Mongoleinachrichten Juli 2021

Renate Bormann, Berlin

Covid-19
Mit Stand vom 29. Juli hat das Gesundheitsministerium 1.231 Neuinfektionen mit Sars-CoV-2 innerhalb von 24 Stunden gemeldet, einen Tag später waren es noch 398 Neuinfektionen, die Zahl der Todesfälle erhöhte sich um sieben auf 809.
Insgesamt sind in der Mongolei 162.869 Covid-19-Infektionen registriert worden.
Von den Menschen, die in Krankenhäusern behandelt werden müssen, sind 6.556 leicht, 2.714 mittelschwer, 928 schwer und 181 sehr schwer erkrankt (Stand 29. Juli).
Bis zum 29. Juli haben 2.161.612 Menschen eine erste, 1.965.699 auch die zweite Impfdosis erhalten, 66,4 bzw. 60,4 Prozent der Bevölkerung.
Vor Schuljahresbeginn am 01. September sollen möglichst alle Kinder geimpft werden.
Mit Stand vom 30. Juli haben 204.000 Kinder eine Impfung erhalten, davon 141.000 im Alter zwischen 12 und 15, 62.000 im Alter zwischen 15 und 17 Jahren.
Mit finanzieller Unterstützung der japanischen Regierung und über den UNO-Kinderfonds hat die Mongolei 2,5 Millionen Impfdosen von Pfizer/BioNTech gekauft, die ersten 549,960 Dosen seien bereits geliefert worden.
https://www.auswaertiges-amt.de/de/aussenpolitik/laender/mongolei-node/mongoleisicherheit/222842
https://public.tableau.com/profile/tungaahui.data.studio#!/vizhome/MongoliaCOVID19dashboard/MongoliaCOVID19
https://www.worldometers.info/coronavirus/country/mongolia/
Fünfmal Lockdown hätten der Wirtschaft massiv geschadet, das Versprechen, keinen weiteren zu verhängen, sei nur einzuhalten, wenn sich alle Bürger an die Coronaverordnungen hielten, erklärte Ministerpräsident L. Oyun-Erdene.

Eröffnung des internationalen Flugplatzes im Khushig-Tal
Ursprünglich sollte der neue internationale Flughafen im Sergelen-Sum im Zentralaimag bereits 2016 eröffnet werden.
Am 04. Juli dieses Jahres war es dann endlich so weit.
In Anwesenheit von Präsident U. Khurelsukh, H. Kobayashi, Botschafter Japans in der Mongolei, Transportminister L. Khaltar, Außenministerin B. Battsetseg sowie den Direktoren bzw. Vizedirektoren des neuen internationalen Ulaanbaatar-Flugplatzes (NUBIA LLC), der Zivilluftfahrtbehörde der Mongolei sowie Repräsentanten der Agentur für internationale Zusammenarbeit Japans (JICA) ist der Flughafen feierlich eröffnet worden. Der erste Flug, MIAT OM 501, startete pünktlich nach Tokio, zum internationalen Flughafen Narita.
Bereits im Mai 2020 war die Luftgrenzkontrolle vom internationalen Flugplatz „Chinggis-Khaan" in Buyant-Ukhaa offiziell zum neuen Flugplatz umgezogen.
Auch der Name „Chinggis-Khaan" zog mit, wurde auf den neuen Flughafen, 52 km südlich von Ulaanbaatar gelegen, übertragen.
Die Kosten für den internationalen Flughafen „Chinggis-Khaan", der mit Hilfe Japans geplant und gebaut wurde, erhöhten sich von 247 Millionen USD (2006) auf knapp eine Milliarde 15 Jahre später.

Abschluss der Frühjahrssitzungen der Großen Staatsversammlung
Am 08. Juli kamen die Mitglieder der Großen Staatsversammlung zu ihrer letzten Frühjahrssitzung in diesem Jahr zusammen.
U. a. haben sie die Tagungsordnung für die Herbstsitzungsperiode beschlossen.
In seiner Abschlussrede verwies der Vorsitzende G. Zandanshatar auf die äußerst schwierige Zeit, „die hinter uns allen liegt".
Die Covid-19-Pandemie habe uns alle vor große Herausforderungen gestellt und diese seien noch nicht vorbei.
Das Plenum tagte via Internet 34 Mal, debattierte 188 Fragen, die Ausschüsse traten 110 Mal zusammen, die Unterausschüsse sechsmal und die Sonderkommissionen 13 Mal, insgesamt behandelten sie 274 Themen.
Die Tagungen begannen pünktlich, es konnte konzentriert gearbeitet werden.
16 Gesetze, 84 Gesetzesänderungen und Zusätze sind beschlossen, acht Gesetze außer Kraft und drei internationale Verträge und Vereinbarungen ratifiziert sowie 52 Beschlüsse bestätigt worden.

