Die Deutsche Mongolei Agentur aus Ulaanbaatar präsentiert:
von Renate Bormann, Berlin/Ulaanbaatar
Pressekonferenz zu Änderungen beim Ausländergesetz
Die Mongolei hat 2 381 200 Einwohner
Die neunte landesweite Volkszählung seit 1918 ergab eine Bevölkerungszahl von 2
381 200, das sind 337 200 mehr als vor zehn Jahren.
Während der ersten Erhebung vor 82 Jahren waren es nur 647 500.
Die Mongolei gehört auch heute noch zu den am dünnsten besiedelten Ländern der Erde. Im
Landesdurchschnitt leben 1,5 Menschen auf einem Quadratkilometer. In der Südgobi stehen
jedem Bewohner gar drei Quadratkilometer zur Verfügung. Im Vergleich dazu herrscht in der
mongolischen Hauptstadt Ulaanbaatar drangvolle Enge: 1 620 Personen müssen sich einen
Quadratkilometer teilen.
165 500 Familien leben in festen Häusern, 275 600 in den traditionellen "gers"
(Jurten), davon 247 700 auf dem Lande. Während 65,5 Prozent der Landbewohner Kerzenlicht
nutzen und nur zwei Prozent über ein Telefon verfügen, haben 94,6 Prozent der Einwohner
Ulaanbaatars elektrisches Licht und 21,3 Prozent ein Telefon.
70 "süld mod"
Das Fällen von Fichten, Espen und Zedern ist in der Mongolei verboten. Doch zum
Jahresende erteilte der Minister für Naturschutz, U. Barsbold, die Erlaubnis, 70
Nadelbäume zu fällen, um damit die wichtigsten Handels- und Dienstleistungszentren der
Hauptstadt zu schmücken.
Die diesjährigen "Neujahrsbäume" kommen aus einem Tal im Uliastai-Gebirge.
Der Meter einer Fichte kostet 5000 Tugrik (ca. 10,- DM). Das Geld aus dem Baumverkauf soll
für die Wiederaufforstung verwendet werden.
Keine guten Noten für die Regierung
Die Enttäuschung bei den Wählern über die Leistungen der Regierung Enkhbayar
nimmt zu.
Nicht nur, dass kaum eines der Wahlversprechen bisher eingelöst wurde, erbittert die
meisten.
Der Verdacht, nicht mehr, sondern eher weniger Kompetenz habe in den Ministerien und
Behörden Einzug gehalten, wird dadurch genährt, dass Minister, Stellvertreter und
Staatssekretäre umfangreiche Personalveränderungen vorgenommen haben sollen, um ihren
Verwandten und Freunden attraktive Posten zu verschaffen.
Parlament beschließt Gesetzesänderungen
Die Änderungen und Ergänzungen zum "Ausländergesetz" wurden am
25.12. im Parlament bestätigt.
Zu den wichtigsten Veränderungen nahm der Staatssekretär im Justizministerium, G.
Bayasgalan, am 26.12. auf einer Pressekonferenz Stellung:
Die Gesetzesänderungen treten am 01.01.2001 in Kraft
Auf Einwände ausländischer und mongolischer Journalisten, die neuen Regelungen würden
das Investitionsklima in der Mongolei womöglich weiter verschlechtern, entgegnete der
Staatssekretär, dass in erster Linie die Sicherheit der Ausländer gewährleistet werden
soll.
Der genaue Wortlaut des Gesetzes mit ausführlichen Erklärungen ginge den ausländischen
Botschaften in der Mongolei und den mongolischen Auslandsvertretungen in den nächsten
Tagen zu.
Im Jahre 2000 waren in der Mongolei 3 000 Immigranten gemeldet, 8 000 Ausländer, die sich
dienstlich im Lande aufhalten und 51 000 Touristen.
90 000 Mongolen arbeiteten oder studierten im gleichen Zeitraum im Ausland.
Strom und Wasser werden teurer
Die geplanten Preissteigerungen für Strom, Heizung und Wasser betreffen nur die
Hauptstadt, da auf dem Lande die Preise für Strom sowieso schon doppelt so hoch und für
Heizung vier- bis siebenmal höher waren.
109 Tugrik mussten bisher pro Person und Monat für warmes Wasser gezahlt werden. Eine
Steigerung auf 400 Tugrik sei nicht zuviel in Anbetracht der Tatsache, dass ein
Jurtenbewohner 1000 Tugrik für ein Bad in einer öffentlichen Badeanstalt zu zahlen hat,
sagte T. Enkhtaivan, der Chef der staatlichen Energiebehörde. Seinen Angaben zufolge
haben internationale Banken und Hilfsorganisationen in den vergangenen zehn Jahren 300
Millionen US-Dollar für die Modernisierung des Energienetzes in der Mongolei ausgegeben.
Zud 2000/2001
Nach Angaben von J. Gurragcha, Verteidigungsminister und Vorsitzender der
Katastrophenschutzkommission, sind 55 370 Familien mit 9,1 Millionen Stück Vieh in 85
Sums (Kreisen) aus 15 Aimaks (Provinzen) vom Zud betroffen. Das entspricht 26,6 Prozent
aller Viehzüchterfamilien und 29,2 Prozent des Viehbestandes.
Bis zum 25.12. sind in den Aimaks Gobi-Sumber, Zavkhan, Khuvsgul und Gobi-Altai 42 500
Tiere verendet.
Mit staatlicher Erlaubnis können 790 Familien mit 542 000 Stück Vieh in den
Grenzregionen überwintern, 1 600 Familien mit 430 000 Stück Vieh in staatlichen
Sonderschutzgebieten.
