
In Terelj
P. Ochirbat gestorben
Der erste Staatspräsident der
Mongolei, der Vorsitzende des Präsidiums der Großen Volksversammlung der MVR und
Träger des „Chinggis-Khaan"-Ordens Punsalmaagiin Ochirbat ist am 17. Januar
gestorben.
P. Ochirbat wurde am 23. Januar 1942 im Tudevtei-Sum im Zavkhan-Aimag geboren.
1965 schloss er sein Studium an der Staatlichen Bergbau-Universität in Leningrad
(heute St. Petersburg) ab.
Am 04. September 1990 wählten ihn die Mongolen1 zum ersten
Staatspräsidenten der Mongolei gewählt, ein Amt, das er bis zum 20. Juli 1997
innehatte.
Einem Präsidentenerlass vom 21. Januar zufolge wurde vom 24. Januar, 07:00 Uhr
bis zum 25. Januar 00:00 Uhr Staatstrauer angeordnet und die Staatsflaggen
landesweit auf Halbmast gesetzt.
In einem feierlichen Prozessionszug, begleitet von berittenen Soldaten in
historischen Kostümen, wurde das ehemaligen Staatsoberhaupt zu seiner letzten
Ruhestätte auf dem Ehrenfriedhof bei Ulaanbaatar geleitet.
Die für den 24. Januar im Ringerpalast von Ulaanbaatar vorgesehene Veranstaltung
zu Ehren Yumjaagiin Tsedenbals (1916-1991) ist auf den 25. Januar verschoben
worden.
Die für den 25. und 26. Januar vorgesehenen Ringerturniere wurden jeweils um
einen Tag verschoben
Abschluss der Herbstsitzungen
Am 24. Januar beschloss der
Vorsitzende die Herbstsitzungsperiode der Großen Staatsversammlung.
Im Focus der letzten Sitzung standen u. a. der Beschlussentwurf für den
Generalentwicklungsplan der Hauptstadt bis 2040 und Reformen der Vergütung
einiger Behörden
Außerdem wurde über die Einberufung einer Sondersitzung der
Staatsversammlung beraten, um einige der 14 Megaprojekte, die bis 2028 in
Angriff genommen werden sollen, auf den Weg zu bringen.
Dazu gehört das bereits beschlossenen Eisenbahnprojekt Gashuunsukhait-Gantsmod.
Der neunten Großen Staatsversammlung gehörten 126 Mitglieder an.
An 81 Tagen kamen sie zu Beratungen zusammen, acht Gesetze wurden beschlossen,
Änderungen an 29 Gesetzen, sieben internationale Verträge , Konventionen und
Vereinbarungen ratifiziert, acht Gesetze wurden außer Kraft gesetzt und 57
Beschlüsse beraten und bestätigt.
Präsident Khurelsukh in der Türkei
Auf Einladung seines türkischen Amtskollegen Recep Tayyip Erdoğan absolvierte
Ukhnaagiin Khurelsukh vom 15. bis zum 19. Januar einen offiziellen Besuch in der
Republik Türkei.
Innenminister Ali Yerlikaya und der Botschafter der Mongolei in der Türkei G.
Munkhbayar empfingen den mongolischen Gast und seine Frau L. Bolortsetseg auf
dem internationalen Flugplatz Esenboğa in Ankara.
Der Staatsbesuch ist Teil der Feierlichkeiten anlässlich des 55. Jahrestages der
Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen beiden Ländern.
Es ist der erste Besuch eines mongolischen Staatsoberhauptes in der Türkei seit
20 Jahren.
Beide Seiten unterzeichneten zehn Kooperationsdokumente in den Bereichen Umwelt,
Verkehr und Transport, Infrastruktur, Forstwirtschaft und Justiz sowie ein
Regierungsabkommen über „Zusammenarbeit bei Jugend und Sport, in Bildung und
Gesundheit".
Die Mongolei hatte ihre Botschaft in Ankara 1997, die Türkei ihre in Ulaanbaatar
ein Jahr zuvor eröffnet.
Beide Länder verbindet eine Umfassende Partnerschaft.
Pressefreiheitsindex 2024
„Reporter ohne Grenzen"
veröffentlichten am 17. Januar 2025 den Pressefreit-Index 2024.
Lag die Mongolei beim Pressefreiheitsindex 2021 mit 71,03 Punkten noch auf Platz
68 unter 180 Staaten, fiel sie 2023 auf Rang 88 und 2024 mit 51,34 Punkten auf
Rang 109 zurück.
Mongolische Medienschaffende seien nicht frei in ihrer Berichterstattung, von
Interessen der Politiker abhängig und ihrem Druck ausgesetzt.
Das 1998 beschlossenen Gesetz über die Freiheit der Medien und darauf folgende
Reformen seien gar nicht oder nur ungenügend umgesetzt worden.