Einkommen und Vermögen der Politiker
Präsident U. Khurelsukh meldet für 2020 Einkommen in Höhe von 182 Millionen Tugrug, seine Vermögenswerte hätten sich in den vergangenen zwei Jahren nicht verändert: Eine Wohnung, ein Sommerhaus (162 Millionen Tugrug), ein Fahrzeug (Lexus) und eine Harley Davidson (284 Millionen Tugrug), 1,5 ha Bodeneigentum (100 Millionen Tugrug), 194 Millionen Tugrug Spareinlagen.
Außerdem gehören Khurelsukh 58 Prozent des Unternehmens „Ilt Khan".
Ministerpräsident L. Oyun-Erdene: 2020 Einkommen in Höhe von 250 Millionen Tugrug, eine Wohnung (244 Millionen), Fahrzeug, fünf Rennpferde, 400 Stück Vieh (280 Millionen)97 Millionen Tugrug Spareinlagen, Schmuck im Wert von 60 Millionen Tugrug, 50-Prozent-Anteile an „Hero Entertainment", 100 Prozent an Beratungsfirma „Khuleg Content". Das Unternehmen leitet seine Frau B. Tuul.
Vorsitzender der Großen Staatsversammlung G. Zandanshatar: 2020 Einkommen in Höhe von 506 Millionen Tugrug, 2019 meldete er 124 Millionen Tugrug, eine Wohnung, ein Sommerhaus, ein Betriebsgelände (1,2 Milliarden Tugrug), Schmuck im Wert von 133 Millionen, 188 Millionen Spareinlagen, 30-Prozent-Anteile am Unternehmen „Mongolian Silicon Valley".
Fünf Mitglieder der Großen Staatsversammlung haben keine Auskünfte über ihre Vermögensverhältnisse erteilt; T. Ayursaikhan, S. Odontuya, Ts. Tuvaan und J. Erdenebat.
Die reichsten Politiker sind D. Unurbolor (Vermögen: 18,4 Milliarden Tugrug), S. Amarsaikhan (Vermögen: 10,8 Milliarden Tugrug) und L. Enkh-Amgalan (Vermögen: 10,5 Milliarden Tugrug).


Die Neunschwänzige Weiße Staatsstandarte im Regierungspalast

Naadam 2021
Aufgrund der stark steigenden Coronainfektionen hatte die Regierung in Übereinstimmung mit der Nationalen Notfallkommission beschlossen, die öffentlichen Feiern zum Nationalfeiertag abzusagen.
Am 10. Juli war das Aufpflanzen der Neunschwänzigen Weißen Staatsstandarte auf dem Sukhbaatarplatz ohne Publikum zelebriert worden.
Die Eröffnung anlässlich des 2.230 Jahrestages der Gründung des ersten Staatswesens auf mongolischem Boden, des 815. Jahrestages der Gründung des mongolischen Großreiches, des 110. Jahrestages der Nationalen Befreiungsrevolution und des 100. Jahrestages der Volksrevolution am 11. Juli und die Abschlusszeremonie am 12. waren landesweit über alle Fernsehsender und online übertragen worden.