Im Arkhangai-Aimak belasten 120 000 Stück Vieh aus Khuvsgul, Zavkhan und Bayankhongor die
örtlichen Weiden zusätzlich. Die Viehzüchter aus dem Bulgan-Aimak erwägen, Steuern
für die Nutzung ihrer Weideflächen durch "Fremde" zu erheben oder sie verjagen
die Viehzüchter, die versuchen, auf entlegene Weiden im Bulgan-Aimak auszuweichen.
Bagabandi gegen Grundgesetzänderungen
Präsident Bagabandi hat auch den erneuten Antrag des Parlaments auf Änderungen
und Ergänzungen zum Grundgesetz abgelehnt.
Parlament lehnt Bagabandis Vorschläge ab
N. Bagabandi hat dem Parlament einen Entwurf über Zusätze zum Gesetz über die
Verwaltungseinheiten und ihre Leitungen vorgeschlagen, demzufolge die untersten
Verwaltungseinheiten selbständig über ihr Budget verfügen und nicht mehr von den
übergeordneten Verwaltungen abhängig sein sollten.
Das Parlament lehnte den Vorschlag ab.
Das Sonographiegerät aus Bad Kissingen im Einsatz
Sonographiegerät aus Bad Kissingen für Patienten in
Zuunmod
Am 27. Dezember überreichte Dr. med. Wagner, der seit drei Jahren als
Entwicklungshelfer in der Mongolei tätig ist und im Auftrag der Gesellschaft für
Technische Zusammenarbeit (GTZ) ein Projekt zur Verbesserung der reproduktiven Gesundheit
leitet, dem Direktor des Zentralkrankenhauses von Zuunmod im Tuv-Aimak eine Echokamera
für die Ultraschalldiagnostik.
Das Sonographiegerät wird bei Untersuchungen des Bauchraumes und der Brust sowie in der
Geburtshilfe eingesetzt und erleichtert die Diagnostik des Kindes (Entwicklungsstand,
Beweglichkeit, Position, Geschlecht) während der Schwangerschaft.
Die Freude über das kostbare Geschenk der Diagnostischen Klinik der BfA in Bad Kissingen
war den Ärztinnenen und Schwestern des Krankenhauses anzusehen, ermöglicht es ihnen doch
nicht nur eine neue, höhere Qualität ihrer Arbeit, sondern reduziert auch die Belastung
der Patienten durch Röntgenuntersuchungen.
Entrepreneur 2000
Erfolgreiche Unternehmer ausgezeichnet
Am 28. Dezember fand im Bayangol-Hotel in Ulaanbaatar die Festveranstaltung zu
Ehren der " Besten Wirtschaftsunternehmen" der Mongolei statt.
250 Firmen, die meisten von ihnen aus Ulaanbaatar und den anderen Industriestädten,
beteiligten sich am Wettbewerb. Auf die Frage, ob nicht Geld oder andere Zuwendungen an
die Verantwortlichen der mongolischen Industrie- und Handelskammer die Aussichten auf eine
Auszeichnung beförderten, wies der Vizepräsident der Kammer und Juryvorsitzende, Ts.
Jansanjav, entschieden zurück:
"Es gab eine Reihe von strittigen Fragen im Zusammenhang mit dem Wettbewerb, die in
den Führungsgremien der Kammer behandelt wurden, aber über eines waren sich alle einig,
keiner nimmt auch nur einen Tugrik."
Neben der Firma "Nomin", die den Grand Prix erhielt, wurden neun weitere Firmen,
darunter "Erel" und die Golomt-Bank sowie zwölf Manager ausgezeichnet.
Anwesend waren Präsident Bagabandi, Ministerpräsident Enkhbayar, der Vorsitzende des
Großen Staatskhurals, Enebish, Vertreter internationaler Organisationen und Angehörige
des diplomatischen Corps, darunter der deutsche Botschafter Klaus Schröder.
Eisstadt am 26.12.
50 Millionen für Eislandschaft
Seit dem 22. Dezember feiern die Mongolen, besonders in der Hauptstadt, den
kommenden Jahreswechsel, der offiziell zum Beginn des neuen Jahrhunderts und des dritten
Jahrtausends erklärt wurde.
Im Kulturpalast begann am 22.12. das Festival "Kinder begrüßen das neue
Jahrhundert", das mit Unterbrechungen bis zum letzten Tag des Jahres zelebriert wird.
Eine Nacht der Klassik, eine der Poesie und eine Rock- und Popnacht fanden jeweils großen
Anklang beim Publikum.
Den Höhepunkt der Milleniumsfeierlichkeiten wird aber sicher die Eröffnung der
"Landschaft aus Eis" auf dem Sukhbaatar-Platz bilden. Eine Woche lang schnitzten
Künstler, Bauleute und Soldaten aus riesigen Eisblöcken weltbekannte Bauwerke wie den
Eiffelturm oder die ägyptischen Pyramiden.
Am 29. Dezember wird die kalte Pracht zur Besichtigung freigegeben.
Kritik gab es an den Kosten für das Unternehmen: 50 Millionen Tugrik (ca. 100 000 DM).
Bedeutende mongolische Kinofilme im 20. Jahrhundert
Die Mongolen machten die erste Bekanntschaft mit der Filmkunst im Jahre 1903.
Seitdem entstanden in der Mongolei mehr als 200 Spiel- und Dokumentarfilme.
Zu den zehn herausragenden mongolischen Spielfilmen des 20. Jahrhunderts zählen nach
Angaben von "Heute" die Filme "Tsogt Taij", "Mandukhai Tsetsen
Khatan" von 1988 und "Tungalag Tamir".
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Last Update: 12. Januar 2025