Die Deutsche Mongolei Agentur aus Ulaanbaatar präsentiert:
von Renate Bormann, Berlin/Ulaanbaatar
Streit um Ministerposten
Während die Führungsgremien der MRVP und der Staatspräsident über die Anzahl
und die Zuständigkeiten der künftigen Ministerien im Verlauf der vergangenen Woche
Einigkeit erzielen konnten, gelang es der MRVP nicht, die Diskussionen um die personelle
Zusammensetzung der neuen Regierung abzuschließen. Für jedes Ministeramt sind mindestens
zwei Kandidaten im Gespräch.
Die Struktur der künftigen Regierung der Mongolei:
Verfassungskrise?
Die Unstimmigkeiten zwischen Parlament und Verfassungsgericht bezüglich der
Verfassungsänderungsanträge vom vergangenen Jahr konnten auch nach dem Auftritt von N.
Jantsan vor den Abgeordneten des Großen Staatskhurals nicht ausgeräumt werden. Eine
Mehrheit der Abgeordneten vertritt die Meinung, das Verfassungsgericht sei in dieser
Angelegenheit nicht entscheidungsbefugt. Die Opposition und einige MRVP-Abgeordnete,
darunter der ehemalige Generaldirektor von "Erdenet", Sh. Otgonbileg,
unterstützen hingegen Jantsan.
Die Mongolbank informiert
Die Asiatische Entwicklungsbank wird in Kürze eine Repräsentanz in der Mongolei
eröffnen, beschloss das Direktorium der AEB auf seiner Sitzung am 01.08.
Für die Erneuerung der Mongolischen Landwirtschaftsbank stellt die Bundesrepublik
Deutschland eine Million DM zur Verfügung. Zum Direktor der Bank, die zu 100 Prozent
Staatseigentum ist, wurde ein Amerikaner berufen.
Devisenhändler erschossen
Ein 50-jähriger ehemaliger Frauenarzt, der seit Anfang der 90er Jahre im
Chingeltei-Distrikt von Ulaanbaatar auf dem Schwarzmarkt "Naiman Sharga" als
Devisenhändler tätig war, wurde im Fahrstuhl seines Wohnhauses erschossen aufgefunden.
In den vergangenen vier Jahren wurden 20 Verbrechen an Geldwechslern registriert, was
jetzt zu Überlegungen Anlass gab, den Schwarzmarkt zu schließen. "Die Banken und
offiziellen Wechselstuben seien mittlerweile in der Lage, das Geldtauschgeschäft
reibungslos abzuwickeln", sagte ein Vertreter der "Mongolbank" vor der
Presse.
20 Prozent der Prostituierten sind Kinder zwischen 14
und 16 Jahren
Die Direktorin des Frauengefängnisses "Amgalan" in Ulaanbaatar, die
Juristin R. Oyunbadam, veröffentlichte in der Tageszeitung "Udriin Sonin" vom
03.08. einen Beitrag zur Situation der Prostituierten in der Mongolei, in dem sie sich
für klare Rechtsverhältnisse und einen besseren Gesundheitsschutz für die Frauen
einsetzte.
1995 waren in Ulaanbaatar 600 Frauen registriert, die ihren Lebensunterhalt mittels
Prostitution verdienten. Allein im Sukhbaatar-Distrikt der Hauptstadt waren 1998 183
Prostituierte registriert, ein Jahr später waren es bereits 493. Von diesen wurden 25 zu
Gefängnisstrafen zwischen sechs Monaten und zwei Jahren verurteilt.
Besonders erschreckend sei die wachsende Zahl der Kinder und Jugendlichen in diesem
Gewerbe.
Kein Strom für den Gobi-Altai-Aimak
Vom ersten August, 16.00 Uhr an, wird der Gobi-Altai-Aimak für sieben Tage
wieder Strom und Wasser haben. Sollten in dieser Zeit die Schulden an den
Energielieferanten "NIK" in Höhe von 600 Millionen Tugrik nicht beglichen
werden, wird der Aimak erneut von der Stromzufuhr abgeschnitten sein.
Fleischpreise sind gefallen
In den vergangenen Tagen registrierten die Händler einen Verfall der
Fleischpreise auf den hauptstädtischen Märkten um fast 50 Prozent. Der kommende Herbst
bringt zahlreiche Studenten in die Stadt, die ihre Kosten (Studiengebühren, Unterkunft
etc.) nicht bar, sondern in Form von Fleisch oder Lebendvieh begleichen werden.
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Last Update: 12. Januar 2025