Lob für das medizinische Personal
In einem Online-Meeting am 09. Juli dankten Ministerpräsident L. Oyun-Erdene und Gesundheitsminister S. Enkhbold allen Mitarbeitern in den medizinischen Einrichtungen: „Der Kampf gegen die Covid-19-Pandemie werde an vorderster Front vom medizinischen Personal geführt".
Mehr als 60 Prozent der mongolischen Bevölkerung hätten inzwischen eine oder zwei Impfdosen gegen das neuartige Coronavirus erhalten.
Dafür sei den Ärzten1, Krankenschwestern und Pflegern nicht genug zu danken.
Die vergangenen drei Monate seien hart gewesen, Wahlen, bei denen sich nicht alle an Maskenpflicht, Abstandsregeln und Versammlungsverbot gehalten hatten, hinzu kamen die Auszeichnungszeremonien Präsident Battulgas, an denen auch zu viele Gäste anwesend waren, Stillstand der Wirtschaft, Wirtschaftswachstum von minus sechs Prozent.Vor kurzem sei der Nachtragshaushalt verabschiedet worden. Er umfasst zehn Billionen Tugrug.
Dadurch konnten 210.000 Arbeitsplätze gesichert werden.
Unser Staatshaushalt ist abhängig von Kohle, Gold, Kupfer und Eisenerz und damit von der internationalen Wirtschaftsentwicklung.
Der Kampf gegen die Pandemie erfordere sehr viel Geld.
Vier Billionen im Haushalt sind für das Kindergeld reserviert, 300 Milliarden werden für die Impfstoffe benötigt, 500 Millionen für die PCR-Tests.
Finanzminister und Gesundheitsminister sind sich einig, den Beschäftigten in den Gesundheitseinrichtungen mehr Geld zu zahlen.
Gesundheitsminister Enkhbold verwies auf die mangelnde Abstimmung zwischen den etwa 4.000 Gesundheitseinrichtungen im Land.
Da muss die Digitalisierung schneller voranschreiten.
Im Gesundheitssektor seien 50.000 Menschen beschäftigt, davon 13.000 Ärzte. Deren Durchschnittverdienst läge bei 843.000 Tugrug, mit Überstunden kämen 1,3 Millionen Tugrug zusammen.
Krankenschwestern verdienten 712.000 Tugrug, die übrigen 510.000.
N. Enkbold, Vorsitzender der Medizinergewerkschaft erklärte, schon lange, eine Erhöhung der Gehälter im Gesundheitswesen gefordert zu haben.
Das Durchschnittsgehalt in der Mongolei läge bei knapp 1,4 Millionen.
Daran müssten die Gehälter im medizinischen Bereich angepasst werden und noch besser darüber hinaus gehen.
3.000 Ärzte seien inzwischen an Covid erkrankt, jeder und jede müssten die Arbeit für zwei bis drei weitere erledigen.
Oyun-Erdene versprach, die Pläne zur Verbesserung der Situation noch vor 2022 umzusetzen.

1 Die Berichterstatterin verwendet das generische Maskulinum für alle Geschlechteridentitäten oder die männliche bzw. weibliche Form. R. B.

Ausgabe einer 10.000-Tugrug-Banknote
Anlässlich des 100. Jahrestages der mongolischen Volksrevolution hat die Mongol Bank (mongolische Zentralbank) eine 10.000-Tugrug-Banknote herausgegeben.
Auf der Vorderseite ist ein farbveränderliches Symbol 100 Jahre Volksrevolution und ein Reiter zu sehen, außerdem sind tastbare Merkmale für Sehschwache eingearbeitet.
Auf der Rückseite ist ein Porträt von Damdiny Sukhbaatar abgebildet und ein Auszug seiner Reden in klassischem Mongolisch.

Arbeitsbesuch in Japan
Ministerpräsident L. Oyun-Erdene absolvierte vom 21. bis zum 25. Juli einen Arbeitsbesuch in Japan, am 23. gehörte er zu den Gästen der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele „Tokio 2020".
Es war die erste Auslandsreise Oyun-Erdenes als Regierungschef.
Japan gehört zu den „Dritten Nachbarn" und Strategischen Partnern der Mongolei.
Bei den Treffen mit Ministerpräsident Yo. Suga, mit dem Generalsekretär der regierenden Liberal-Demokratischen Partei T. Nikai, dem Vorsitzenden der Mongolisch-Japanischen Parlamentariergruppe M. Hayashi, jungen Mitgliedern des Parlaments sowie mit dem Minister für wirtschaftlichen Wiederaufbau, gleichzeitig verantwortlich für Maßnahmen im Kampf gegen Covid-19 Yo. Nishimura ging es hauptsächlich um Fragen einer Intensivierung der bilateralen Kooperation.
Auch ein Empfang bei Kaiser Naruhito stand auf dem Besuchsprogramm.
2022 begehen die Mongolei den 50. Jahrestag der Aufnahme diplomatischer Beziehungen.
L. Oyun-Erdene hat sowohl dem Tenno als auch dem Ministerpräsidenten eine Einladung zur Jubiläumsfeier in der Mongolei überreicht.
Auf dem Rückweg in die Heimat machte der mongolische Regierungschef noch in Südkorea Station.
Auch beim Treffen mit seinem Amtskollegen Kim Boo Kyum ging es um beide Seiten interessierende Fragen der Zusammenarbeit, international, regional und bilateral.