Verbessert werden müsste u. a. die fachliche Kompetenz der Journalisten und
Journalistinnen sowie der Schutz vor Repressalien, die bis zu Gefängnisstrafen
reichten.
Tourismus 2024
Nach Angaben der
Welttourismusorganisation (UNWTO) erholt sich die Reisebranche nach Corona
weiter.
2024 seien 1,4 Millionen Menschen ins Ausland gereist, 99 Prozent im Vergleich
zu 2019.
Die Reisenden haben 1,9 Billionen USD ausgegeben.
Während Europa mit 94 Prozent fast Vorcoronaniveau erreicht, sind es in Asien 65
Prozent.
Die meisten Touristen empfing Europa (747 Millionen), erstaunlicherweise trotz
des Krieges in der Ukraine.
Frankreich lag innerhalb Europas mit 100 Millionen Touristen vor Spanien (98
Millionen).
Nach Asien-Pazifik reisten 2024 316 Millionen Touristen, nach Amerika 213
Millionen, in den Nahen Osten 95 Millionen, nach Afrika 74 Millionen.
Nach Angaben des Nationalen Amtes für Statistik hat die Mongolei 2024 727 000
ausländische Reisende empfangen. Das waren 22 Prozent mehr als 2023.
Die Zahl der Touristen aus Taiwan erhöhte sich um das 2,3-fache, die der
Touristen aus der VR China um 25,6 Prozent, aus Japan um 26,5 Prozent.
Die Einnahmen aus der Tourismusbranche erreichten 1,5 Milliarden USD.
Investitionsabkommen unterzeichnet
Am 17. Januar wurde in Ulaanbaatar ein Investitionsabkommen zwischen der
französischen Orano-Gruppe und der mongolischen Regierung (Chef der
Regierungskanzlei N. Uchral, Finanzminister B. Javkhlan, Industrieminister Ts.
Tuvaan und der Generaldirektor von Erdenes Mongol S. Narantsogt) unterzeichnet.
Gegenstand des Vertrages ist die Entwicklung und operative Tätigkeit der
Zuuvch-Ovoo-Uranmine im Ostgobi-Aimag.
An der Vertragsunterzeichnungszeremonie nahmen Ministerpräsident L. Oyun-Erdene
und die Shadar Said T. Dorjkhand und S. Amarsaikhan, Laurent Saint-Martin,
Minister für Außenhandel, Nicolas Maes, Orano-Generaldirektor und Xavier Saint
Martin Tillet, Vizepräsident der Bergbau-Abteilung teil.
Streit um Winterpferderennen
2019 hatte die Regierung ein
Verbot für Winterpferderennen (bis Mai dürfen derartige Rennen nicht organisiert
werden) beschlossen, das Gesetzt diente dem Schutz der oft kleinen Kinder, die
einer hohen Verletzungsgefahr ausgesetzt wären.
Internationale und nationale Kinderschutzorganisationen hatten ein Verbot
gefordert und das Gesetz begrüßt.
Am 29. Januar erklärte die Regierung das Gesetz für null und nichtig.
Die Pferdebesitzerlobby hatte sich durchgesetzt.
Dagegen erhebt sich Protest aus der Politik, den Kinderschutzverbänden, der
Ärzteschaft.
Begründet werden die Rennen mit mongolischen Sitten und Traditionen, was von den
Gegnern der Winterrennen in Abrede gestellt wird.
Im Arkhangai-Aimag wurden jedenfalls alle Pferderennen mit Kindern bis Mai
verboten.
Mehr Essengeld
Nach einem Regierungsbeschluss vom
30.12. 2024 wurden die Ausgaben für die Zutaten zum Mittagessen in Kindergärten
um 1 000 Tugrug auf 2 500 Tugrug, an allgemeinbildenden Schulen, Berufsschulen
und Technika sowie in Internaten um 2 000 auf 6 000 bis 6 300 Tugrug erhöht.
Am Schulessen an den allgemeinbildenden Schulen nehmen in diesem Schuljahr 343
289 Kinder teil, in Internaten leben 38 871 Kinder.
Die Kosten in Höhe von 221 Milliarden Tugrug sind in den Haushalt 2025
eingestellt worden.
Die jährlichen Zuwendungen für Trägerinnen von Mütterorden wurden von 200 000
auf 400 000 bzw. von 100 000 auf 200 000 Tugrug erhöht.
Ab April erhöht sich der Mindest-Stundenlohn auf 4 715 Tugrug oder auf 792 000
Tugrug im Monat.
Tsagaan Sar 2025
In diesem Jahr fallen
Bituun, der erste und zweite Tag des neuen Mondjahres auf Freitag, Samstag,
Sonntag und so stellt sich die Frage, wie viele arbeitsfreie Tage der
Bevölkerung zu stehen.
Der Minister für Familie, Arbeit und soziale Sicherheit L. Enkh-Amgalan will
eine Entscheidung, ob es sieben freie Tage geben wird, demnächst treffen.
