
Staatsversammlung, ehemaliger Landwirtschaftsminister, ehemaliger mongolischer
Botschafter in Deutschland und ehemaliger stellvertretender Ministerpräsident,
um nur einige seiner Funktionen zu nennen, weilte im Januar auf Einladung der
Friedrich-Ebert-Stiftung zu einem Arbeitsbesuch in Deutschland.
Neben Gesprächen mit Politikern und Politikerinnen aller demokratischen
Parteien, Besuchen im Bundestag und Vorträgen in Bonn und Berlin, fand er die
Zeit für ein kurzes Gespräch über die aktuelle Lage in der Mongolei und seine
Buchpublikationen.
Am 16. Januar stellte er in Ulaanbaatar seine beiden Publikationen „Duudlaga"
(Aufruf) und „Zaagiig zadlakhui" (Grenzen analysieren) vor.

D. Uriankhai. Foto Privat
Zu den Laudatoren gehörten
namhafte Schriftsteller und Historiker, darunter Damdinsuren Uriankhai, der
erste Gewinner des Asiatischen Literaturpreises 2017 und einer der Nominierten
für den Literaturnobelpreis 2019.
Terbishdagva gehört zu den Mitgliedern der Staatsversammlung, die immer
deutliche Worte finden und für ihre Überzeugungen eintreten. Er leitete mehrere
Arbeitsgruppen, unter anderem die, die den Oyutolgoivertrag unter die Lupe zu
nehmen hatte und er arbeitet sehr aktiv im Wirtschaftsausschuss mit. Duudlaga
richtet sich vor allem an seine Landsleute, sich nicht auf Hilfe aus dem Ausland
zu verlassen, sondern selbst ihr Schicksal in die Hand zu nehmen.
„Wir waren zu Zeiten der Mandschuherrschaft abhängig, zu Zeiten des Sozialismus
und sind es jetzt wieder".
Das muss und kann sich ändern.
Beim Gespräch im Deutschen Museum in Berlin, draußen regnete es in Strömen, aber
das schien ihm nichts auszumachen, ohne Schirm und Regenmantel eilte er durch
die Straßen, sprach er über mögliche Wahlchancen seiner Partei, der MVP und
seine eigenen. Wahrscheinlich werde er wieder im Songinokhairkhan-Duureg
kandidieren.
Auf Prognosen wollte er sich nicht einlassen.
Sollten die anderen politischen Akteure (außer DP und MVP) einen Zusammenschluss
wagen, könnten sie durchaus ernsthafte Konkurrenten sein.
Die Entwicklung in der Mongolei verlaufe positiv, allerdings bereiteten Armut
und Arbeitslosigkeit große Probleme. Zu wenige Menschen profitierten von den
wirtschaftlichen Fortschritten im Land.
Immens wichtig sei die Ausbildung von Fachkräften, Ingenieuren, die Förderung
von kleinen und mittleren Unternehmen.
Aber jammern helfe niemals, wir müssen kämpfen, hart arbeiten und dürfen uns
nicht ausschließlich auf Hilfe von außen verlassen.

Buchvorstellung. Mitglied der Großen Staatsversammlung D. Terbishdagva
Seine Biografie „Zaag"
(Grenzen) sei 2019 in klassischem Mongolisch und auf Russisch erschienen, im
März 2020 erscheint es in koreanischer Übersetzung und im April, so hofft er,
auf Deutsch in der Eulenspiegel-Verlagsgruppe.
Für Deutschland ist „Zaag" überarbeitet worden.
Für diese Arbeit hat Terbishdagva die Unterstützung von Prof. Dr. Sebastian
Lalla, Gastprofessor am Bereich Philosophie der Mongolischen Staatsuniversität
in Ulaanbaatar, gewonnen.
In der deutschen Ausgabe spielen die biografischen Details nicht die
beherrschende Rolle.
Stärker in den Vordergrund sei ihre Einbettung in die mongolische
Kulturgeschichte in Verbindung mit der politischen Analyse der Gegenwart und den
Aussichten für die Zukunft gerückt, beschrieb Prof. Lalla die Arbeit an der
deutschen Ausgabe von „Zaag".
Sh. auch: „Neues aus der
Mongolei" vom 26.6. bis zum 02.07. 201.