Mongolische Außenministerin in China
Auf Einladung ihres chinesischen Amtskollegen Wang Yi absolvierte die mongolische Außenministerin B. Battsetseg vom 22. bis zum 28. Juli einen offiziellen Besuch in der VR China.
Beide Seiten waren sich einig darüber, ihre Zusammenarbeit bei der Umsetzung bedeutender Großprojekte in Bergbau, Landwirtschaft, Energie, Umweltschutz und Infrastruktur zu intensivieren.
Das bilaterale Handelsvolumen soll in naher Zukunft auf zehn Milliarden USD anwachsen.
Bereits am 30. Mai weilte die mongolische Außenministerin zu Gesprächen u. a. mit Außenminister Sergey Lavrov in der Russischen Föderation.
Russland im Norden und China im Süden sind die einzigen Länder, mit denen die Mongolei durch direkte Landgrenzen verbunden ist.

Chinas Verteidigungsminister in der Mongolei
Am 26. Juli weilte der Verteidigungsminister der VR China Wei Fenghe zu einem offiziellen Besuch in der Mongolei.
Beim Treffen mit dem Vorsitzenden der Großen Staatsversammlung G. Zandanshatar ging es u. a. um die Vertiefung der allumfassenden strategischen Partnerschaft zwischen beiden Ländern.
Im Focus der offiziellen Gespräche zwischen Verteidigungsminister Fenghe und seinem mongolischen Counterpart G. Saikhanbayar stand die weitere Zusammenarbeit beider Länder in den Bereichen Verteidigung sowie internationale und regionale Sicherheit. sowie bei der Bekämpfung der Covid-19-Pandemie
Für die Zeit nach dem Abflauen der Covid-19-Pandemie vereinbarten beide Seiten regelmäßige Konsultativtreffen auf allen Ebenen und gemeinsame Übungen.

Ungarischer Außenminister besucht die Mongolei
Am 29. Juli ist der ungarische Minister für Auswärtige Angelegenheiten und Handel Péter Szijjártó zu einem Arbeitsbesuch in der mongolischen Hauptstadt eingetroffen.
Im Gepäck hatte er medizinische Hilfsgüter, darunter 33 Atemgeräte.
Ungarische Firmen planen Investitionen in Höhe von 57 Millionen USD für die Errichtung einer Produktionsstätte für Veterinärmedizin.
Der ungarische Gast und die Mitglieder seiner Delegation trafen sich zu Gesprächen mit Außenministerin B. Battsetseg sowie den Ministern für Justiz und Landwirtschaft, Nahrungsgüter und Leichtindustrie.
Außerdem empfing der Vorsitzende der Großen Staatsversammlung G. Zandanshatar den ungarischen Minister.
Battsetseg betonte die enge Zusammenarbeit beider Länder in den Bereichen Bildung und Kultur. In den vergangenen sechs Jahren hätten 500 mongolische Studenten und Studentinnen ein Studium an ungarischen Hochschulen begonnen.

4,8 Prozent Wirtschaftswachstum 2021
Die asiatische Entwicklungsbank (ADB) äußert sich verhalten optimistisch über die Entwicklung der mongolischen Wirtschaft in den kommenden Jahren.
2021 werde mit einem Wirtschaftswachstum von 4,8 Prozent gerechnet, 2022 könnte die Wirtschaft sogar um 5,7 Prozent wachsen.
Die Inflationsrate liegt 2021 bei 6,9 Prozent, für 2022 werde eine Erhöhung auf 8,5 Prozent erwartet.
die Unterstützungsmaßnahmen Regierung und Zentralbank der Mongolei zeigten Wirkung.
Seit März 2020 habe die Mongolbank (Zentralbank) in mehreren Schritten den Leitzins von elf auf sechs Prozent heruntergesetzt.
allerdings seien die finanziellen der Möglichkeiten begrenzt, ohne Hilfe von außen sind die Maßnahmen nicht umzusetzen.
Die ADB habe die Mongolei mit 140 Millionen USD, die Weltbank mit 127 Millionen, der IWF mit 99 Millionen USD unterstützt.
Mongolei und Weltbank planen ein Exportförderungsprogramm bis 2023 für die verarbeitende Industrie, den Tourismus und die IT-Branche.