Immer einmal wieder wird auch der Termin für Tsagaan Sar (Weißer Mond oder
Monat) diskutiert.
Aus der Vergangenheit resultieren verschiedene Berechnungsgrundlagen, abhängig
vom jeweiligen Herrscher, einflussreichen Sterndeutern und Geistlichen.
Am 21. Januar informierte das Gandantegchilen-Kloster über Entscheidungen im
Zusammenhang mit Tsagaan Sar 2025.
In Absprache mit Wissenschaftlern der AdW, Astrologen, dem Präsidentenberater in
Religionsfragen und basierend auf den astronomischen/astrologischen Berechnungen
nach Tugs Buyant fiele Tsagaan Sar in diesem Jahr auf den 01. März, Bituun (der
letzte Tag des Drachenjahres) demzufolge auf den 28. Februar.
Der wissenschaftliche Mitarbeiter am Institut für Physik der AdW, der Verdiente
Lehrer Prof. Dr. Kh. Tsookhuu vertritt die Auffassung, es sei an der Zeit, die
bisherigen Überlegungen, Expertisen und Studien zu überarbeiten.

V. l. Botschafter B. Mandakhbileg, M. Bärlein, U. Haase
Ehrenmitgliedschaft für Michael Bärlein
Am 20. Januar überreichte Dr. Udo Haase, bis Oktober 2024 Präsident der
Deutsch-Mongolischen Gesellschaft (DeMoGe), RA Dr. Michael Bärlein die Urkunde
über die Ehrenmitgliedschaft in der Gesellschaft.
Auf der Mitgliederversammlung der DeMoGe im Oktober 2024 war der Vorschlag,
Michael Bärlein zum Ehrenmitglied zu ernennen, einstimmig begrüßt worden.
Gewürdigt wurden damit seine herausragenden Verdienste um die Festigung der
Zusammenarbeit und Freundschaft zwischen Deutschen und Mongolen, besonders in
den Bereichen Kunst und Kultur.
Anwesend bei der feierlichen Übergabe der Urkunde war auch der Botschafter der
Mongolei in Deutschland S. E. Dr. B. Mandakhbileg.
Gold und Bronze für mongolische
Zirkuskünstler1
Vom 17. bis zum 26. Januar trafen
sich die besten Zirkuskünstler der Welt beim 47. Internationalen Zirkusfestival
in Monte Carlo (Monaco).
Am 19. Januar gab die Jury die Gewinner der Hauptpreise bekannt.
Beim 12. Nachwuchsfestival – New Generation, das jungen Akrobaten bis 20 Jahre
eine Bühne bietet, gewann die mongolische Gruppe „X Roses" Junior Gold für ihre
Hoverboard- Kontorsion-Darbietung.
Junior Bronze ging an die jungen Akrobaten mit ihrer Ultra Jumps/Wippe-Darbietung
der N. Erdene-Zirkusproduktion des Zirkus-Entwicklungszentrums der Mongolei.
Auch für die Showteile wurden mongolische Künstler gern verpflichtet, so wie
Tulga und seine Partnerinnen.
Insgesamt waren auf dem diesjährigen Festival 231 Artisten aus 20 Ländern
vertreten.
Auch zu den Showteilen erhielten die mongolischen Akrobaten und Akrobatinnen
mehrere Einladungen.
https://www.youtube.com/shorts/N2qHAQsPjpw
Gold und Silber für mongolische
Eisbildhauer
Beim 36. Eisskulpturenfestival vom
02. bis zum 04. Januar in Harbin (VR China) gewannen Z. Ganjargal und Kh.
Altankhuu für ihre Skulptur „Leben und Farbe" eine Goldmedaille.
D. Tserenbat und B. Bayarsaikhan konnten sich über Silber für ihre Skulptur
„Bogenschütze" freuen.
Insgesamt beteiligten sich 60 Eis-Bildhauer aus Frankreich, Spanien, Südkorea,
den USA, aus Russland, China, Indien, Mexiko, Serbien und Montenegro.
Die Mongolei war mit vier Teams am Start.
200 Tsaatan
In den Taigagebieten im
Tsagaannuur-Sum im Khuvsgul-Aimag leben noch etwa 200 Tsaatan (nomadische
Rentierhirten).
Der Rentierbestand liegt bei 2 765 (Zählung 2023), 388 mehr als im Jahr davor.
Im Winter weiden sie in der schneebedeckten Taiga und im Hochgebirge, ernähren
sich von Flechten und Moos, im Sommer grasen sie auf Flächen mit Hülsenfrüchte
tragenden Pflanzen und ernähren sich von Blättern.
1
Die Berichterstatterin verwendet für alle Geschlechteridentitäten das generische
Maskulinum, wahlweise die männliche oder weibliche Form.

Februar im Arkhangai-Aimag
Fotos, wenn
nichts anderes vermerkt, Renate Bormann |