Entfernte Berge
Karsten Wittke: „Mongolien –
Malerei 2017 -2019"
„Diese … ursprüngliche und
skulptural geformte Landschaft hat mich so tief ergriffen, dass ich seit der
ersten Reise ein bildnerisches … Äquivalent dafür suche".
Karsten Wittke, geboren 1958 in Wuppertal, reist seit 2015 mehrmals im Jahr in
die Mongolei und hat sich, das kann ohne Übertreibung gesagt werden, in das
Land, seine Menschen und vor allem Landschaften verliebt.
Seine Eindrücke und Stimmungen übersetzt er in Bilder, wobei er Acrylfarbe mit
den gewünschten Farbpigmenten selbst mischt und auf Leinwand überträgt.
„Mongolien - Entfernte Berge" nennt er seine 45 Bilder umfassende Werkreihe,
dieser Titel steht für „einen fiktiven Reiseroman", „Erinnerung und Sehnsucht
andeutend".
Wer seine Ausstellung im vergangenen Jahr im Museumsdorf Glashütte/ Brandenburg
verpasst hatte, hatte im Februar 2020 die Gelegenheit, im Mongoleizentrum Bonn
Bilder aus der Werkreihe zu besichtigen.

Mitte K. Wittke. Foto Mongoleizentrum Bonn
Bei der Vernissage am 07.
Februar drängten sich Mongoleifreunde und Kunstliebhaber in den Räumen des
Zentrums.
Dr. Ernst Pohl, der ehemalige Präsident der Deutsch-Mongolischen Gesellschaft,
ließ es sich nicht nehmen, einleitende Worte zu sprechen und ihm nicht nur für
sein künstlerisches, sondern auch für sein gesellschaftliches Engagement zu
danken.
Seit 2018 ist Wittke als Koordinator für kommunale Entwicklungspolitik für die
Stadt Baruth/Mark1 tätig.
Seine Bilder können noch bis zum 13. März 2020 in Bonn begutachtet werden.

Im Mongoleizentrum Bonn 2. Foto K. Wittke
https://www.karstenwittke.de/mongolien/
1
Baruth und Murun, das Zentrum des
Khuvsgul-Aimags, verbindet seit 2011 eine Städtepartnerschaft.
Urlaub in der Heimat
Die mongolische Band „The HU" ist nach
ihrer erfolgreichen Europatournee am 18. Februar in die Mongolei zurückgekehrt.
Die Tour hatte am 15. Januar in Hamburg begonnen.
Nach einigen Tagen Erholung setzen die Musiker ihre Tournee am 27. Februar in
Malaysia fort, danach geht es nach Großbritannien, Südamerika, die USA,
Australien und Neuseeland.
Bis zum 18. Juli seien 55 Auftritte geplant.
Drei Bronzemedaillen für
mongolische Judoka
Beim Judo Grand Slam vom 21. bis zum 23.
Februar in Düsseldorf haben Bishreltiin Kholoodai (bis 52 kg) und Dorjsurengiin
Sumiya (bis 57 kg) je eine Bronzemedaille gewonnen.
Insgesamt wetteifern 710 Judoka aus 115 Ländern um die Medaillen.
Die Mongolei ist mit acht Frauen und 12 Männern, darunter der ehemalige
iranische Weltmeister Saeid Mollaei, vertreten.
Bei den Männern gewann Tsend-Ochiryn Tsogtbaatar eine Bronzemedaille in der
Gewichtsklasse bis 73 kg.

Auch das noch, Schneestürme am 23. Februar. Foto news.mn
Allen Lesern der Mongoleinachrichten wünschen wir
Gesundheit, Glück und Wohlergehen im Jahr der starken, weißen Metall-Maus
Saikhan Shineleerei!

Saikhan Shineleerei!