Willi Belger mit dem Goldenen Stern. Foto U. Haase

Ehrung für Willi Belger
Mit einem Jahr Verspätung hat der mongolische Botschafter in Deutschland S. E. Dambyn Ganbat dem Gastwirt und Hotelier Willi Belger aus Großziethen (Gemeinde Schönefeld) am 07. Juli in Anerkennung seines tatkräftigen Einsatzes für die deutsch-mongolische Freundschaft und Zusammenarbeit – Ausbildung mongolischer Fachkräfte, Spenden für mongolische Kindergärten und Schulen, Förderung sportlicher Aktivitäten zwischen jungen und alten Menschen beider Länder eine Ehrenurkunde sowie den Orden „Goldener Stern" für Verdienste im und um den Sport überreicht.
Eingeladen zu der feierlichen Zeremonie anlässlich des 81. Geburtstages Willi Belgers und im Vorfeld des mongolischen Nationalfeiertages hatten der mongolische Botschafter Dr. Ganbat, der Präsident der Deutsch-Mongolischen Gesellschaft (DeMoGe) e. V. Dr. Udo Haase sowie der Landwirt Klaus Messinger und seine Frau Angelika.


V. l. Botschafter Ganbat und K. Messinger. Foto U. Haase

Michael Smolinski, Ortsvorsteher von Waßmannsdorf, zeichnete in bewährter Manier für die Organisation verantwortlich.
Neben Freunden und Mitgliedern der Familie ließen es sich auch der Verteidigungsattaché der mongolischen Botschaft Oberst S. Samdangeleg, Botschafter a. D. Dr. Peter Schaller sowie der Bürgermeister der Gemeinde Baruth/Mark Peter Ilk nicht nehmen, dem Jubilar zu gratulieren.
Gleichzeitig war das Zusammentreffen auf dem Hofgelände der Messingers in Schönefeld genutzt worden, hier, nahe Flughafen BER und Hauptstadt, den Plan für einen „Mongolei-Treffpunkt" vorzustellen.
(Nach einer Information von DeMoGe-Präsident U. Haase. R. B.)


Kleines Naadam in Schönefeld. Foto E. Haase

Erfolge für junge mongolische Mathematiker
Mongolische Schüler konnten sich in diesem Jahr für fünf internationale Olympiaden qualifizieren.
Bei der 62. Internationalen Mathematikolympiade vom 14. bis zum 25. Juli in St. Petersburg (Russland) gewannen mongolische Schüler zwei Gold, zwei Silber und zwei Bronzemedaillen und belegten unter 107 Ländern den 11. Platz, einen vor Deutschland.
Auch bei der 51. internationalen Physikolympiade vom 17. bis 25. Juli in Vilnius (Litauen) waren mongolische Schüler erfolgreich und konnten zwei Bronzemedaillen mit nach Hause bringen.
Insgesamt hatten 400 Schüler und Schülerinnen aus 76 Ländern teilgenommen.
E. Tergel, Schüler der 11. Klasse der Orchlon-Schule, gewann bei der 32. Internationalen Biologie-Olympiade in Lissabon (Portugal) eine Silbermedaille, E. Boldkhuu, (11. Klasse der Schule „Neue Zeit) und B. Purevbadral (11. Klasse der Schule Nr. 1) gewannen jeweils eine Bronzemedaille.
Wegen der Covid-19-Pandemie waren die Olympiaden dezentral oder online organisiert worden.

„Tokio 2020"
Mongolische Sportler, Funktionäre des NOK und der Sportverbände, insgesamt 75 Delegationsmitglieder sind am 21. Juli nach Tokio zu den um ein Jahr verschobenen olympischen Sommerspielen geflogen.
Die Frauen und Männer wetteifern in den Disziplinen Judo, Ringen, Bogenschießen, Boxen, Tischtennis, 3x3-Basketball, Schwimmen und Sportschießen um Medaillen und gute Platzierungen.
Begleitet wurde die Delegation von Ministerpräsident L. Oyun-Erdene und dem damaligen (2020) Präsidenten Kh. Battulga.
Gleich am 23. Juli, dem Eröffnungstag der Spiele, begannen die Wettkämpfe für die Bogenschützin B. Urantungalag und ihren Mannschaftskollegen B. Otgonbold.

Silber für Saeid Mollaei
Im Halbfinale besiegte der Judoka Saeid Mollaei den Österreicher S. Borchashvili, im Finale unterlag er dem Japaner T. Nastase.
Der gebürtige Iraner nahm 2019, unterstützt vom damaligen Präsidenten Battulga, einst selbst erfolgreicher Judokämpfer, die mongolische Staatsbürgerschaft an.
Sein Geburtsland hatte ihm bei den Weltmeisterschaften 2018 einen Kampf gegen einen Israeli untersagt. Mollaei wollte sich diesem Diktat nicht unterordnen.
Die Mongolei bot ihm eine neue Heimat, um seinen Sport weiter ausüben zu können.
Seine Silbermedaille widmete der Weltmeister von 2018 seiner Familie, die er seit zwei Jahren nicht gesehen hat und der Mongolei und ihren Bewohnern.
Kh. Battulga überreichte ihm bei der Siegerehrung in Tokio die Blumen, Yokozuna Davaajargal war eigens in die Kampfsporthalle Nippon Budõkan geeilt, um Mollaei anzufeuern.
Auch in den internationalen Medien nimmt die Geschichte von Saeid Mollaei breiten Raum ein.
Zuvor hatten zwei weitere mongolische Judoka Bronzemedaillen gewonnen.
Die Verdiente Sportlerin der Mongolei M. Urantsetseg gewann die erste Medaille für die Mongolei bei diesen Olympischen Spielen. Sie wurde Dritte bei den Frauen in der Gewichtsklasse bis 48 kg.
Ts. Tsogtbaatar gewann eine Bronzemedaille bei den Männern in der Gewichtsklasse bis 73 kg.

Mongolische Flagge auf dem Mont Blanc
Am diesjährigen Mont Blanc-Chamonix-Marathon haben zum ersten Mal sechs mongolische Frauen und Männer, die in Frankreich leben und arbeiten, erfolgreich teilgenommen.
Der Laufwettbewerb wird seit 1979 organisiert und zieht jährlich mehr als 10.000 Läufer und Läuferinnen aus aller Welt an.
In diesem Jahr war wegen der Corona-Pandemie die Zahl der Teilnehmer auf 4.000 begrenzt.
Es gibt sieben verschiedene Rennen (90, 42, 23, 20, 15, 10, 3,8 km).
Ts. Azbileg und B. Baigalmaa starteten über 23 km, Ts. Batchimeg, E. Dulguun, B. Delgermaa und B. Unurbat über 10 km.
Ts. Batchimeg und B. Unurbat belegten in ihren Altersgruppen Platz 17 bzw. Platz 23.
Besonderes Highlight für die sechs Mongolen: Das Hissen der mongolischen Staatsflagge auf dem Gipfel des höchsten Berges der Alpen.

Yokozuna Davaajargal zum 45. Mal Turniersieger
Zwei gebürtige Mongolen standen sich beim Julitournier der Sumoprofis in Nagoya im Entscheidungskampf gegenüber: Yokozuna Hakuho Davaajargal und Ozeki Terunofuji G. Gan-Erdene.
Beide hatten ihre bisherigen 14 Kämpfe gewonnen. Im Entscheidungskampf am 18. Juli konnte der 36-jährige Davaajargal seinen jungen Herausforderer besiegen.
Es war sein 45. Turniersieg. Ein neuer Rekord.
Am 21. Juli wurde Gan-Erdene, der bisher vier Turniersiege feiern konnte, in den Rang eines Yokozuna erhoben.
Damit dominieren die Mongolen wie seit 20 Jahren weiterhin die traditionelle japanische Kampfkunst Sumo.


Nicht immer fließt die Tuul so gemächlich dahin

Unwetterschäden
Schwere Unwetter haben im Südosten der Mongolei zu Überschwemmungen von Straßen, Brücken und Gebäuden geführt, Stromleitungen seien zerstört worden.
Einwohner, deren Weg nach Hause versperrt war, wurden in Sanatorien oder leerstehenden Schulgebäuden untergebracht.
Auch für die Rettungskräfte und Reparaturtrupps sei es stellenweise unmöglich, voranzukommen.


Überschwemmung in Ulaanbaatar

Unabhängig von den Unwettern seien bis jetzt 67 Menschen in Flüssen und Seen ertrunken, 17 von ihnen Kinder, informierte die Agentur für Nationales Krisenmanagement.
Allein während der Naadamferien vom 09. bis zum 18. Juli seien 29 Menschen ertrunken.
Die Hauptursachen lägen in fehlender Aufsicht für spielende Kinder, Fahrlässigkeit und übertriebenem Alkoholkonsum.


Die Tuul ist nicht weit weg

 

 

Fotos, wenn nichts anderes vermerkt, Renate Bormann


 

 


 
 

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Last Update: 04. Januar 2024

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